Herren – Bayernliga
In einer Partie auf Augenhöhe besiegte der VfL Günzburg die Isar-Devils mit 34:30 (14:13). Nur in den Anfangsminuten durften die Zuschauer durch die ersten beiden Tore des Abends von Noah Heisch und Jakob Hermann auf einen gemütlichen Handballabend hoffen. Danach wurde schnell klar, dass die cleveren Gäste dem Favoriten das Feld nicht ohne großen Kampf überlassen wollten. Beim 3:3 erzielte Yannick Teschner den ersten Ausgleich und beim 5:6 Marc Gottschall die erste Führung. Es wurde viel gekämpft. Ein gut aufgelegter Spielmacher Jensen hatte es mit seinen Halbspielern nicht leicht und in der Abwehr schlichen sich teilweise haarsträubende Fehler ein. Die Ismaninger Angriffstaktik überraschte nicht wirklich, trotzdem musste Patrick Rösch mit etlichen Glanztaten immer wieder ins Geschehen eingreifen um Schlimmeres zu verhindern. Beim 9.7 durch Hannes Baur und einer Zeitstrafe für die Gäste bestand die Chance sich abzusetzen. Ein erneut schwaches Überzahlspielt – die Oberbayern zeigten später mehrfach wie das geht – zerstob diesbezügliche Hoffnungen. Das Geschehen wog hin und her. Als die guten Schiedsrichter Grimm/Richter beim 14:13 zur Halbzeit pfiffen, war längst klar, dass der Heimnimbus nur über Willenseigenschaften gewahrt werden kann.
In der zweiten Hälfte lagen die Vorteile überwiegend bei den Schwaben, ohne dass sie sich vorentscheidend absetzen konnten. Stephan Jahn erzielte das 20:17. Unterzahlverhältnisse und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr verhinderten Besseres. Gekämpft und gerannt wurde fleißig. Und erfreulicherweise hatte das VfL-Spiel auch seine Helden. Michael Jahn mitten in den Examensvorbereitungen sprang für Jakob Hermann in die Presche, der nicht an seinen Sahnetag in Anzing anknüpfen konnte. Fünf Treffer, Initiative für das Tempospiel und eine gute Abwehrleistung waren ein wichtiger Siegesimpuls. Dann gab es noch Youngster Noah Heisch. Besonders gefährlich sieht er ja nicht aus, wenn man ihm außerhalb der Sporthalle begegnet, immer zuvorkommend, stets ein Lächeln auf den Lippen. Sogar dem Cheftrainer schüttelt er die Hand. Nur auf dem Feld wird der freundliche junge Mann zum Tier. Elf Buden, darunter fünf eiskalt verwandelte Siebenmeter, machten die Wahl zum „player of the match“ einfach. Die Ismaninger Keeper werden ihn in unguter Erinnerung haben..
Ab dem 27:24 in der 47. Minute durch Nico Jensen gaben die Weinroten den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Auch wenn an diesem Abend in der altehrwürdigen Halle wenig glänzte, der Wille die zwei Punkte zu behalten, war immens. Beim 31:27 stand der erste Vier-Tore-Vorsprung auf der Anzeigentafel. Das 34:30 war ein gerechtes Endergebnis. „Darüber sollte man sich vor allem freuen“, so Abteilungsleiter Torsten Zofka.