Der Aufstieg: BAYERNLIGA-RELEGATION DAMEN: SV MÜNCHEN LAIM – DAMEN 29:27 (14:14)

Nach einer 29:27-Auswärtsniederlage (Hinspiel: 27:24) beim SV München-Laim haben die Günzburger Damen ihren Traum von der Bayernliga Wirklichkeit werden lassen. Die schwäbische Handballhochburg Günzburg steht damit im Damen- und Männerhandball großartig da. Damen und Herren in der Bayernliga. Die A-Jugend in der JBLH. Jede Jugendmannschaft, außer der weiblichen A-Jugend, besetzt. Das ist kein Pfund, sondern für bayrische Verhältnisse eine ganze Handball-Tonne, die stolz macht und die es in der kommenden Saison zu verteidigen gilt. Mächtige Angreifer werden hochklassige Punkte rauben wollen.

Schon beim Betreten des Laimer Sportgeländes spürt man, der SV ist ein liebevoller Verein. Die alte großstädtische Halle war bestmöglich hergerichtet. Zur Ergänzung der kleinen Tribüne an der Frontseite waren Stühle und Bänke in der Halle aufgebaut um den gut 400 Zuschauern gute Sicht zu verschaffen. Es wurde eigens gegrillt, der Verkauf war bestens organisiert und zuvor waren die Laimer Handballkinder zum Spielfest geladen.

Dann ging es bei großartiger Stimmung los. Auch der VfL leistete seinen Beitrag dazu. Der Verein für Leibesübungen ist stolz auf seine Damenmannschaft. Das spürte man. Ein Fanbus war rappelvolle, viele Günzburger Pkw-Fahrer suchten im Vorfeld erwartungsvoll nach versteckten Parkmöglichkeiten.

Endlich wurde angepfiffen. Es war kein Handballkrimi, sondern ein Spiel am Abgrund, voller Fallen, für beide Seiten immer mal an der Grenze zur Nichtaufstiegs-Tragödie – fesselnd und packend. Was sollte man auch erwarten, drei Plustore für die Weinroten sind im Handball nichts und es trafen Oberbayerinnen, die nach 26 Spielen 41:11-Punkte auf Schwäbinnen, die 39:13 Punkte erspielt hatten, entschlossen aufeinander. Da kracht es, das hat nichts mit dem “Mädchensport” zu tun, denn sich herzensgute Mütter vor vielen Jahren für ihre Kinder ausgesucht hatten.

Das 1:0 erzielte Paulina Spurk. Judith Deutschenbauer glich von Linksaußen zum 1:1 aus. Früh traten die Schiedsrichter in den Vordergrund. 16 Zeitstrafen und eine rote Karte sprachen sie in der fairen Begegnung aus. Die vielen Unter- und Überzahlverhältnisse trugen zur Nervensägerei bei. Immerhin ihre Linie zogen sie durch, das freut Schiedsrichterbeobachter. Die Mannschaften und Trainer blieben focusiert. Auch das eine große Leistung. Nach einem 3:1, konnte Martina Jahn wieder ausgleichen. In der 12 Minute gelang Alena Harder die erste VfL-Führung. Nun folgte die beste Günzburger Handballzeit an diesem spannenden Abend. In der 17. Minute knallte Lena Götz, die immer da war, wenn man ihr Platz ließ zum 6:10. Schöne Zeit für zarte Günzburger Bayernligaträume. Vielleicht lag es an der Auszeit der sympathischen Gastgeber. Schon in der 21. Minute wurde wieder auf der Rasierklinge geritten. Marline Weihkamp traf zum 10:10-Ausgleich. Beide Teams deckten sehr offensiv, der VfL bekam in dieser Phase deutlich zu viele Rückraumtreffer. Dafür fruchteten die Appelle der Kees-Brüder, nicht schnell, sondern sehr schnell zurückzurasen. Die gefürchtete Laimer Gegenstoßmaschine kam nie zum Laufen. Am Ende war dies ein Erfolgsgeheimnis. Das 14:14 durch Martina Jahn war ein gerechtes Halbzeitunentschieden weit von jeder Entscheidungsreife. Das Halbzeitbier und frische Luft taten gut, während die Trainer taktische Schwerstarbeit ablieferten und die Damen um Erholung rangen.

Nach dem Wiederanpfiff kämpften beide Teams packend weiter. Martina Jahn und Lena Götz übernahmen in dieser Phase immer wieder erfolgreich Wurfverantwortung für ihr Team. Dann in der 44. Minute beim Stand von 19:20 eine Rote Karte für Martina Jahn, die bis zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Treffer erzielt hatte und auch in der Abwehr Schwerstarbeit verrichtet hatte. Es war eines dieser Fouls, bei der eine Angreiferin nach unten abtaucht und vor allem deswegen unglücklich erwischt wurde. Kein Klagen, hilft ja nichts! Es waren drei Minuten, in denen 4 Zeitstrafen und eben diese Disqualifikation ausgesprochen wurden. Das ist kein Spaß für die Mannschaften. Lena Götz antwortete trocken mit dem 19:21. Sollten die Kräfte ohne Martina Jahn reichen?

