Herren – Bayernliga
In einer hart umkämpften, aber stets fairen Partie entführte der VfL Günzburg bei der TG Landshut mit 28:30 (15:13) beide Punkte. Die zahlreichen Zuschauer durchlebten zwei unterschiedliche Halbzeiten: In der ersten legte die Turngemeinde vor, in der zweiten der Verein für Leibesübungen.
Die Phase des Abtastens war nach dem 4:4 durch David Pfetsch beendet. Obwohl Torwart Patrick Rösch hielt was zu halten war, erarbeiteten sich die Gastgeber kleine, manchmal auch größere Vorteile, die sie durch ihren besten Spieler Severin Henrich in eine 8:5-Führung ummünzen konnten. Den Schwaben blieb nur der Kampf. Spielmacher Nicolai Jensen schaffte den 8:7-Anschluss. Die Niederbayern konterten zum 10:7. Jakob Hermann, der mit sechs Treffern erfolgreicher Günzburger Torjäger werden sollte, verkürzte im spannenden Hin und Her zum 10:9. Erstmals seit eineinhalb Jahren kam Pascal Buck auf seiner Rückraumrechtsposition zum Einsatz. Das sollte sich über die gesamte Spielzeit noch auszahlen; denn so war es möglich Dauerkämpfer Stephan Jahn wertvolle energetische Pausen einzuräumen. Außerdem verändert sich das Spiel stark, wenn ein Linkshänder im Rückraum auftaucht. Leicht steht man da als Abwehrspieler mal falsch. Sein 11:10-Treffer tat der Mannschaft in jeder Hinsicht gut. Für den Rückraumhünen war es eine Belohnung für monatelange einsame Quälerei bei der Krankengymnastin, im Fitnessstudio und am Seitenstreifen der Rebayhalle.
Landshut griff in dieser Phase zum siebten Feldspieler. Leider verfehlten zwei VfL-Weitwürfe auf das verwaiste Tor knapp ihr Ziel, so dass das bei Fans umstrittene taktische Instrument zunächst erfolgreich blieb. Erfreulich auch wenn nicht alles Gold war, was glänzte: Die Schützlinge von Sandro Jooß haderten nicht mit ihren Fehlern, betrieben diesmal keine unnütze Vergangenheitsbewältigung, sondern stellen sich stets der nächsten neuen schwierigen Situation.
Gewechselt wurde beim 15:13. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der schnelle David Pfetsch beim Tempospiel der Begegnung seinen Stempel mit aufgedrückt..
Nach dem Wiederanpfiff veränderten sich die Kräfteverhältnisse. Fünf Tore in Folge und ein 15:18 leuchtete von der Anzeigentafel. Michael Jahn gelangen trotz Bauchmuskelverletzung in diesem Spielabschnitt wichtige einfache Rückraumtore. Fortan liefen die Landshuter einem Rückstand hinterher. Und ganz wichtig: Dreimal bestraften die Weinroten den siebten Feldspieler mit einem erfolgreichen Fernwurf auf das leere Tor. Das freut die einen und ärgert die anderen. Psychologisch hatte der VfL Überwasser gewonnen. Nach dem 16:20 durch David Pfetsch vergaben die Gäste einen Siebenmeter und die Chance davonzuziehen. Landshuter geben bekanntermaßen nie auf und so brachte Christopher Schmalz seine Farben wieder auf Schlagdistanz. Beim 21:26 durch Jakob Hermann (52. Minute) oder dem 24:28 durch Yannick Meye (55. Minute) schien die Siegerstraße erreicht. Aber es ist halt Handball!. Die TG setzte alles auf eine Karte, agierte offensiver und nahm zwei Günzburger kurz an die Leine. Dackelbesitzer Hofmeister kam das bekannt vor. Alexander Jahn traf in dieser Phase einen wichtigen Siebenmeter und ein bis zum Schluss vor Kraft strotzender Stephan Jahn traf zweimal unnachahmlich. Besonders wichtig sein letztes Tor bei 59.41 und einem Spielstand.von 28:29. Es ward nämlich sehr eng geworden. Erst jetzt war die Entscheidung nach einem sehr temperamentvollen Spiel gefallen.
Zum “player of the matsch” wurde Pascal Buck von seinen Handballfreunden gewählt. Der Chor der Weinroten sang danach aus dem VfL Liederbuch “Oh Ihr Fröhlichen”. Man spürte der Sieg war wichtig.
Hier geht es zur Statistik:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7317509&championship=BHV+2022%2F23&group=301301