Herren I: Auswärts in Bayreuth

Am Samstag um 17.30 Uhr treten die VfL-Handballer bei der HaSpo Bayreuth an. Die Oberfranken mussten sich mit einer guten Mischung aus Jung und Alt zu Saisonbeginn erst ein wenig finden, steigerten sich dann kontinuierlich und kämpfen mittlerweile hinter der Übermannschaft HC Erlangen II um die Vize-Meisterschaft. Dabei erhielten die Schützlinge der Trainer Marc Brückner und Michael Werner nach der 26:27-Niederlage gegen die TG Landshut einen Dämpfer. 23 Fehlwürfe oder eine überragende Landshuter Torwartleistung waren trotz überzeugender Spielanlage der Grund für die ganz, ganz knappe Niederlage.

 

Die Bayreuther haben mit den Günzburgern einiges gemeinsam. Beide Vereine setzen auf ihre leistungsorientierte Jugendarbeit. HaSpo gelang wie dem VfL ein Ausflug in die JBLH, letztes Jahr gelang bei der A-Jugend die Bayernliga-Meisterschaft und dieses Jahr erreichte der Vorzeigeverein das Landesliga-Final-Four der B-Jugend. Erfolge, die so ähnlich auch in der Günzburger Zeitung stehen könnten.

Personell profitierten die Franken aus der Konkursmasse des vormaligen Drittligisten SV Auerbach, wie im bayrischen Norden üblich haben auch einige Bayreuth-Akteure HC-Erlangen-Erfahrung und mit Niklas Pfeifer kam ein junger Torwart aus dem Leipziger Handball-Internat zurück zu seinem Heimatverein. Das ergibt die starke Mischung.

 

Beim VfL setzt man konsequent auf die Jugendhandballer der letzten und nächsten Jahre, nur wenn wirklich ein Platz frei ist, kann von auswärts verpflichtet werden, so die Trainer-Doktrin von Stephan Hofmeister. Da ergibt sich bei verzögerter Anpassung auch einmal ein normal schwieriger Abtiegskampf. Eine Erfahrung, die nach Jahren des ständigen Bergaufs zum Leistungssport gehört. Grund zur Unzufriedenheit mit der Mannschaft oder einer Kurskorrektur gibt es gar keine:

 

Im Gegenteil Fans und Verein stehen voll hinter ihren noch fast jugendlichen Handballlieblingen und dem Günzburger Weg. Letztes Wochenende gab es nach zwei schwachen Spielen wieder ein Erfolgserlebnis für das mit Abstand jüngste Team der Liga und das bei der Mannschaft der Stunde, dem TSV Haunstetten, immerhin Tabellennachbar der Bayreuther, als ein Punkt entführt wurde. Und dabei war wirklich nicht alles Gold, was glänzte, wie eine selbstkritische Nachbetrachtung ergab. Es wäre halt schön, wenn wirklich mal alles passt: Von Anfang bis Ende und hinten wie vorne. Die Werkzeuge haben die Spieler. Sie müssen genau im richtigen Moment eingesetzt werden.

 

Natürlich weiß man beim VfL aus vielen Duellen in allen Altersklassen, dass in der Richard-Wagner-Stadt die Trauben besonders hoch hängen, dennoch wird man versuchen danach zu greifen. Im Nichtabstiegskampf bleibt einem ja auch nichts anderes übrig.