Herren I: Auswärts in Rimpar

Rund um die Freinacht geschehen sonderbare Dinge, da werden Türchen ausgehängt, Hexen sollen tanzen, schmucke Bäume werden aufgestellt dann geklaut, diesmal hat der BHV sogar seine Bayernligatabelle geändert

Das Brauchtum rund um den 1. Mai ist oft schwer verständlich. Obwohl der VfL Günzburg davon betroffen sein könnte, kann er nur vermuten warum (…)

Zur ungewohnten Zeit, am Sonntag um 14.30 Uhr, treten die VfL-Handballer bei der Zweitligareserve der DJK Rimpar an. Die Anfahrt dürfte ungewohnt gefühlsschwanger verlaufen. Ob Freude sich Bahn bricht oder Wehmut mitfährt liegt nicht mehr in Günzburger Wurfhänden. Genau am Vorabend wird fest stehen, ob der VfL Günzburg nächste Saison in der Bayernliga spielt oder zurück in die Landesliga muss. Die Entscheidung fällt einzig und allein eine Klasse höher in der so fernen Dritten Liga Ost, genauer in Leipzig und Coburg. Aktuell hat der HSC Coburg 2000 II einen Punkt Vorsprung und den besseren direkten Vergleich. Wenn die Plätze am dortigen letzten Spieltag getauscht würden, dann war es das für den VfL in der bayrischen Eliteliga vorerst.

 

Der genaue Grund warum der BHV seine Tabelle korrigierte ist beim VfL Günzburg nicht bekannt, vermutlich bestätigte das Revisionsgericht das Urteil der Vorinstanz, nachdem dem TV Erlangen-Bruck insgesamt acht Bayernligapunkite abzuziehen seien, weil sie es versäumten rein formal eine ursprünglich bestehende Spielberechtigung anzupassen und neu zu beantragen. Der TSV Unterhaching und der TSV Niederraunau profitieren von dieser dann letzt-instanzlichen Rechtssprechung, weil ihre gegen Erlangen-Bruck verlorenen Spiele nun mit jeweils 0:2-Punkten und 0:0 Toren gegen die Mittelfranken gewertet wurden. Da der VfL in seinem besten Hinrundenspiel just diesen Gegner übrigens mit dem nicht teilnahmeberechtigten Spieler ohnehin besiegte, erhält er natürlich auch keine zusätzlichen Punkte. Mehr als zwei Punkte gibt es nun mal nicht.

 

Dadurch ist der TSV Unterhaching zwei Spieltage vor Schluss uneinholbar auf sechs Punkte enteilt. Der TSV Lohr könnte Punkte-mäßig noch erreicht werden, hat aber den besseren Vergleich.

 

Grund zum Aufregen gibt es noch nicht: “15 Punkte sind für einen viertletzten Platz einfach zu wenig”, so Trainer Hofmeister: “Wir haben es selbst versäumt eine mögliche starke Rückrunde zu spielen. In Anzing, Haunstetten und Bayreuth war mehr drin. Wir dürfen auch unser Desaster in Lohr nicht vergessen”. Die Hoffnung auf zwei Siege zum Rundenende gegen so starke Teams wie die DJK Rimpar und den TSV Friedberg bei gleichzeitigen Niederlagen der Unterhachinger, waren in einen besonders dünnen Strohhalm gestrickt, der u. a. eine 8:0-Serie eines Drittletzten vorausgesetzt hätte.

 

Egal wie die Spiele in Coburg und Leipzig ausgehen, aus der Verantwortung in den ausstehenden Bayernligabegegnungen das Allerbeste zu geben, will Trainer Hofmeister seine Mannschaft nicht entlassen. Am Ende 19 Punkte wären ein Abschluss, auf den die Mannschaft stolz sein könnte, sportlich wäre das vielleicht noch die erhoffte gute Rückrunde. Am Ende würde man dann u. U. auch wegen eines Urteiles absteigen. Erst dann haben sich die VfL-Youngster das Recht erarbeitet heiß über Punktzusprüche am grünen Tisch zu diskutieren, aber wirklich erst dann … Die Entfernung zu einem wirklichen Grund zur Klage, beträgt aktuell weit entfernte vier Punkte. Da muss die Frauenkirche schon im “Dorf” bleiben.

 

Die Trauben die Klagemauer zu erreichen und das Recht nicht nur eigene Niederlagen für den drittletzten Platz verantwortlich machen zu können, hängen in Rimpar mit oder ohne Strohhalm sehr hoch. Die ambitionierte Zweitligareserve, die als Siebter mit 26:22-Punkten prächtig da steht, ist ein bärenstarkes Team. Daran ändert auch die knappe 29:32-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die Mannschaft der Stunde, die TG Landshut nichts.

 

Der VfL Günzburg setzt einen Fanbus ein. Abfahrt ins malerische Franken ist sonntags um 9.30 Uhr. Anmeldungen sind bei Dieter Pohl ([email protected]) oder Familie Groß ([email protected]) möglich.