Die VfL Bayernliga-Frauen konnten am Wochenende erneut 3 Punkte eintüten. Gegen den TSV Winkelhaid folgte nach dem 25:29 Auswärtssieg am Samstag nicht mal 24h später ein 25:25 Remis in der heimischen Rebayhalle. Ein Heimsieg wäre zum vorzeitigen Klassenerhalt notwendig gewesen, somit fällt die Entscheidung am kommenden Samstag beim letzten Heimspiel der Saison gegen die SG Mintraching/Neutraubling.

Im Abschlusstraining am Donnerstag wurden die Mädels vom Trainerteam erst einmal über die am selben Tag erfolgte Regeländerung der Durchführungsbestimmungen informiert. Die Tabellen der Auf- und Abstiegsrunde der Bayernliga Männer und Frauen wurden durch einen erfolgreichen Einspruch des TV Erlangen-Bruck durcheinandergewirbelt. Ein Fehler in der Formulierung der Durchführungsbestimmungen sorgt dafür, dass nicht nur – wie geplant und zunächst umgesetzt – die gegeneinander erzielten Ergebnisse mit in die nächste Runde genommen werden, sondern alle. Für das Günzburger Team bedeutete dies, dass man vom Spitzenplatz in der Play-Down Tabelle plötzlich auf Rang 3, einen Punkt hinter Konkurrent Winkelhaid rutschte. Auf Platz eins thront jetzt die SG Mintraching/Neutraubling.

Die Mission war somit klar, mit zwei Siegen gegen Winkelhaid wollte man bereits vorzeitig das Thema Klassenerhalt erledigen, unabhängig von weiteren neuen Entwicklungen im Rechtsstreit um die Durchführungsbestimmungen.

Nach knapp zweieinhalbstunden Busfahrt in den Süden von Nürnberg starteten die VfL Frauen am Samstag konzentriert in der „warmen“ Auswärtshalle, Mitte Halbzeit eins markierten Annelie Galgenmüller und Tanja Stoll die Tore zur 6:10 Führung. Beim Pausenstand von 12:14 für den VfL lief alles nach Plan, doch die zweite Hälfte wurde zur Nervenschlacht. Die kampfstark auftretenden Gastgeber konnten trotz 4:6 Unterzahl und 15:17 Rückstand das Spiel drehen. Die quirlige Spielmacherin Verena Goetz fand im weinroten Abwehrverbund immer wieder Lücken und brachte ihre heimischen Farben nun selbst mit 18:17 in Führung. Der VfL zeigte seinerseits nun auch Kämpferqualitäten, Nina Porkert und Martina Jahn sorgten wieder für eine VfL-Führung (20:22 / 47.min). Als Martina Jahn mit zwei Treffern zum 23:26 kurz vor Ende erhöhte, war der Bann gebrochen. Mit 25:29 ging es mit dem ersten wichtigen Auswärtssieg in den Play-Down zurück nach Schwaben.

Am Sonntag Spätnachmittag wollten die Günzburgerinnen nun den Sack zumachen, doch gehemmt und verkrampft agierte man über 60 Minuten im Angriff. Fast doppelt so viele Fehlwürfe im Vergleich zum Vortag sorgten dafür, dass man fast durchgehend einem Rückstand hinterherlief. Im Verlauf der ersten Halbzeit konnten Winkelhaid bereits auf 10:16 davonziehen, beim Pausentee waren es noch vier Tore Rückstand. Günzburg kam beherzt aus der Kabine, allerdings ohne Martina Jahn. Sie verletzte sich am Ende des ersten Abschnitts am Fußgelenk und konnten nicht mehr eingreifen. Beim 16:21 glaubten nicht viele Zuschauer noch an einen positiven Ausgang, doch die Mädels zeigten eine Energieleistung. Eine bärenstarke Abwehr lies gegen Ende nicht mehr viel zu, Eileen Beck hechtete einen Ball von der Linie, doch vorn wollte es einfach nicht funktionieren. Das Momentum war beim 23:23 auf Günzburger Seite, Tanja Stoll sorgte sogar zweimal für eine Führung (24:23 / 25:24), doch auch der letzte Wurf landete in den Fängen der gegnerischen Torhüterin.

Im letzten Angriff des TSV überquerte der Ball wenige Sekunden nach der Schlusssirene die Torlinie, mit dem Unentschieden bleibt der VfL nun einen Punkt vor den Fränkinnen und hat somit alles in der eigenen Hand.