In der 48. Minute trag wieder diese Weihkamp zum 23:22. Neben begeistertem Abwehrkampf der ganzen Mannschaft waren es in der Offensive nun Tanja Stoll mit Schlagwürfe und Alena Harder, die immer wieder einnetzten. Erstaunlich wie Alena Harder ohne klassisches Kampfgewicht sich immer wieder in die Lücken warf. In der 52. Minute das 24:24. Nun hatte der VfL auswärts mehr Tore erzielt, fortan reichte wenigstens eine Drei-Tore-Niederlage zum Aufstieg. In der 55. Minute netzte Tanja Stoll zum 26:27. Das sollte doch reichen, dachte der gemeine VfL-Fan.

Doch Handball ist Handball, da wird nicht gekickt, gebaggert oder irgend ein Ball hin und her geschoben. Der herrliche Sport ist bei kleinsten Fehlern gnadenlos. Zweimal Ronja Flemming (insgesamt 9 Treffer), einmal Marline Weihkamp (insgesamt 11 Treffer) und es stand mal wieder in Unterzahl 29:27. Man spürte der großartige Kampf verschliss Kräfte, das Zahnfleisch musste nun herhalten und Lisa Gremmeslpacher. Sie wurde nach einigen Rückschlägen während des Spieles zur Retterin: Zuerst gegen die frei vorstürmende Linksaußen, dann von der Bank als sie 15 Meter sprintete und im Hechtsprung den fast ins leere Tor gerollten Ball noch irgendwie herauszirkelte. So bleib es beim 29:27. Keiner konnte mehr bis zum Schlusspfiff. Dann pure, befreiende Günzburger Freude. Frau war Bayernliga. Es war eine ganz starke, aufopferungsvolle Mannschaftsleistung.

Phantastisch der SV Laim. Keine offene tiefe Trauer, Freude über das in der Saison erreichte, ehrliches Gratulieren und die wunderbare Kraft sich von den eigenen Fans feiern zu lassen. Toller Handballsport.

Für Judith Deutschenbauer war es das Ende ihrer großartigen Handballkarriere. Nach einem Bayernligaaufstieg kann man getrost kürzer treten. Eine eigene schöne kleine Geschichte in der Aufstiegs-Saga.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6404754&etag=2c7d360a-5789-4209-bb00-c05df2c1afd3

BAYERNLIGA-RELEGATION DAMEN: SV MÜNCHEN LAIM – DAMEN

Am Samstag um 19.00 Uhr wird für den VfL Günzburg das letzte Spiel einer erfolgreichen Saison 2018/2019 angepfiffen. Danach weiß man in der stolzen schwäbischen Handballhochburg, ob in der kommenden Runde sowohl bei Damen als auch bei den Herren Bayernligateams in das sporthistorisch bedeutende Tor der Rebayhalle ein- und ausgehen werden. Nüchtern wird am Ende die Rechnung sein. Zwei Relegationsspiele über je 60 Minuten werden nach den einfachen Gesetzen des direkten Vergleiches addiert oder gegeneinander aufgerechnet. Die Handballrealität davor sieht ganz anders aus: Es ist mit einem Handballkrimi zu rechnen. Spannung pur, mit überraschenden Wendungen, die die einen erfreuen, die anderen an die Grenze zum Wahnsinn treiben. Zeitstrafen, die ewig “bösen” Schiedsrichter, vor allem Tore, der entschlossene Kampf junger Athletinnen nach gerechten Regeln wird die Fangruppen in ihren Bann ziehen. Die Halbzeitpause werden selbst die Zuschauer gut gebrauchen können, auf die beruhigende Wirkung traditioneller hopfenhaltiger Getränke oder des Damen-haftereen Proseccochen hoffend.

Was war das für ein Spiel am vergangenen Sonntag? 800 Zuschauer bei einem Frauenspiel (?!) , vermutlich gab es das noch nie in Günzburg? Bayernweit fragte man sich mal wieder, was geht da wieder in Günzburg ab.

Der Laimer SV wirkte erst überlegen. Führte in der 50 Minuten mit 4 Toren. Dann aus dem Nichts das Aufbäumen der jungen Günzburgerinnen. Ein phänomenaler 7:0-Lauf, gerade als die ersten Zuschauer im Insiderwissen der Ahnungslosen die Halle verlassen wollten, weil “eh alles klar war”. Gut, dass sie lange genug warteten, denn urplötzlich wurde die Halle zum Tollhaus und ganz nebenbei das Spiel gekippt. Jäh gewann der VfL das Spiel mit 27:24. Ganz nüchtern sind das halt zwei Punkte und drei Plus-Tore: Nach den Optimisten und Pessimisten vor dem Spiel ist nun die Zeit der Spekulanten. Während an der Donau bang gefragt wird: “Reicht das”; wird an der Isar viel von Revanche und Aufholjagd gesprochen.

Höchster EInsatz ist am Samstag zu erwarten. Der Zoll der letztwöchigen Kämpferei war hoch. Die unermüdliche Réka Kovacs verletzte sich am Sprunggelenk und wurde bereits am Dienstag operiert. Aufhalten kann sie das nur teilweise. Spielen kann sie zwar nicht, aber zum Anfeuern ist sie dabei. Noch schlimmer erging es den sympathischen Laimerinnen: Gleich zwei ihrer Spielerinnen erlitten in Günzburg einen Kreuzbandriss. Der VfL Günzburg wünscht allen Beteiligten keine Schmerzen und einen optimalen Heilungsverlauf. Sport ist immer auch hart und ungerecht. Die Verletzten wissen das, einer der Releganten erfährt es am Samstagabend wie eine ganze bittere Pille.

