Landesliga-Damen: ESV 27 Regensburg II – VfL Günzburg 27:21 (12:13)
Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen die HSG Mainfranken ging es für die Damen des VfL Günzburg in der Landesliga Nord nach Regensburg. Im ersten von drei Auswärtsspielen in Folge wartete mit der Drittligareserve des ESV 27 Regensburg eine starke Mannschaft auf die Weinroten. Bereits beim Aufwärmen war zu erkennen, dass es diesmal kein Selbstläufer werden wird, denn die Oberpfälzer verfügten über einen großen Kader an technisch gut ausgebildeten und groß gewachsenen Spielerinnen, von denen sich auch einige im Drittligakader befinden. Auf der Tribüne trafen die mitgereisten Eltern auf Annelie Galgenmüller, letztes Jahr noch im Trikot der Weinroten, zur Zeit als Studentin eine Wahl-Regensburgerin.
Der Spielbeginn gestaltete sich vielversprechend, die Deckung konnte fast alles verhindern, lediglich zwei glückliche Tore standen auf der Habenseite der Gastgeber. Ein Abpraller nach einem schönen Block, sowie ein Wurf über den Pfosten an den Rücken von Torhüterin Lisa Gremmelspacher fanden ihr Ziel im Günzburger Tor. Da im Angriff Lena Götz und Martina Jahn je zweimal und Alena Harder trafen, stand es nach 11 Minuten 2:5 und es folgte die erste Auszeit durch den Heimtrainer. Diese hatte zunächst keine Auswirkungen, über 4:6 und 5:10 erspielten sich die Günzburgerinnen einen kleinen Vorsprung, auch bedingt durch einige Überzahlsituationen nach Zeitstrafen für die Gastgeber. Nun folgten aber auch die ersten Hinausstellungen auf Seiten des VfL, die Regensburg seinerseits clever ausnutzte und auf 9:11 verkürzte. In dieser Phase und auch im weiteren Verlauf der Partie wurde im Angriff zu hektisch agiert, hier zeigte sich deutlich die Unerfahrenheit der jungen Truppe. Da mit Judith Deutschenbauer und Tanja Stoll die Routiniers im Rückraum fehlten, konnte Trainer Jürgen Kees kaum wechseln, der diesmal auch ohne seinen Bruder Peter Kees auf der Bank auskommen musste. Durch einen schönen Treffer von Nina Porkert aus der Distanz ging es trotzdem mit einer 12:13 Führung in die Pause.
Nach einem weiteren Tor der Linkshänderin Anfang der zweiten Halbzeit folgte dann die zweite Zeitstrafe für Spielmacherin Alena Harder, die dem ESV auch die erste Führung einbrachte. Beim 17:14 für das Heimteam schien das Spiel gedreht, Kees konnte Harder in der Abwehr nicht mehr einsetzen und die Trefferquote im Angriff war suboptimal. Da die bis dahin gut haltende Lisa Gremmelspacher auch keinen Ball mehr an die Finger bekam, versuchte Selina Schlund ihr Glück im Tor. Der VfL kämpfte sich wieder heran und konnte 11 Minuten vor Ende zum 19:19 durch einen Siebenmeter von Martina Jahn ausgleichen. Doch die Schlussphase gehörte den Gastgebern, die im Angriff clever agierten, das drohende Zeitspiel durch ständige Zweikampfsituationen umgingen und dann doch immer wieder zum Torerfolg kamen. Die Weinroten hingegen kamen im Angriff nur auf 8 Tore in Halbzeit zwei, der bisher schlechteste Wert in der laufenden Saison.
Am Ende stand ein 27:21 auf der Anzeigentafel und die Enttäuschung war zunächst groß. Auf der Rückfahrt wurde dann aber auch schnell analysiert, dass solche Spiele die jungen Mädels mehr weiterentwickeln als die bisherigen Kantersiege in heimischer Halle. Punkte gab es zwar nicht, aber da auch die Konkurrenz Federn lies, bleibt man weiterhin Tabellenführer im Norden.
Es spielten: Lisa Gremmelspacher und Selina Schlund im Tor, Lena Götz (6), Alena Harder (3), Patricia Kubasta, Antonia Leis, Réka Kovàcs (1), Hannah Sperandio, Martina Jahn (7/4) und Nina Porkert (4)