A Jugend Bundesliga Qualifikation
Günzburger A-Jugend erreicht zweite Süddeutsche Qualifikationsrunde für die Bundesliga
Die Auslosung in der ersten Süddeutschen Qualifikationsrunde ergab für die Spieler von Rudi Jahn und Volker Schmidt eine „Hammergruppe“. Mit den Teams Bittenfeld, Meißenheim-Nonnenweier und Köndringen-Teningen standen drei Schwergewichte im süddeutschen Jugendhandball als Gegner fest. Die Hoffnung, nach dem erfolgreichen ersten Platz in der Ranglistenqualifikation von Bayern etwas leichtere Gegner zugelost zu bekommen, war leider nicht in Erfüllung gegangen.
Schon das erste Spiel gegen Bittenfeld zeigte auf, wie schwer es werden könnte. Gegen den späteren Turniersieger, und damit Direktqualifikanten für die Jugendbundesliga, konnten die Günzburg lange Zeit mithalten. Aber leider ging jeweils gegen Ende der beiden Halbzeiten die Kraft der Weinroten und damit die nötige Konzentration verloren. Über 8:8 ging es mit 8:11 in die Halbzeit. In der zweiten Spielhälfte blieb die Partie bis zum 17:19 einigermaßen offen, ehe die starken Gegner mit einem überragenden Torwart von einigen technischen Fehlern und vergebenen Torchancen der Günzburger profitierten und leider etwas zu hoch mit 24:19 das Spiel gewannen.
Der Traum von Platz eins und der direkten Qualifikation war damit eigentlich schon ausgeträumt. Nun stand der erklärte Favorit des Turniers, die Gastgeber aus Meißenheim als nächste Gegner auf dem Turnierplan. Mit welchem Engagement die Günzburg Spieler diese Aufgabe angingen, war bewundernswert. Eine zwischenzeitliche Führung von 10:6 reduzierte sich bis zur Halbzeitpause leider auf 11:9. Diese Führung wurde dann wieder zum 16:13 in der zweiten Spielhälfte ausgebaut. Dann fingen die körperlich enorm starken Meißenheimer langsam aber sicher an, das Spiel zu dominieren. Der Vorsprung schmolz dahin und wurde zu einem 19:20 Rückstand. Zwanzig Sekunden vor Spielende gelang den Günzburgern nochmals der Ausgleich, ehe der Gegner drei Sekunden vor Schluss den insgesamt glücklichen 21:20 Siegtreffer erzielte.
Ein Lob der Trainer war den Spielern nach diesem Spiel aber dennoch sicher. Sie haben toll gespielt und toll gekämpft.
Der Strohhalm eines klaren Sieges gegen Meißenheim, doch noch eine Chance auf den ersten Platz zu wahren, war nun komplett geknickt. Jetzt ging es nur noch ums Weiterkommen. Für Günzburg und Köndringen-Teningen gab es in diesem letzten Spiel des Turniertages nun das entscheidende Endspiel um den einzig verbleibenden Platz für die nächste Qualifikationsrunde.
Beide Mannschaften hatten einen extrem anspruchsvollen Turniertag mit schon zwei harten Spielen ab 12 Uhr in den Knochen. Nach dem Anpfiff um 19 Uhr mobilisierten beide Teams nochmals alle Kraftreserven und zeigten ein sehr gutes und vor allem extrem spannendes Spiel. Halbzeit 10:10! Dann kamen die Günzburger immer besser ins Spiel und führten sogar 18:14. Die taktische Variante, einen siebten Feldspieler einzusetzen, brachte nochmals Spannung ins Spiel und die Wende für Köndringen-Teningen. Kurz vor Schluss stand es 20:20 auf der Anzeigentafel. Die Spannung in der Halle stieg auf einen Höchststand. Mit einer extremen Willensleistung gelang es den Günzburgern wenige Sekunden vor Schluss den Siegtreffer durch Siebenmeter zum 21:20 zu erzielen.
Abpfiff! Vor lauter Erschöpfung fiel der Jubel auf Günzburger Seite etwas verhalten, aber innerlich sehr präsent aus. In den Jubel mischte sich auch Bedauern für diesen fairen Gegner, der das Weiterkommen genauso verdient hätte.
Nun darf Günzburg weiterhoffen, aber auch weiterzittern. Die letzte Süddeutsche Qualifikationsrunde wird den Günzburgern kommendes Wochenende Heimrecht bescheren. Mithilfe vieler Fans, hoffen die Weinroten, auch dann den nächsten Schritt zu schaffen.
Apropos Fans und Unterstützung: Ohne die treuesten Fans der Mannschaft, die Eltern der Spieler, wäre diese Qualifikation nicht zu bewältigen. Ob Fahrtdienst, organisatorische Hilfe, Versorgung mit Essen und Trinken und nicht zuletzt lautstarke Anfeuerung – die Unterstützung ist sensationell und auf alle Fälle bundesligareif. Auch HP Beer, der Physio der Mannschaft, war wieder sensationell. Von Freitagabend im Hotel bis Samstagabend nach dem letzten Spiel kümmerte er sich um sämtliche kleineren und größeren Verletzungen und sorgte dafür, dass bis zuletzt noch genügend Kraft im Tank der Spieler war.
Die beiden Trainer Rudi Jahn und Volker Schmidt sind sich einig: Was die Mannschaft trotz Verletzungen und durch Abiturprüfungen bedingter nicht optimaler Vorbereitung an Einsatzwillen und Teamgeist zeigte, war ganz große Klasse.