Herren – Bayernliga

Bayernliga-Play-Off: VfL Günzburg – TSV Allach 28:34 (14:17)

DERBE HEIMKLATSCHE

Mit 28:34 (14:17) unterlagen die VfL-Handballer einem starken TSV Allach, der so wie es sein soll unbeirrt seinen taktischen Stiefel herunterspielte und in seinem Torwart den besten Spieler auf dem Platz hatte. Gleich reihenweise entschärfte er Bälle aus der Nahwurfzone, insbesondere von Außen. Einige Wurfversuche wirkten dabei nicht ligatauglich.

Die Geschichte eines traurigen Heimspieles, mit dem sich der VfL Günzburg nach objektiven Gesichtspunkten aus dem Kreis der ernst zu nehmenden Aufstiegsaspiranten verabschiedete ist schnell erzählt:

Noah Heisch erzielte für seine Farben das 1:0. Patrick Rösch, der nach längerer Pause in der Anfangsformation stand erwies sich als sicherer Rückhalt, bügelte manch Fehler seiner Vorderleute aus und war so Ausgangspunkt für eine 3:1-Führung. Keiner der zahlreichen Zuschauer konnte ahnen, dass damit schon viel VfL-Pulver verschossen war. Die Gäste ließen sich vom Sturm im Wasserglas und der imponierenden Öffentlichkeitsarbeit des VfL Günzburg überhaupt nicht beeindrucken, verwirklichten ihr bekanntes Spielsystem und trafen fünf Mal hintereinander. Bei einem 3:5, noch dazu in heimischer Halle, eigentlich kein Problem im torreichen Handball. Doch mal wieder war früh innere Unzufriedenheit im schwäbischen Hühnerhaufen zu spüren. Das führt zu unbegründeter Hektik. Da kein durch viel Training gestählter Athlet gerne verliert, werden immerhin individuelle Einsatzreserven erhöht. Bis zum 7:9 blieb das Spiel ausgeglichen, allerdings war alles zäh und die Unruhe im Spiel wurde größer und größer. Ganz anders die TSV-Spieler. Sie strahlten Ruhe aus und wenn der Abwehr mal ein Fehler unterlief, dann stand der scheinbar vielarmige und riesengroße Torwart bereit. Das 7:12 dokumentiert diese Phase. Gute Einzelkämpferaktionen und Torwart Rösch ließen nach einem erfolgreichen Siebenmeter von Alexander Jahn in der 25. Minute Hoffnung auf ein Happy-End aufkommen. Gewechselt wurde beim 14:17.

Gleich nach dem Wiederanpfiff der ausgezeichneten Schiedsrichter Felix Donaubauer und Benedikt Wille erhöhten Yannick Funk und Lukas Connert für ihre Farben auf 14:19. Sicher wurden sie durch ihr Spielsystem durch die Tücken der Günzburger Einzelaktionen geleitet. Das fachkundige Günzburger Publikum spürte die VfL-Verzweiflung. Hektik machte sich breit und als die Münchner von 16:20 auf 16:23 in der 40. Minute davon zogen, war die Vorentscheidung spätestens gefallen. Selbst die Hereinnahme von Patrick Bieber, der erneut hielt, was zu halten war, konnte daran nichts ändern. Der Gast steuerte auf einen komplett ungefährdeten Auswärtssieg hin. Das 28:34 war auch in der Höhe verdient.

Durch die Niederlage verloren die Schützlinge von Stephan Hofmeister den Platz an der Tabellensonne. Bei der zweiten Niederlage in Folge müssen wohl auch deutlich kleinere Brötchen gebacken werden. Die Mannschaft kann mit Spielkrisen nicht umgehen. Sie führen schnell zu Systemverlust und Vereinzelung auf dem Spielfeld. Personell konnte aus dem Vollen geschöpft werden und selbst die Viren gaben in dieser Woche Ruhe. Keine Ausreden also.

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=7317486&etag=9ae4d263-0554-45a5-9f0b-11107189165b