Doch Sportlerinnen blicken optimistisch, vorfreudig voraus. Im letzten Spiel noch einmal alles raushauen und damit eine ohnehin tolle Saison als Vizemeister mit dem Aufstieg in die bayrische Eliteliga krönen, hört man in der Günzburger Sporthalle und in den Kabinen in der Münchner Riegerhofstraße 20.

Die imponierende Schlussphase gibt Selbstvertrauen. Das strotzt nur so vor mentaler Stärke und körperlicher Fitness. Mit dem vermeintlich “schwachen Geschlecht” hatte das gar nichts zu, da waren echte Athletinnen am Start. Natürlich wurde das Spiel aufgezeichnet und von den akribisch arbeitenden Kess-Brüdern genau analysiert. Die Erkenntnisse haben sich wenig verändert. Es gilt die unangenehme vorgezogene Abwehrspielerin zu umspielen und genau abzuschließen, denn die Laimer Deckung ist die Basis für eine Gegenstoßmaschine. 856 Tore erzielte die oberbayrischen Torfabrik, davon die meisten via Gegenstoß, oft über die pfeilschnelle Linksaußen. Hoch hängen die Trauben in der Riegerhofstraße. Nur gegen den Süd-Meister TSV EBE Forst United verloren die Laimer First Ladies wie sie sich selbst nennen, gegen HT München wurde ein Punkt hergeschenkt und ansonsten wurde vizemeisterlich alles zu Hause gewonnen, oft mit 35 oder 36 Treffern. Einmal wurde gar die 40-Tore-Marke genommen, fast undamenhaft fetzig.

Aber all das macht den Schützlingen von Peter und Jürgen Kees nicht bang, das wusste man auch schon vor dem legendären Hinspiel. Es hob die Konzentration, mehr nicht. Da neben Réka Kovacs auch Ines Leix ausfällt, wird aus der “Zweiten” aufgefüllt.

Drei Gönner ermöglichten einen Fanbus. Innerhalb kürzester Zeit, waren die Plätze vergriffen. Zusätzlich sind Fahrgemeinschaften gebildet. Die Halle ist klein, kaum Tribünen stehen zur Verfügung. Auf den Krimi folgt der Hexenkessel Die Parkplatzsituation ist schwierig, erklärten die freundlichen Gastgeber im Vorfeld. Näheres dazu auf der Facebookseite des VfL Günzburg.

Die uralte schwäbische Handballhochburg Günzburg wartet am Samstag gespannt auf das nüchterne Gesamtergebnis.

BAYERNLIGA-RELEGATION DAMEN: DAMEN – SV MÜNCHEN LAIM 27:24 (11:12)


Bericht der Günzburger Zeitung

Günzburg schafft einen Comeback-Sieg vom Allerfeinsten

Erst wirken die Günzburgerinnen nervös, dann sind sie unterlegen – doch am Ende triumphieren sie im ersten Relegationsspiel zur Bayernliga.

Ein dicker Packen Belege stützt die Behauptung, nach der eine Günzburger Handball-Mannschaft erst dann verloren hat, wenn das Spiel vorbei ist. An diesem Sonntagabend kam ein Zettel obendrauf, auf dem schon jetzt alle Zutaten der Legendenbildung vermerkt sind. 19:24 lagen die VfL-Handballerinnen im ersten Relegationsspiel zur Bayernliga hinten. Zehn Minuten waren noch zu spielen gegen einen SV München Laim, der die Partie in der Rebayhalle bis dahin dominiert hatte. Doch urplötzlich waren die Mädels in den weinroten Trikots da. Auf einmal glaubten sie an sich und an ihre Stärken. Und sie holten auf, Tor um Tor, machten den Rückstand wett, gingen anschließend sogar in Führung und siegten am Ende 27:24.

Selbst Trainer Jürgen Kees kann es kaum glauben

Während sich seine Spielerinnen herzten und die Günzburger Fans unter den 800 Zuschauern (auch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig fieberte mit) begeistert jubelten, stand Trainer Jürgen Kees die Anspannung noch ins Gesicht geschrieben. 45 Minuten lang hatten seine Mädels kaum etwas dafür getan, um den Traum von der Bayernliga am Leben zu halten. Sie agierten übernervös und kamen, wie Kees formulierte, „mit der Abwehr der Gäste nicht zurecht, obwohl wir genau dieses Schema besprochen hatten“. Hinten fingen sie sich einen Gegenstoß-Treffer nach dem anderen, zu viele, um sich ernsthafte Siegchancen ausrechnen zu können. Dazu hatten sie den Schock zu verdauen, dass sich Réka Kovàcs beim Aufwärmen schwer am Sprunggelenk verletzte und damit eine Kreisläuferin komplett ausfiel. Der Coach gestand ein, nicht einmal er habe eine Viertelstunde vor Schluss an einen Sieg geglaubt. „Eigentlich war das Ding schon fast weg“, sinnierte er und fügte hinzu: „Ich hatte gehofft, dass wir noch mal ein bisschen rankommen, damit wir hoffnungsfroh ins Rückspiel gehen können.“

