Herren – Bayernliga

Bayernliga-Herren: Zurück auf der Erfolgsspur

Der VfL Günzburg besiegt die Anzinger Löwen nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit sicher mit 26:19 (11:10). Damit untermauert er als Tabellenzweiter mit 14:6-Punkten bei vier ausstehenden Begegnungen seine Ambitionen auf die Meisterschaftsrunde.

Jonathan Limbrunner, der beste Anzinger, brachte seine Farben mit 0:1 in Führung. Den insgesamt besseren Start hatten aber die Günzburger. Der sechsfache Torschütze David Pfetsch erzielte in der siebten Minute das 5:3. Vieles erinnerte zu diesem Zeitpunkt an die Tempohatz gegen HT München. Die Abwehr bekam keinen Zugriff und vorne entstanden klare Torchancen oftmals im 15-Sekunden-Takt. Wie schon in den letzten beiden Begegnungen wurden die Weinroten ihren Chancen nicht Herr, vergaben etliche Hundertprozentige oder leisteten sich technische Fehler. Die ersatzgeschwächten Oberbayern erhielten Aufwind, kämpften verbissen um ihre vermutlich letzte Möglichkeit sich aus dem Dilemma der drohenden Abstiegsrunde zu befreien und führten in der 26. Minute wieder mit 9:10. Das Spiel hatte sich zu diesem Zeitpunkt komplett verändert, die VfL-Abwehr um Yannick Meye und Daniel Jäger stand felsengleich und dahinter hütete mit Patrick Rösch ein Torwart seine “Sechs Quadratmeter”, der immer wieder glasklare Chancen – oftmals durch eigene Angriffsfehler begünstigt – zunichtemachte. Die letzten beiden Tore vor der Halbzeit erzielten erneut David Pfetsch und Alexander Jahn per Siebenmeter, so dass es mit einem schmeichelhaften 11:10 in die Kabinen ging.

In der zweiten Halbzeit steigerte sich der VfL Günzburg im Angriff. Die Hereinnahme von Youngster Nico Schmidt beruhigte das Spiel. Nach erfolglosem Gegenstoß wurde ruhiger aufgebaut, das senkte die Fehlerquote. Gestützt auf eine weiterhin sattelfeste Abwehr enteilten die Schwaben nach einem Tor von Sebastian Felber zum 12.11-Anschlusstreffer auf 15:11 durch Stephan Jahn, der wie immer sehr mannschaftsdienlich agierte. Der nächste Dreierpack von 17:13 auf 20.13 bis zur 46. Minute war dann schon die Vorentscheidung – zu entschlossen die kleine Krise nach zwei Niederlagen hintereinander zu beenden, stand die VfL-Abwehr samt Torwart. Den Schlusspunkt setzte Nico Schmidt 14 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum 26:19-Endstand.

Die starke Defensivleistung beeinflusste auch die Wahl zum “player of the match”, die diesmal Daniel Jäger nicht nur wegen seiner fünf Treffer, sondern vor allem wegen seiner erneut überragenden Leistung in der Innenverteidigung gewann. Bei der üblichen kurzen Nachbesprechung sagte Trainer Sandro Jooß, dass die Auszeichnung auch Spielmacher Nico Schmidt oder Hannes Baur verdient hätten. Letzterer sprang zusammen mit Kilian Grimm, der wegen seiner guten Trainingsleistungen bei der 1. Mannschaften zu seinem zweiten Einsatz in der Bayernliga kam, für den erkrankten Noah Heisch ein.

Jetzt wo das Spiel gewonnen ist, darf auch einmal erwähnt werden, dass die Leistungsdelle der beiden Wochen davor natürlich ihre Ursachen hatte. Der Kader ist deutlich geschrumpft, Pascal Buck und Devin Ugur konnten (noch) nicht in die Mannschaft zurückkehren. Etliche Spieler fehlten im Training zuletzt berufs- oder studienbedingt. Michael Jahn steht im zweiten juristischen Staatsexamen, Stephan Jahn trat seinen Studienplatz im schönen, aber fernen Saarland an, Noah Heisch war erst verletzt, dann erkrankt und Alexander Jahn kommt gerade aus einer Verletzung zurück usw. usw. Darüber im Vorfeld zu Jammern hilft nicht, dieser Sieg schon. Die Antwort musste auf dem Platz gegeben werden! Und mittlerweile normalisieren sich die Trainingsbedingen endlich wieder.

Die Play-Offs sind mit 14:6-Punkten bei vier ausstehenden Spielen fest im Visier. Das war das Ziel.

Hier geht es zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7203718&championship=BHV+2022%2F23&group=300802