Bayernliga-Männer: VfL Günzburg – SG Regensburg

Am Samstag um 19.30 Uhr können sich die Bayernliga-Männer endlich ihrem Heimpublikum präsentieren. Groß ist die Vorfreude, in der zwölfwöchigen Vorbereitung konnte kein einziges Testspiel in eigener Halle ausgetragen werden. Fans und Spieler sind heiß auf die erste Begegnung im schön renovierten “Wohnzimmer” des Günzburger Hallenhandballes. Zu Gast ist mit der SG Regensburg, ein Aufsteiger, der in der abgelaufenen Saison mit fünf Punkten Vorsprung Meister der Landesliga Nord wurde. Kein leichtes Unterfangen, die Teams sind bunt gemischt. Viele Spieler aus dem nahen Osten verdienen sich dort ein Zubrot am Ende ihrer Karriere, dann tauchen etliche ehemalige Bundesligaspieler auf, gut ausgebildeter Nachwuchs aus dem Erlanger Raum sorgt für jugendlichen Elan, außerdem mischen zahlungskräftige Sponsoren wie bei der TG Heidingsfeld die Liga immer ordentlich durcheinander. Dem souveränen Aufstieg der “Regensburger Adler” konnte all das nichts anhaben.

Am ersten Spieltag gelang den Samstagsgast ein hoher 36:24-Heimsieg gegen den letztjährigen Tabellenvierten TSV Haunstetten. Das mag auf den ersten Blick überraschen, doch Handballexperten wissen um die aktuellen Probleme der Augsburger. Mit den schnellkräftigen Horner-Brüdern verließen die Erfolgsgaranten der letzten Jahre ihren Heimatverein wegen einer Klasse höher gen Fürstenfeldbruck. Dazu kommen etliche Verletzte u.a. Niclas Buck, der letzte Saison im VfL-JBLH-Team spielte. Er laboriert unter einer langwierigen Schambeinentzündung. Nur bis zum 7:7 war die Begegnung zum Auftakt ausgeglichen. Als sich die Einheimischen von 12:9 auf 16.9 absetzen, war das Spiel noch vor der Halbzeit bereits vorentschieden. Das soll die Leistung der Sieger allerdings nicht schmälern. Sie überzeugten durch sehr schnellen und temperamentvollen Handball. Duelle zwischen beiden Vereinen gab es in den letzten Jahren nicht. Regional bekanntester Spieler dürfte Lukas Heinle sein. Er erlernte das Handball-Einmaleins wie sein Bruder Philipp, der bei HT München (bis zur letzten Saison unter dem Namen “TSV Unterhaching”) auf Torejagd geht beim TV Gundelfingen. Schade, dass der engagierte Nachbarverein seine Talente oft abgeben muss. Auch in der Gartner-Stadt wäre sonst vielleicht noch mehr möglich. Dann taucht in der Spielerliste ein Tom Wuka auf. Er ist der Sohn des früheren pfeilschnellen Günzburger Zweitliga-Linksaußen Peter Wuka, der für Samstag endlich mal wieder seinen Besuch angekündigt hat um zunächst seinen Sohn anzufeuern um dann mit alten Handballfreunden auf eine schöne Vergangenheit anzustoßen.

Beim VfL Günzburg hat man die Auftaktniederlage  am Sonntag zu einem gewohnt schonungslos-launigen Nachbericht genützt und am Montag abgehackt. Schließlich wussten schon die alten Schwaben, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Das hatten 15 junge Günzburger Schwaben im fernen fränkischen Rimpar einfach für eine Halbzeit kurz und später schmerzhaft vergessen. Und als der Schalter in die raue Handballrealität umgelegt werden sollte, ließ das ein starker Gastgeber einfach nicht mehr zu. Das ließ verzweifeln. Jugendlicher Handballleichtsinn mit schwerem Punktverlust. Ein strukturelles Problem erkannte Trainer Hofmeister nicht. “Am Samstag ist ein anderer Auftritt zu erwarten”: Ende der Kaffeefahrt-Mentalität!.

Neben jeder Menge rein sportlicher Handballvorbereitung hat sich auch im Umfeld vieles getan. Die Alt-Ehrwürdige verlor ihr Grau und erstrahlt herrlich Blau. Die Trikots von “Axel Leix & Co” sehen im Kontrast der Farben noch toller aus. Die Karten- und Verkaufstheke sind neu. Der VfL-Slogan: “Wir wollen ein guter Gastgeber sein” lässt sich nun noch liebevoller in die Tat umsetzen.Das neue Hallenheft ist wieder ein Sammlerstück geworden. VfL Maskottchen Günzel und Stücke der Europapokal-Hallenbodens können erworben werden. Erstmals ist Buy-Rebay keine reine Symbol-Tracht, sondern herausgeschnittene Teile können mit nach Hause zur ewigen Handballerinnerung genommen werden. Natürlich steht auch das Frisbee-Spiel.

Es ist also angerichtet. Lassen wir die Spiele beginnen.