Mit einem Comeback wie dem folgenden konnte selbst er nicht rechnen. Woher die Mädels die Kräfte für die Aufholjagd nahmen, wusste in der ersten Analyse ohnehin keiner konkret zu sagen. Vielleicht war es wirklich so, dass ein böser Schlag auf die Nase von Martina Jahn das Jetzt-erst-recht-Gen freisetzte. Jedenfalls waren die Weinroten auf einmal hellwach in der Abwehr und eiskalt im Angriff. Tanja Stoll gelang der Auftakt zum sagenhaften Zehn-Minuten-Höhenflug. Es blieben noch vier Tore aufzuholen. Alena Harder traf. Noch drei. Lena Götz netzte ein. Noch zwei. Dann war Jahn an der Reihe. Gnadenlos versenkte sie ihren fünften Siebenmeter. Ein Tor Rückstand. Dann traf sie aus dem Feld. Ausgleich. Wieder Siebenmeter, wieder Jahn, wieder drin. 25:24. Der Wahnsinn nahm Formen an. Und der Spielwitz kehrte zurück. Götz veredelte einen Kempa-Trick mit dem 26:24. Und dann, noch eine Sekunde war auf der Spieluhr übrig, schlug Harder zu.

Es war Werbung für die Mädels

27:24. Das lässt hoffen für das Rückspiel am kommenden Samstag, 25. Mai. Zumal leistungsmäßig für die finalen 60 Minuten dieser Saison reichlich Luft nach oben bleibt. Ja, an der Donau darf an den Aufstieg geglaubt werden. Doch unabhängig davon, ob es für die Mission Bayernliga ein Happy-end gibt oder nicht: „Diese Schlussphase allein und diese geniale Stimmung in der Halle waren Werbung für die Mädels“, urteilte Kees.

BAYERNLIGA-RELEGATION DAMEN: Damen – SV München Laim

Bericht der Günzburger Zeitung

So wollen die Günzburger Handballerinnen es in die Bayernliga schaffen

Für den Landesliga-Vizemeister geht’s um den Aufstieg. Was Trainer Jürgen Kees und Torhüterin Lisa Gremmelspacher über Wege zum Erfolg und den Wert einer vollen Hütte sagen.

Die Handball-Aushängeschilder des VfL Günzburg haben, objektiv gesehen, eine erfolgreiche Saison hingelegt. Die Männer wurden Dritter in der Bayernliga (auch, wenn sie mehr erreichen wollten), die Jugend wurde Sechster in der Bundesliga (womit ein Traum in Erfüllung ging), die Frauen Zweiter in der Landesliga. Wie ist das zu bewerten, Herr Kees?

Kees: Ich würde schon auch sagen, dass es ein sehr gutes Jahr gewesen ist. Vor allem, wenn man sich an die lange Hallensperrung in der Vorbereitung erinnert. Die A-Jugend hat Platz sechs noch nie geschafft, für die Männer war es zumindest die beste Runde seit Langem und für die Mädels muss die Reise ja noch nicht zu Ende sein.

An den Zuschauerzahlen lässt sich allerdings nicht unbedingt ablesen, dass die VfL-Handballer drei so erfolgreiche Teams stellen. Während die A-Jugendlichen und die Männer häufig fantastische Zahlen melden, gibt es bei den Frauen regelmäßig viele freie Plätze in der Rebayhalle. Wie wird das innerhalb der Abteilung diskutiert?

Kees: Ja, unsere Mädels sind manchmal etwas unzufrieden mit den Zuschauerzahlen. Auf Augenhöhe mit den Männern sind die Frauen auch in der öffentlichen Wahrnehmung sicher nicht. Aber das gilt für viele Orte und für viele Sportarten. Bei uns in Günzburg erklärt sich das einfach daraus, dass Stephan Hofmeister den Aufschwung mit der A-Jugend in der Bundesliga geschafft hat. Diese Jungs sind jetzt bei den Männern und da sind die Zuschauer hängen geblieben.

Sie spüren als Torhüterin die Atmosphäre in der Halle ganz besonders, Frau Gremmelspacher. An diesem Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr geht das Aufstiegs-Duell los. Wie viele Zuschauer wünschen sie sich für das Heimspiel?

Gremmelspacher: Auf eine konkrete Zahl möchte ich mich nicht festlegen, aber wenn jetzt keiner kommt, bin ich mit den Günzburgern persönlich beleidigt.

Freier Eintritt für alle Frauen

Lassen Sie sich etwas Besonderes einfallen, um Zuschauer anzulocken, Herr Kees?

Kees: Es wird Aktionen geben. Zum Beispiel bekommen alle weiblichen Zuschauer freien Eintritt.

Vizemeister werden ist ein toller Erfolg, Meister werden wäre aber noch toller gewesen. Was fehlte dazu? Oder an welcher Stelle fehlte es?

Gremmelspacher: Der erste Platz wäre absolut drin gewesen. Meister TSV Winkelhaid war kein unschlagbarer Über-Gegner. Wir haben uns zum Start in die Rückrunde zu viele Fehler erlaubt.

