Bayernliga-Männer: TSV Friedberg – VfL Günzburg

Am Samstag um 20.00 Uhr treten die VfL-Handballer zu ihrer letzten Ausfahrt einer stimmungsvollen Saison 2017/2018 bei den schwäbischen Handballfreunden in der Herzogstadt Friedberg an. Mütterchen Zufall wollte es, dass an diesem aller letzten Spieltag nicht nur die zwei besten Rückrundenmannschaften (Friedberg mit fünf, der VfL mit sechs Minuspunkten) aufeinandertreffen, sondern dass es trotz zweier unerwarteter Niederlagen gegen den Anzinger SV und den TSV Unterhaching doch noch um die Bayrische Vizemeisterschaft geht. Das ist zwar bei einem Verein wie dem VfL Günzburg, der schon im Europapokal für Furore sorgte kaum Briefkopf-fähig, es wäre aber stolzes Symbol einer phänomenalen Entwicklung. Vor kurzem noch chancenlos gegen Friedberg III in der Bezirksoberliga, letztes Jahr fast schon im Kleid der grauen Abstiegsmaus und am Sonntag (…)?

Außerdem Grundlage für eine weitere Party könnte so ein 2. Platz schon auch sein und es berechtigt zur Teilnahme an der Sportlerehrung der Stadt Günzburg. Oft dürfen Männermannschaften daran nicht teilnehmen. “Eventuell würde dadurch endlich einmal ein Training ausfallen”, so Kapitän Axel Leix süffisant.

Nicht nur dieses Spiel demonstriert neue schwäbische Handballstärke, denn nur einen Punkt dahinter rangiert der TSV Haunstetten. Eigentlich fehlt aktuell nur ein schwäbischer Drittligist, zumindest auch dazu ist in Friedberg und Günzburg die Bereitschaft da.

Konzeptionell sind sich beide Samstagsgegner nicht unähnlich. Auch der TSV Friedberg ist zu seinem ursprünglichem Konzept zurückgekehrt und hat nach einer Phase auswärtiger Handballkönner die eigene Jugendarbeit wieder intensiviert. Viele Jugendmannschaft sind wieder in den höchsten Spielklassen und feiern Meisterschaften. Das verbreitert nicht nur die Basis, sondern sorgt auch für gute Stimmung im Verein.

Sportlich treffen Gegensätze aufeinander. Der VfL Günzburg setzt auf Jugendstil, dazu gehört eine offensive Deckung. Die Gastgeber hingegen sind einfach “riesig”; besonders Paul Thiel und Andreas Dittiger bilden einen optisch imposanten Innenblock. Der Spielaufbau ist ruhiger.Es kann auf Routine gesetzt werden, einige der Akteure waren früher Drittliga-Helden. Gewinnen wird das Spiel das Team, welches seinen Kontrahenten in der Abwehr noch mehr nervt und dann aus Ballgewinnen mehr einfache Gegenstoßtore erzielt. Im Hinspiel gelang das den Schützlingen von Mirko Pesic als sie mit einem 23:26 beide Punkte aus der alt-ehrwürdigen Rebayhalle entführten. Und auch diesmal sehen viele die Friedberger in der Favoritenrolle, zumal die Unterhaching- und Anzingniederlagen nicht so richtig einzuordnen sind. Dass es ganz anders geht bewies die neue Generation Günzburger Handballhelden am vergangenen Samstag als der TSV Ottobeuren famos überrannt wurde.

Den Fans fällt der Abschied von dieser tollen Saison sichtlich schwer. Noch einmal wurde von der AH ein zweiter Bus organisiert. Einige Fans hatten schon vor Wochen die Anreise mit dem Zug organisiert. Der Traum vom zweiten Platz, das Zauberwort “Freibier”, vor allem aber begeisternder Handball mobilisieren bis zum aller letzten “Pfiff”; so Bundesliga-Hausmeister Ali Widmann.

Ein ganz besonderes Spiel wird es für Patrick Bieber, Manuel Scholz und Stefan Knittl, die alle schon das schwarze TSV-Trikot trugen und aus dem VfL-Team nicht mehr wegzudenken sind.

Im Fanbus sind noch einzelne Restplätze frei. Anmeldungen bitte bei Familie Groß und Dieter Pohl. Im Zug ist hingegen noch jede Menge Platz, so DB-Kenner Hofmeister.