Damen – Bayernliga

VfL Günzburg – TSV Winkelhaid: Knifflige Hausaufgabe geschafft

Die (Handball)Lehrer Peter und Jürgen Kees konnten ganz am Ende sehr zufrieden sein mit ihren Handballschülerinnen. Die Winkelhaid-Prüfung war nicht einfach zu bestehen Es drohte die Versetzung in eine niedrigere Klasse; zäh wurde mit der Aufgabe gerungen ehe am Ende ein 32:28 (13:14) von der Anzeigentafel zum Zeichen eines möglichen Klassenverbleibs leuchtete.

Die Günzburgerinnen erklommen dadurch vorübergehend den rettenden dritten Platz der Abstiegsrunde. Das macht auf ein weiteres Jahr Bayernliga leise Hoffnung – mehr nicht.

Die ersten beiden Tore des ungemein spannenden Spieles erzielten Hanna Sperandio und Sina Schütte. Leise gab der VfL in der Anfangsphase den Ton an. Nachdem die neunfache Torschützin Martina Jahn das 4:3 erzielte, waren die Winkelhaiderinnen am Drücker. Verena Götz und Christina Räbel kippten die Begegnung. Nun führte der TSV mit 4:5. Die vielen Zuschauer befanden sich beim Sonntagstatort “Rebayhalle” in einem Wechselbad der Spannungsgefühle. Das Spielgeschehen wog niemals leise hin oder her. Es wurde über das Feld gerast, fast undamenhaft gekämpft. Mal führten die einen, dann die anderen. Beim 11.9 wieder durch Martina Jahn hofften die Weinroten auf ein Spiel in die richtige Richtung. Beim 11:12 in der 24. Minute durch Susanne Spychala hofften die anderen auf der Siegerinnenstraße zu sein. Bei all dem Gerenne fielen zunächst eher weniger Treffer. Der VfL spielte durchdacht, scheiterte aber oft am Aluminium. Eine neue taktische Variante gegen Fraudeckung bei Alena Harder funktionierte. Dafür wurde in Unterzahl zu früh abgeschlossen. Drei Treffer ins torfraulose Tor waren die Folge. Das zehrt an den Nerven der Zuschauenden. Gewechselt wurde beim 13:14.

Immerhin eine taktische Neuausrichtung war nicht notwendig. Die Kees-Brüder waren zufrieden – wäre nicht die Abschlussquote gewesen.

Nach dem 13:15 schien der freie Raum zwischen der starken Winkelhaider Torfrau und dem vielen Aluminium gefunden. Fünf Tore in Folge und das Spiel war zur Freude der Günzburger Handballmamas gedreht. Beim 20:16 versäumten es die Spielerinnen um die starke Sina Schütte den Sack zuzumachen. Schwester Leichtuß schien urplötzlich eingewechselt. Und so kam es wie es nicht kommen musste: Anna Pröll, die insgesamt 11 Buden machte, erzielte in der 41. Minute das 20:19. Mach Zuschauer sah schon weinrote Felle auf Günz und Donau davon schwimmen. Sina Schütte befreite ihr Team mit den nächsten beiden Treffern des Spieles aus der Winkelhaider Umklammerung.

Bis zum Schluss blieb es spannend. Nach dem 30:28-Tor durch Susanne Spychalle und einer Zeitstrafe gegen den VfL kam erneut Prüfungsangst auf. Dann aber wurde bestanden. Nina Porkert und Tanja Stoll trafen in Unterzahl. 32:28 – vierunddreißig Sekunden vor Schluss. Das reicht sogar im Handball sicher.

Der VfL Günzburg hat ein Spiel mehr und muss am nächsten Spieltag punktlos zuschauen. Das Restprogramm beim Tabellenprimus SV München-Laim, zu Hause gegen den TSV Haunstetten 2 und auswärts bei der HSG Pleichach ist schwer. Dennoch ist der Klassenerhalt nicht mehr unmöglich. Genau diese bestandene schwere Prüfung macht Hoffnung.

Hier geht es zum Spielbericht.

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7317677&championship=BHV+2022%2F23&group=301210