Kees: Es war uns schon vor der Saison bewusst, dass die Kadersituation mau ist und dass es übers Jahr gesehen Probleme geben könnte. So kam es dann auch: Wir mussten ein Heimspiel absagen, letztlich wurde diese Partie nicht mehr ausgetragen, gegen uns gewertet und das gab den Ausschlag. Hätten wir nämlich gespielt und gewonnen, hätte es in der Endabrechnung zum Titel gereicht.

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Die Torhüterin: Lisa Gremmelspacher (Mitte, hier mit Martina Jahn) durfte zusammen mit ihren Teamkolleginnen schon viele Siege bejubeln. Jetzt geht’s in die Bayernliga-Relegation. Für das Heimspiel am Sonntag wünscht sich die 27-Jährige viele Zuschauer – und natürlich einen weiteren Erfolg.Bild: Bernhard Weizenegger

Um den Aufstieg geht es jetzt gegen den Vizemeister der Süd-Gruppe. In der spielten Günzburger Frauen-Teams jahrelang, ehe der VfL diesmal in die Nord-Gruppe versetzt wurde. Die ist dem Vernehmen nach etwas weniger stark besetzt. Stimmt das überhaupt – und sagt das etwas über Favoritenstellungen in der Relegation?

Kees: Das spielt jetzt keine Rolle. Ich würde die Chancen gegen Laim bei 50:50 sehen.

Gremmelspacher: Ich denke auch, dass es eine Sache auf Augenhöhe wird. Das wird ein richtiger Kampf. Wir werden es jedenfalls nicht so einfach haben, wie es in der Runde oft der Fall war. Umso wichtiger ist, dass viele Zuschauer kommen und uns anfeuern.

Kees: Mit entscheidend ist, dass es ein schnelles Spiel sein wird. Um das zu üben, dafür hatten wir im Norden zu wenige gute Gegner. Wir müssen jetzt also im Training lernen, dass wir echtes Rückzugsverhalten brauchen, weil dieser Gegner aus München Laim alle Fehler bestrafen wird.

Das erste Spiel ist ein Heimspiel

Das erste Spiel findet vor heimischer Kulisse statt – Vorteil oder Nachteil?

Kees: Generell ist das immer ein kleiner Nachteil. Ich sehe es aber nicht als schlimm. Wir sind auch auswärts in der Lage, gute Spiele abzuliefern.

Gremmelspacher: Selbst, wenn wir zu Hause mit fünf Toren Differenz verlieren sollten: Dann müssen wir sie eben auswärts mit sechs schlagen. Es kommt auf jeden einzelnen Treffer an. Für mich ist klar: Ich will das Ding unbedingt reißen, wenn ich es schon in die Relegation schaffe.

Falls es klappt mit dem Sprung nach oben: Können Sie guten Gewissens auf ihr Aufsteiger-Team bauen oder müssten Sie auf vielen Positionen personell nachlegen?

Kees: Mit Sonja Christel aus Bietigheim haben wir schon einen Neuzugang. Ein, zwei Spielerinnen hätten wir gerne noch dazu. Wenn dann der Kader unverletzt bleibt, ist er bayernligafähig. Und unsere Mädels gehören auch in diese Liga.

Kees: Wir werden auch nächste Saison Spaß haben

Wie tragisch wäre es, wenn es nicht klappt mit dem Aufstieg? Fällt dann der Laden auseinander?

Kees: Nein. Wir werden auch nächste Saison Spaß haben, ob in der Landes- oder in der Bayernliga. Genau darum geht es im Hobbysport.

Sie und Ihr Bruder Peter haben die Landesliga-Handballerinnen jetzt ein Jahr lang gecoacht und machen in der nächsten Runde auch weiter. Wie würden Sie die Arbeit dieses Trainerteams beurteilen, Herr Kees?

Kees: Es ging für Peter und mich darum, die jungen Mädels und die erfahrenen Spielerinnen zusammenzuführen. Das war ein Spagat. Aber das haben wir, denke ich, ganz gut in den Griff bekommen. Den Mädels macht’s jedenfalls Spaß und der Erfolg gibt uns ja recht.

Blicken wir in die Zukunft. In der Jugend geht der VfL Günzburg künftig ein Wegstück gemeinsam mit dem TSV Niederraunau. Sehen Sie auch im Frauenbereich einen möglichen Kooperationspartner in der Region, mit dessen Hilfe es zu einer Leistungskonzentration und damit Leistungssteigerung kommen könnte?

Kees: Wünschenswert wäre das, weil auch wir natürlich Kräfte bündeln müssen. Wir haben Gespräche geführt, bislang allerdings ergebnislos.

LANDESLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSG MAINFRANKEN 23:24 (9:12)

Das letzte reguläre Saisonspiel der Günzburger Damenmannschaft in der Landesliga Nord bei der HSG Mainfranken war keine Werbung für den Handballsport. Die Partie zeigte sich von Beginn an sehr zerfahren, eine wilde Spielweise auf Seiten der Gastgeber und eine grausame Chancenverwertung ohne Harz auf weinroter Seite prägten die sechzig Minuten. Am Ende gewann der VfL glücklich mit 23:24 (9:12) und hat nun zwei Wochen Zeit, sich auf das Heimspiel in der Bayernligarelegation gegen München Laim vorzubereiten.

