Herren II: Wir sind Bezirksoberliga

Der Höhepunkt einer zu harten BOL-Partie fand gleich vor dem Spiel statt. Hatten sich beide Parteien vor der Begegnung auf Harzmittelnutzung geeinigt, so bestanden die Gäste von Augsburg 1871 direkt vor der Begegnung auf das ungeliebte Harzverbot. Damit haben die Augsburger das taktische Repertoire im Hallenhandball erweitert. Neben Körper- und Wurftäuschungen steht dem modernen Handballtrainer nun die “Harzfinte” zur Verfügung. Ein wenig aufgeregt haben sich die jungen VfL-Spieler schon, genützt hat es allerdings nichts. Mit 24:18 ( 12:10) wurden die Gäste aus der Bezirkshauptstadt ohne Punkte und Harz nach Hause geschickt.

 

Das Ergebnis freilich täuscht über die intensive Spannung des Spieles. Trainer Harald Jekel wechselte blockweise. Da sich die älteren Spieler gegen die sehr defensive Deckung bis zum 2:5 sehr schwer taten, kamen die Youngster mit dem eingespielten A-Jugendrückraum Jakob Hermann, Lukas Rembold und Stephan Jahn ein wenig schneller als geplant auf das Feld. Prompt kippte die Begegnung und es hieß 9:6. Dann fiel Jakob Hermann, der stärkste Rückraumwerfer im Team mit einer Bänderverletzung aus. Ab 11:7 wirkte sich das auf den vorübergehenden VfL-Höhenflug arg aus. Schon zum 12:10-Halbzeitstand deuteten sich Probleme mit der Durchschlagskraft im Angriff an.

 

In den zweiten 30 Minuten wurde das Spiel zäher. Die Abwehrreihen dominierten, beim Gast stand auch öfters der Torwartriese massiv genau in der Flugbahn der harzfreien Kugel. Beim 13:13 stand die Begegnung unentschieden. Bis zum 18:18 fünf Minuten vor Schluss wurde unschön gerungen und einiges verworfen. Dann hatte der VfL die Matchwinner. Hinten vernagelte Dominik Ziegler sein Tor und vorne warf Stephan Jahn kurz hintereinander zwei ganz wichtige Tore. Der Widerstand der Gäste war gebrochen, neue Täuschungen fielen ihnen nicht ein und so wurde aus einem komplett offenen Spiel auf Augenhöhe ein zu hoher 24:18-Sieg.

(Bild Ernst Mayer)
Für Harald Jekel war es ein wunderbares Abschiedsgeschenk. Der engagierte und sehr beliebte Trainer, der davor bei den Damen auf der Bank saß, muss aus beruflichen Gründen leider kürzer treten. Für den VfL bedeutet der Sieg den sicheren Klassenerhalt.

 

Es spielten: Rothbauer (4/1), J: Schüller (3), Hermann (1), Geiger (1), Jahn (4), Schmid, Märkl (2), S. Schüller (6/3), Rennert, Ahrens, Rembold (3), Röllig; Mendle und Ziegler.