Erster Platz für den VfL Günzburg beim Bayrischen Ranglistenturnier der Jugendbundesliga

Für die Mannschaft des VfL war es vor allem eine  Standortbestimmung des neuen Jahrgangs. 

Nach der Vorbereitungsphase mit dem Höhepunkt beim bestens besetzten Osterturnier IBOT in Biberach  wurde es am letzten Sonntag im April Ernst für die Spieler der Trainer Jahn, Schmidt und Guckler. In Erlangen trafen sie auf die stärksten Mannschaften Bayerns aus Rimpar, Bayreuth und Erlangen – alles Topadressen im Bayerischen Jugendhandball und das seit Jahren!

Schon das erste Turnierspiel zwischen Erlangen und Bayreuth ließ erkennen, was auf die junge Truppe aus Günzburg zukommen wird. Da spielten zwei Männermannschaften gegeneinander, beide mit einer sehr gut ausgebildeten Athletik und Dynamik. Damit war klar zu erkennen, dass ein erfolgreiches Abschließen bei diesem Turnier ein sehr schwerer Gang werden wird.

Die SG DJK Rimpar, der erste Gegner der Weinroten,  war den Spielern seit vielen Begegnungen in der Bayernliga im A- und B-Jugend Bereich bestens bekannt. Körperlich waren die Jungs der Rimparer mit den Günzburgern auf Augenhöhe, das war schon mal ein recht positives Vorzeichen. Dass sie handballtechnisch mit ihrer sehr guten Ausbildung immer zu beachten sind, war ebenfalls bekannt. Jetzt galt es, das Konzept der Trainer umzusetzen. Die Devise war, eine hochmotivierte und bewegliche Abwehr hinzustellen, die vor allem die starken Rückraumspieler in den Griff bekommen sollte. Der Angriff musste seine körperlichen Defizite mit Spielwitz und Schnelligkeit ausgleichen. Die Trainer haben immer ein zu der Mannschaft passendes Ideal vor Augen. Das, was die Jungs an diesem Sonntag ablieferten, kam dieser Idealvorstellung schon sehr nahe. Die Abwehr mit einem ruhigen und überragenden Torwart als Schlussmann  war bombenstark und brachte den Gegner häufig in die Zeitspielproblematik. Der Angriff brannte ein Feuerwerk ab und zeigte die ganze Bandbreite des Könnens der Günzburger. Damit war der überzeugende Sieg schon sehr früh absehbar und die Jungs zogen ihr Ding bis zum Ende durch und gewannen verdient – in der Höhe doch überraschend – mit 24:13.

Dieser Auftritt gab der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen, im nächsten und  für den Turniersieg wohl  vorentscheidenden Spiel gegen den Bundesliganachwuchs des HC Erlangen. Jetzt kam Schwerstarbeit gegen die „Maschinen“ aus Erlangen auf die  Günzburger Abwehr zu. Die Jungs sind nur zu beglückwünschen, wie sie diese schwere Aufgabe lösten. Schon die gefährliche zweite Welle der Erlanger konnte aufgehalten  und im Positionsangriff der starke Rückraum immer wieder gestoppt werden.  Die über eine Spielzeit von 40 Minuten nur zugelassenen 14 Tore gegen eine solch starke Mannschaft zeigten auf, wie überragend  Abwehr und Torwart gearbeitet haben. Der Angriff hatte immer die Qualität, diese 14 Tore zu toppen, auch wenn es nach der extremen Belastung in der Abwehr nicht mehr ganz so spielerisch gelang. Kraft und Einsatz war genügend vorhanden, sodass in der entscheidenden Mittelphase der Vorsprung von 8:6 auf 15:10 ausgebaut werden konnte. Der Rest des Spiels war sehr ausgeglichen. Der 18:14 Sieg gegen Erlangen in deren eigenen Halle wird sicher als Höhepunkt dieses Turniers in den Köpfen der Trainer, Spieler und der vielen mitgereisten Eltern bleiben.

Dann wartete die mental wohl schwerste Partie auf die Günzburger Jungs. Ohne Pause mussten sie  nach diesem riesen Kampf gegen Erlangen sofort gegen Haspo Bayreuth antreten, für die der Spielplan ein Spiel Regenerationspause vorgesehen hatte. Die zwei bereits erzielten Siege wären mit einer Niederlage in diesem letzten Spiel wenig wert gewesen, denn diese würde die Gefahr bringen,  auf den dritten Platz zurückzufallen.

Somit begann das Spiel für die Günzburger sehr zäh. Von der Leichtigkeit der Vorpartien war erstmals nichts zu spüren. Die Weinroten liefen in den ersten Spielminuten ständig einem 1-Tore-Rückstand hinterher. Die skeptischen Blicke der Trainer und deren Aufregung spiegelten die Schwere der Aufgabe wieder. Wie sich dieses tolle Team aus dieser Situation herauskämpfte, war wohl das Beeindruckendste an diesem Tag. Es war einfach nur Einsatz pur, wie die Spieler aus einem 3:3 Unentschieden eine 11:7 Halbzeitführung und dann einen 19:10 Vorsprung herausspielten. Bayreuth hatte in dieser Phase nichts mehr zuzusetzen und wurde klar dominiert.  Am Ende stand ein verdienter 21:16 Sieg auf der Anzeigetafel!

Damit ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Jungendbundesliga erreicht. Mit diesem ersten Platz beim Ranglistenturnier werden die Günzburger einen günstigen Platz bei der ersten Süddeutschen Qualifikation erhalten.

Ein Team des VfL, das bei den Trainern, Betreuern und Fans (und auch nach den Spielen bei einigen Fans der Gegner) für Begeisterung sorgte!

Jeder einzelne Spieler brachte an diesem Tag eine Topleistung, das war die Grundlage für den Turniererfolg. Bemerkenswert ist auch, wie die diversen Verletzungen und Krankheiten im Vorfeld weggesteckt wurden.

Die tolle Unterstützung der Eltern mit Verpflegung und auch auf der Tribüne war nicht nur beeindruckend, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs des Teams! Ein besonderer Dank geht an Ludger Rosenberger, der  am Kampfgericht viel Druck von den Trainern nahm.

Ein großes Dankeschön geht an HP Beer. Obwohl es eigentlich „nur“ sein Hobby ist, gehört er anerkanntermaßen bestimmt zu den kompetentesten Physios Deutschlands. Nach dem erfolgreichen Bayernligaspiel der ersten Männermannschaft zuhause  „halbierte“ HP die Strecke von Günzburg nach Erlangen und war bereits um 22.30 Uhr beim Team der  A-Jugend, damit er die angeschlagenen Spieler noch behandeln konnte. Natürlich war die medizinische Betreuung auch am Spieltag vom Feinsten.   

Es war an diesem Spieltag das gesamte Team, das diese Leistung erbracht hatte. Da fällt es schwer, einzelne Spieler hier besonders hervorzuheben. Natürlich gibt es einige überragende Einzelspieler in dieser Mannschaft, aber besonders herausragend war die Stimmung, Motivation und der Einsatz des gesamten Teams!

Die Trainer sind begeistert vom gesamten Zusammenspiel ihres Teams und des betreuenden Umfelds der Mannschaft, das die Basis für diesen Erfolg bedeutet.

Dies ist die perfekte Basis für den weiteren Verlauf der Qualifikation!