Nach Ankunft mit Privatautos und einem Kleinbus der Firma Zanker (vielen Dank hierfür!) galt es sich in der kalten Halle in Franken vernünftig aufzuwärmen. Im Tor startete Selina Schlund erneut mit guten Paraden, doch vorn mussten sich die Spielerinnen um Kreisläuferin Réka Kovàcs erstmal an das Spielgerät gewöhnen. Mainfranken erzielte die ersten Treffer und ging über 2:0, 4:2 und 5:3 in Führung. Nach dem fünften Tor von Ligatorschützenkönigin Melanie Meyer zum 8:4 stellte der VfL die defensive Deckung um, und nahm die gefährliche Rückraumspielerin in Einzelbewachung. Der Plan schien aufzugehen, allerdings wurden die weinroten Abschlüsse nicht besser, nach dem Anschlusstreffer von Alena Harder zum 10:8 ging es mit 12:9 in die Pause.

Auch wenn das Ergenis keine Rolle mehr spielen sollte, die Mädels wollten sich mit einem Sieg aus der Saison verabschieden. Doch der letzte Biss fehlte, die ständigen 1-gegen-1-Aktionen ohne vernünftigen Spielaufbau der Fränkinnen hatten immer wieder Erfolg und somit zog die HSG nach 45 Minuten auf 20:14 davon. Aber trotz der fehlenden Anspannung zeigte das Team Charakter und gab sich nicht auf, Tanja Stoll verkürzte zu 20:16 und für Meyer im HSG-Trikot war nach der dritten Zweiminutenstrafe Feierabend. Martina Jahn, Lena Götz, Nina Porkert und Alena Harder stellten den Anschluss zum 21:20 her und die Gastgeber mussten ihre Auszeit nehmen.

Als die Fränkinnen vier Minuten vor Ende mit 23:20 in Führung gingen, sah es nach einer Niederlage aus, doch es kam anders: Selina Schlund, die in der Zwischenzeit kurz für Elena Hoffmann im Tor Platz machte, lies keinen Treffer mehr zu und für den Endspurt im Angriff sorgten Tanja Stoll, Alena Harder und Lena Götz. Die erste Führung des VfL im ganzen Spiel sorgte für den Auswärtssieg, die HSG war zurecht enttäuscht.

Eine interessante Variante des Fairplay-Gedanken zeigte dann die gastgebende Trainerin. Nicht nur, dass sie den Handschlag an Spielerinnen und Trainerteam verweigerte, sie erschien auch nicht zum Abschließen des Spielberichtes und ließ die VfL Verantwortliche Renate Schildwächter und die zwei Schiedsrichter über 20 Minuten warten, bis ein Vertreter auftauchte. Eine unschöne Randnotiz.

Am 19.05. um 17 Uhr steht dann das erste Relegationsspiel in heimsicher Rebayhalle auf dem Programm. Save the date!

Es spielten: Selina Schlund und Elena Hoffmann im Tor, Lena Götz (7/4), Alena Harder (4), Patricia Kubasta (3), Antonia Leis, Tanja Stoll (4/2), Hannah Sperandio (1), Réka Kovàcs, Martina Jahn (3/1), Nina Porkert (1), Judith Deutschenbauer (1)

LANDESLIGA-DAMEN: VfL Günzburg – HSG Mainfranken

Eine perfekte Vorbereitung auf die anstehenden Aufstiegs-Relegationsspiele wartet am Sonntag auswärts auf die Damenmannschaft des VfL Günzburg. Die Mädels von Jürgen und Peter Kees müssen beim besten Rückrundenteam, der HSG Mainfranken antreten. Anpfiff ist um 14 Uhr in der TGK Ballspielhalle in Kitzingen. „Da sind wir heilfroh, dass es bei diesem Spiel um nichts mehr geht, denn die HSG hat in der Rückserie erst ein Spiel verloren und verfügt auch über die beste Torschützin der Liga“ beschreiben die Coaches die Situation. Melanie Meyer im fränkischen Trikot konnte bisher 216 Tore erzielen und liegt in diesem Ranking vor der Zweitplatzierten Lena Götz aus dem weinroten Lager.

Für den VfL liegt der Fokus hier voll auf der Abwehrarbeit, die Tatsache des Harzverbotes wurde im Training nicht mehr berücksichtigt, da man beim Relegationsgegner München Laim beide Male darauf zurückgreifen kann. Die Termine wurden in der Woche bekanntgegeben: am Sonntag 19.05. spielt man um 17 Uhr zuerst in Günzburg, eine Woche später am Samstag 25.05. um 19 Uhr geht es dann nach München. Hierfür wird natürlich ein großer Bus eingesetzt, Anmeldungen werden gerne schon entgegengenommen.

Zuerst aber fahren die Damen privat in Richtung Würzburg und arbeiten am letzten Feinschliff. Im Hinspiel Anfang November gab es einen deutlichen Heimsieg gegen die HSG, mit 33:15 wurden die Fränkinnen besiegt. Aber gerade die letzte Auswärtspartie in Schwabach hat gezeigt, dass vergangene Ergebnisse nicht sehr aussagekräftig sind.

