Herren – Bayernliga

Bayernliga-Männer: DRITTE NIEDERLAGE IN FOLGE

Die 1. Männermannschaft des VfL Günzburg gibt Rätsel auf. Diesmal verschlief sie die erste Halbzeit (17.12) komplett, bewies danach Kampfeslust, machte aber genau so viele individuelle Fehler, dass die Aufholjagd unbelohnt blieb. Am Ende mussten die mitgereisten Fans, die die Mannschaft lautstark und gut getrommelt unterstützen eine 29:27-Auswärtsniederlage ertragen. Im Bus gab es auf der Rückfahrt köstliche Nussecken, von Edelfan Heidi Wittlinger liebevoll und höchst persönlich gebacken. Ein Hinweis, dass zukünftig generell kleinere Brötchen gebacken werden müssen war das nicht, dazu genügt ein Blick auf die Tabelle.

Bereits nach drei Minuten stand es 3:0. Der insgesamt fünffache Torschütze Johann Simbeck mischte die VfL-Defensive dabei fast im Alleingang auf. Besonders die körperlich starken VfL-Halbverteidiger fanden im ersten Durchgang keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler. Da auch die SG-Defensive ihre Schwächen hatte, kamen die Günzburger durch Michael Jahn auf 5:4 heran. Obwohl Patrick Bieber erneut eine gute Torwartleistung bot und damit noch Schlimmeres verhinderte, zogen die Regensburger wieder unbeirrt davon. 9:5- , 10:6- und 12:7-Zwischenstände verhießen nichts Gutes. Beim 13:8 nahmen die fahrigen Gäste eine Auszeit. Sandro Jooß stellte auf eine defensivere 6:0-Formation um. Das Spiel wurde danach ausgeglichener. Jakob Hermann knüpfte erstmals seit seiner OP an altes Leistungsvermögen ein und bombte endlich wieder aus der Distanz ein. Das macht Hoffnung. Immerhin wurde der Rückstand nicht mehr größer und so wurde beim 17:12 durch Tim Vasold leistungsgerecht gewechselt.

Für den zweiten Durchgang kam dann Patrick Rösch zwischen die Pfosten. Das lag nicht an Patrick Bieber, allerdings kann ein Keeper hinter derartigem löchrigen schwäbischen Käse halt keine echte Sicherheit gewinnen, dazu bedarf es Kooperationen mit den Vorderleuten. Ein Ruck war durch die Mannschaft gegangen. Die Innenverteidigung war dichter geworden. Beim 18:16 durch Stephan Jahn in der 35. Minute war der VfL zur Freude seiner Anhänger wieder auf Schlagdistanz. Der Käse hatte deutlich weniger Löcher, die zahlreichen Zuschauer erlebten nun ein Kampfspiel, häufig auf des Messers Schneide. Das war auch Patrick Röschs Verdienst, der an die guten Torwartleistungen der letzten Wochen nahtlos anknüpfen konnte. Die Domstädter schnauften schwerer, gaben allerdings nicht klein bei. Beim 21:17 waren sie wieder enteilt. Die Begegnung wurde durch viele Zeitstrafen unübersichtlicher. Der VfL musste teilweise in doppelter Unterzahl agieren, Steffen Meyer erhielt wegen eines Kopftreffers beim Siebenmeter eine Rote Karte. Durch diese sehr hektische Phase kamen die Weinroten im Gegensatz zu den letzten Wochen gut. Noch ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft. Noah Heisch brachte seine Farben beim 21:19 wieder heran. Bei 47:20 erzielte Yannick Meye den ersehnten Anschlusstreffer. Der Ausgleich war durch Manuel Scholz schon erzielt, doch die insgesamt gut leitenden Schiedsrichter verweigerten ihm wegen eines Schrittfehlers die Anerkennung. Leichte individuelle Abwehrfehler, Fehlwürfe aus beherrschbaren Situation kamen jetzt zur Unzeit. Die aufopferungsvoll kämpfenden SG-Spieler nutzen das in hitziger Atmosphäre kalt. Konstantin Singwald erzielte erst das 27:23 und Moritz Haß bei Minute 57:33 das 28:24. Weinrote Felle, die irgendwie nach Käse rochen schienen bereits donauaufwärts zu schwimmen. Doch es ist Handball. Nach der letzten von acht Zeitstrafen, setzte der VfL auf offene Manndeckung. Michael Jahn, Daniel Jäger trafen nach schnellen Ballgewinnen. Manches wirkte plötzlich clever. 23 Sekunden vor Schluss traf ein nervenstarker Alexander Jahn per Siebenmeter zum 28:27. Der letzte „steal“ sollte nicht mehr gelingen. Mit dem Schlusspfiff traf Moritz Haß zum 29:27-Endstand.

So schön eine Aufholjagd ist, einen Grund zur Zufriedenheit gibt es nicht. Auch in der zweiten Halbzeit wurden genau so viele Fehler gemacht, dass es für eine Niederlage reichte. Die ausgebufften Gastgeber ließen sich die Butter unter all dem Käse nicht mehr nehmen.

Nächste Woche ist spielfrei, da gilt es einiges aufzuarbeiten.

Hier geht es zum Spielbericht:
nuLiga Handball – Staffel