JBLH-Handball: VfL Günzburg – Handballakademie Bayern
Nach dem Schwabenderby in der Männer-Bayernliga freuen wir uns auf das Bayern-Derby in der JBLH; wenn zur besten Jugendhandballzeit, am Sonntag um 17.00 Uhr die Handballakademie Bayern in der Rebayhalle ihre Visitenkarte abgibt.
Die Handballakademie Bayern ist ein Münchner Projekt ursprünglich zur Vereins-unabhängigen Jugendförderung. Verschiedene Vereine wie 1880 München, der MTSV Schwabing u.a. behalten die Spieler bei ihren Vereinen und in der Akademie werden sie zusätzlich gefördert. Angesprochen werden Spieler im Alter von 16 bis 21 Jahren und Torhüter ab dem 12. Lebensjahr, zudem wurden auch interessante Trainerfortbildungen angeboten.
Letzte Saison wurde der TSV München-Ost mit dem jüngeren Jahrgang Bayrischer Vizemeister. Danach sollte das Projekt Jugendbundesliga angegangen werden. Da der Verein den finanziellen Aufwand nicht recht wagen wollte, aber auch die Halle arg in Jahre gekommen ist, wurde die Idee geboren, doch unter dem Namen “Handballakademie Bayern” anzutreten und das Vereinsübergreifende für das Projekt zu nutzen. Der BHV gewährte entgegen seinen Vorschriften unbürokratisch eine Wildcard für die Vorqualifikation. Zu den München-Ost-Spielern kamen talentierte Neuzugänge und zur Überraschung aller wurde die “Akademie” Bayerns Nummer 1. Damit nicht genug: Mit dem Heimrecht des Ranglisten-Ersten qualifizierten sich die Schützlinge von Trainer Robert Hofmann, einem echten Münchner Handballkind noch aus der Jugendarbeit des damaligen Erstligisten TSV Milbertshofen, direkt im ersten Quali-Durchgang. Ein unvollendeter VfL-Traum.
Die Schwierigkeiten begannen danach. Lange wurde keine Heimhalle gefunden, da in der JBLH Harz zwingend vorgeschrieben ist. Quasi mit dem Meldeschluss wurde das Problem gelöst. Mal bietet die “Hachinga Halle”, mal die Realschule Taufkirchen Heimstatt. Groß waren die Ambitionen. Doch in der Runde will es noch nicht so recht laufen. Mit 0:14-Punkte halten die Münchner die ungeliebte “Rote Laterne”. Oft war es knapp, aber am Ende stand immer eine Niederlage. So auch am vergangenen Wochenende als man zu Hause gegen die Ersatz-geschwächten Konstanzer verlor. Warum das so ist, weiß nicht einmal Trainer Hofmeister.
Der VfL Günzburg ist nach einigem Personal-Hickhack mittlerweile gut in der Liga angekommen. Zwar holte man auch aus den letzten drei Spielen “nur” 2:4-Punkte, doch zum souveränen Heimsieg gegen die HABO Bottwartal JSG kamen zwei ganz knappe Auswärtsniederlage bei den Spitzenteams in Bittenfeld und Pforzheim. Die Leistungskurve zeigt also nach oben und mit viel Einsatz und Handballbegeisterung soll nun im Bayern-Derby der dritte Sieg errungen werden. Personell können die Weinroten aus dem Vollen schöpfen, lediglich Youngster Adam Czako kränkelte diese Woche. Das könnte allerdings auch von seiner immensen Belastung herrühren, schließlich ging es für das riesen Talent vom BHV-Lehrgang direkt ins Trainingslager der ungarischen Nationalmannschaft.
Der Bayernliga-Nachwuchs hofft auf zahlreiche Unterstützung. Dafür sind die Voraussetzungen bestens: Zum einen ist am Sonntag Ferienende und zum anderen wurde für Günzburger Vereine und Schulen Freikarten ausgegeben. Außerdem könnte in Südbayern Jugendbundesligahandball in den nächsten Jahren noch rarer werden, da der DHB beschlossen hat die Liga im kommenden Jahr von 12 auf 10 zu reduzieren. Damit dürfte der Sprung in die Eliteliga für den VfL noch schwieriger, wenn auch nicht unmöglich werden. Da zudem die Gäste Fans mitbringen werden, könnte der bisherige Zuschauerrekord von 550 überboten werden. Die Jungs hätten es verdient.