Landesliga-Damen: VfL Günzburg – SV Obertraubling 37:17 (17:8)

Mit einem ungefährdeten 37:17 (17:8) Sieg gegen den SV Obertraubling verabschieden sich die Damen des VfL Günzburg vor ihrem Heimpublikum aus der Landesliga Nord Saison 18/19. Nach dem letzten Spiel kommenden Sonntag in Mainfranken steht dann am 19.05. daheim um 17 Uhr das erste Relegationsspiel zur Bayernliga gegen München Laim fest.

Vor Anpfiff gab es Blumen und ein kleines Abschiedsgeschenk für zwei verdiente Personen, welche in Zukunft zwar dem Verein erhalten bleiben, aber ein wenig kürzertreten wollen. Judith Deutschenbauer spielte bereits im letzten Sommer mit den Gedanken, ihre Karriere in der zweiten Mannschaft ausklingen zu lassen, erklärte sich aber dann trotzdem bereit, den jungen Nachwuchsspielerinnen zur Seite zu stehen. Im VfL-Lager war man sehr froh über diese Entscheidung, mit ihrer Erfahrung in Angriff und Abwehr hatte sie großen Teil an der Vizemeisterschaft. Betreuerin Renate Schildwächter war über Jahre die gute Seele der Günzburger Damenmannschaft und sorgte beim Team und drumherum für die perfekte Spielorganisation. Beiden gilt ein großer Dank von der ganzen Abteilung!

Trotz der Ehrungen und des sicheren zweiten Platzes in der Tabelle wollte das Team nicht lockerlassen und den Fokus aufs Spiel aufrechterhalten. Für den Gegner aus der Oberpfalz dagegen wären es wichtige Punkte im Kampf um den Abstieg gewesen, allerdings war nach 10 Minuten bei der ersten Auszeit der Gäste und einem Spielstand von 6:2 bereits eine eindeutige Tendenz zu erkennen. Selina Schlund im Tor entschärfte zahlreiche Bälle, die Abwehr arbeitete aggressiv offensiv und im Angriff rollte der Ball wie gewohnt. Nach 15 Minuten wurden alle restlichen Feldspielerinnen auf der Bank ins Rennen geschickt und über 11:3 ging es mit 17:8 in die Pause.

In Halbzeit zwei legte der VfL-Express sogar noch eine Schippe drauf, setzte alle Positionen gekonnt ein und siegte souverän. Das letzte Gastspiel beim Tabellendritten Mainfranken wird am Sonntag eine perfekte Vorbereitung auf die bevorstehenden KO-Spiele.

Es spielten: Selina Schlund und Lisa Gremmelspacher und im Tor, Lena Götz (8), Alena Harder (5), Patricia Kubasta (2), Antonia Leis (1), Tanja Stoll (5/1), Hannah Sperandio (2), Réka Kovàcs (3), Martina Jahn (4/3), Nina Porkert (6), Judith Deutschenbauer (1)

LANDESLIGA-DAMEN: SC 04 SCHWABACH – VFL GÜNZBURG 29:29 (13:14)

Die erste Damenmannschaft des VfL Günzburg sichert sich drei Spieltage vor Saisonende die Vizemeisterschaft in der Landesliga Nord und darf somit in einer Relegation gegen den Süd-Zweiten einen weiteren Aufsteiger in die Bayernliga ausspielen. Dabei profitierten die Mädels von dem Heimsieg der Nachbarn aus Gundelfingen am Sonntag gegen Verfolger Rimpar, da es selbst nur zu einem Punkt am Samstag beim starken SC 04 Schwabach reichte.

Dass die Auswärtspartie beim letztjährigen Bayernligisten Schwabach keine leichte Aufgabe sein wird, war allen Beteiligten klar. Der deutliche Heimsieg Anfang Dezember im Hinspiel war kein Maßstab, auswärts herrschte Harzverbot und prima Stimmung in der Goldschlägerhalle. Der VfL startete gut, durch Tore der drei an diesem Tag besten Torschützen Lena Götz, Alena Harder und Judith Deutschenbauer gingen die Damen mit 4:7 in Führung und der Gastgeber nahm nach einer Viertelstunde seine Auszeit. Im Angriff viel das fehlende Klebemittel nicht auf und auch die offensive Abwehr stand zu Beginn kompakt, das Ergebnis wurde auf 5:10 verbessert. Aus unerklärlicher Weise nahm der Zugriff in der Defensive immer weiter ab, Zeitstrafen erschwerten die Ausgangslage und der Gegner lies nicht locker. Bis zur Halbzeit hatten sich die Fränkinnen auf 13:14 herangearbeitet und das Spiel war wieder spannend.

In Abschnitt zwei war es ein offener Schlagabtausch, bei dem es insgesamt 15mal Unentschieden stand und sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Eine Minute vor Ende gingen die Gastgeber mit 29:28 in Führung, der VfL konnte sich aber im Gegenangriff einen Siebenmeter herausspielen und es waren noch 22 Sekunden auf der nicht vorhandenen Hallenuhr. Bereits vor der Partie fiel die Technik aus und Zuschauer und Spieler mussten sich auf die Ansagen des Hallensprechers und die Infos des Kampfgerichts verlassen. Beim VfL entschied man sich in der Auszeit zu einer offenen Manndeckung nach erfolgreichem Siebenmeter, da nur ein Sieg zur Vizemeisterschaft führte. Lena Götz trat zu ihrem achten Strafwurf an und verwandelte auch diesen sicher, doch der Ballgewinn durch die Manndeckung erfolgte zu spät und das Spiel endetet 29:29.

