Am Samstag um 20.00 Uhr empfangen die VfL-Handballer zum letzten direkten Vergleich mit einem Nichtabstiegskonkurrenten den TV Plochingen. Es ist auch ein klassisches Kellerduell. Mittlerweile ist der Gastgeber mit sieben Punkten Träger der ungeliebten roten Laterne. Je einen Punkt davor der TSV Blaustein und eben der Samstagsgast. Alles also in Reichsweite, doch da gibt es noch ein anderes Problem: Der VfL Günzburg hat seit dem 13.11 des letzten Jahres kein Spiel mehr gewonnen, auch der kürzlich vollzogene Trainerwechsel von Gabor Czako auf Stephan Hofmeister hat – bislang zumindest . nichts daran geändert. Und wer das Restprogramm der Günzburger einer am Ende ziemlich unbedeutenden Vorrunde für nicht Abstiegsreleganten anschaut, darf bei ergebnisorientierter Betrachtungsweise vermuten: Der TV Plochingen ist die letzte Chance zur Wende.

Der Gegner beim letzten Siegeszug hieß am 13.11.21 übrigens TV Plochingen. Es war der dritte Sieg hintereinander – aktuell kaum zu glauben – zuerst die Zitterpartie gegen den TSV Blaustein, dann die Sensation in Willstätt und eben an diesem Tag, gegen einen Gegner, bei dem in dieser Saisonphase (noch) gar nichts lief, ein ungefährdeter 27:31 (10:16)-Start-Ziel-Sieg. Torwart Patrick Rösch, Andre Alves mit elf und Sergi Ala Sanchez mit fünf Treffern waren die herausragenden Einzelspieler. Star war jedoch die Teamleistung, aufopferungsvoll wurde hinten und vorne gerannt, das Spiel der Württemberger “zerstört”:

Der TV Plochingen profitierte dann irgendwann vom Trainerwechsel auf Christian Hörner und begann wenig später fleißig Punkte zu sammeln. Weiterer Pluspunkt ist eine Kooperation mit dem ganz großen württembergischen Bruder Frisch-Auf Göppingen. Mit Maximilian Hejny, einem groß gewachsenen Linkshänder, Oskar Neudeck, einem weiteren Rückraumspieler und Axel Goller, einem schnellen Rechtsaußen sind drei Frisch-Auf-Kaderspieler mit einem Zweitspielrecht für den TV ausgestattet. Die Göppinger haben JBLH bei Jungs und Mädchen, verfügen bei Damen und Herren über 1. Liga-Teams, nur eine eigene leistungsstarke Männerreservemannschaft können sie nicht auflaufen lassen und so trainieren Perspektivspieler bei den Profis und sammeln Spielerfahrung in der 3. Liga, in dem Fall beim Kooperationspartner in Plochingen.

Vor Wochenfrist gelang gelang ihnen gegen den Nichtabstiegskonkurrenten TSG Söflingen ein 30:28-Heimsieg. Axel Goller traf dabei zehn Mal, Manuel Haas (6) und Sandro Münch (5) waren weitere Haupttorschützen. Sehr zu beachten auch Kreisläufer Julian Mühlhäuser. Günzburger Handballfans, die aufmerksam die JBLH-Zeit verfolgten werden beim Samstagsgast viele frühere JBLH-Spieler vor allem von Frisch-Auf, aber auch von den Junglöwen oder aus Echaz-Erms wieder entdecken.

Beim VfL Günzburg muss man aufhören knappe Niederlagen wie zuletzt gegen einen grundsätzlich überlegenen TV Willstätt schön zu reden. Es hilft auch nicht mal wieder alles gegeben zu haben. Es geht um Punkte, nicht um engagiertes Mithalten. Wer bis zum Schluss dran ist, muss besonders zu Hause, auch den “Deckel” zu machen. Rennen und Kämpfen ist das eine, unter Stress müssen auch genau die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Allein Emotionen helfen nicht, in solchen Phasen braucht man einen kühlen Kopf. Überstürzung in wichtigen Phasen ist ein Hauptproblem. Seine Rückkehr zur 1. Männermannschaft bedauert Stephan Hofmeister nicht. Das Training mit so einer begeisterten Mannschaft ist für jeden Trainer ein Traum. Nur möchte er den Nichtabstiegsstrohhalm fest in den Händen halten. Dazu muss ein Sieg am Samstag her. Bayernliga kann für einen Verein mit dieser Tradition kein dauerhaftes Ziel sein. “Aktuell gibt es weder einen Drei-Jahresplan noch einen Plan für einen geordneten Abstieg in die 4. Liga”; so der VfL-Cheftrainer. Und sollte der worst case eintreten, so ist der sofortige Wiederaufstieg das Ziel”. In den nächsten drei Jahren muss der VfL Günzburg so oft wie möglich, am besten immer in der 3. Liga spielen. Umwege über einen Abstieg sind zu vermeiden.

Traditionsgemäß veranstaltet der Verein in den Faschingsferien seine Freikartenaktion. Günzburger Schulen und Vereinen, auch befreundeten Handballmannschaften wurden Karten zur Verfügung gestellt. Die Mannschaft braucht in dieser Phase lautstarke Unterstützung und das Gefühl von Rückhalt.

Karten:
An der Abendkasse und unter:
Tickets 3. Liga Männer