Am Folgetag blickte man dann gespannt nach Gundelfingen. Falls Verfolger Rimpar hier einen Punkt liegen lässt, wäre den Mädels Platz zwei in der Tabelle nicht mehrh zu nehmen und tatsächlich gewann der TVG mit 21:19. Somit dienen die beiden restlichen Spiele in der Liga nach der Osterpause bereits der Vorbereitung auf die Bayernligarelegation.

Es spielten: Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Lena Götz (13/8), Alena Harder (6), Patricia Kubasta, Antonia Leis, Tanja Stoll, Hannah Sperandio, Réka Kovàcs (2), Martina Jahn (2/1), Nina Porkert, Judith Deutschenbauer (6)

Landesliga-Damen: SC 04 Schwabach – VfL Günzburg

Am Samstag geht es für die VfL Damen Richtung Nürnberg zum vorletzten Auswärtsspiel. Beim SC 04 Schwabach haben die Mädels um das Torhütertrio Lisa Gremmelspacher, Elena Hoffmann und Selina Schlund den ersten von drei Matchbällen zur Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Relegationsspielen um Aufstieg in die Bayernliga.

Im Hinspiel gelang der Truppe von Betreuerin Renate Schildwächter ein ungefährdeter 41:25 Sieg, doch das ist kein Maßstab für das Rückspiel. Die Fränkinnen werden hochmotiviert sein, die deutliche Niederlage wieder gut zu machen und das geliebte Harz dürfen die Günzburger in Schwabach auch nicht benutzen. Somit gilt es sich erneut auf eine stabile Abwehr zu verlassen, die Fehlerquote im Angriff gering zu halten und das kontrollierte weinrote Tempospiel durchzuziehen. Der Kader ist erneut vollständig, unter der Woche gab es zwar krankheitsbedingt ein paar Absagen, aber bis Samstag sollten alle Spielerinnen wieder zur Verfügung stehen. Lediglich hinter dem Einsatz von Flügelspielerin Nina Porkert steht noch ein kleines Fragezeichen, sie zog sich beim Heimspiel gegen Nürnberg eine Kapselverletzung an der Hand zu und wird kurzfristig entscheiden.

Anpfiff zur Partie in der Landesliga Nord ist am Samstag um 18:30 Uhr in der Goldschägerhalle in Schwabach. Dank der Unterstützung durch einen Kleinbus der Firma Zanker müssen die Damen nicht privat reisen und können sich somit auf das Spiel konzentrieren.

LANDESLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – POST SV NÜRNBERG 32:19 (15:9)

Die VfL-Damen gewinnen ihr Landesliga-Heimspiel gegen den Post SV Nürnberg mit 32:19 (15:9) und sind nur noch einen weiteren Sieg von der Bayernliga-Relegation entfernt, da die Konkurrenz erneut patzte. Nach den gestrigen Niederlagen von Rimpar und Schwabach ist dem Team der Trainer Jürgen und Peter Kees mit zusätzlichen zwei Punkten der Vizemeistertitel der Landesliga Nord nicht mehr zu nehmen.

Ungeachtet der Ergebnisse des Vortages wollten die Damen ihre Hausaufgaben machen und in heimischer Rebayhalle einen Heimsieg einfahren. Selina Schlund musste sich am Sonntagmorgen krankmelden, aber da die Trainer mit allen drei Torhütern geplant hatten, war dies kein Handicap. Den Vortritt bekam diesmal Elena Hoffmann zwischen den Pfosten und sie konnte sich auf eine variable und engagierte Deckung verlassen. Den Gästen gelang zwar der erste Treffer der Partie zur Führung, doch Tore von Alena Harder, Judith Deutschenbauer, Réka Kovàcs und Martina Jahn brachten die weinroten Farben nach 8 Minuten mit 7:2 in Front.

Beim VfL war durchgehend hohes Tempo angesagt, was dann auch zu dem ein oder anderen technischen Fehler führte und mit Gegentoren bestraft wurde. Doch im Positionsangriff fand der Post SV wenig Mittel gegen die Günzburger Abwehr und somit ging es mit 15:9 in die Halbzeit. Ein weiteres Tor der diesmal erfolgreichsten Torschützin Alena Harder und ein Gegenstoßtreffer von Nina Porkert erhöhten den Spielstand zu Beginn der zweiten Hälfte auf 17:9 und es sah nicht danach aus, als sollte Nürnberg nochmal gefährlich näherkommen.

Beim 23:13 durch Tanja Stoll waren es bereits zehn Tore Differenz und erneut konnten sich alle Feldspielerinnen erfolgreich mit Treffern auszeichnen. „Bei einem vollen Kader sind wir hier nicht ausrechenbar“, beschreibt Jürgen Kees stolz die Personalsituation. Nun ergibt sich am Samstag auswärts in Schwabach die erste von drei Möglichkeiten, Aufstiegsspiele in die Bayernliga zu realisieren.

Es spielten: Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Lena Götz (5), Alena Harder (7), Patricia Kubasta (2), Antonia Leis (1), Tanja Stoll (3), Hannah Sperandio (1), Réka Kovàcs (1), Martina Jahn (6/2), Nina Porkert (2), Judith Deutschenbauer (4)