Bayernliga-Männer: HaSpo Bayreuth -VfL Günzburg

Schon zur letzten ganz weiten Auswärtsfahrt der Saison 18/19 treten die VfL Handballer am Samstag an, wenn es darum geht um 19.30 Uhr bei HaSpo Bayreuth erneut um die Auswärtspunkte bei einem Spitzenteam zu ringen. Dieses Kunststück gelang bislang noch nicht, nach langen Reisen zur Rimparer Bundesligareserve und zum aktuellen Überteam HSC Bad Neustadt ist es die dritte schwierige Versuchsanordnung. Trainer Hofmeister würde nur allzu gerne einen Haken setzen. Spitzenplätze sind nur mit dem Gewinn von Spitzenspielen möglich, sonst ist der richtige Platz das Mittelfeld.

Die Trauben hängen für dieses Unternehmen in der Bayreuther Halle Ost freilich besonders hoch unter der fränkischen Hallendecke. HaSpo hat bislang erst drei Minuspunkte. Das erste Auswärtsspiel bei der TG Landshut wurde mit 24:20 auf der Anzeigentafel verloren und gegen die SG DJK Rimpar II gelang nur ein Remis. Immerhin konnten die Friedberger Handballriesen mit 27:24 in die Schranken verwiesen werden. Mit drei Minuspunkten sind die Bayreuther noch im Meisterschaftsrennen, auch das macht die Aufgabe für einen ehrgeizigen Gegner erfreulich schwierig. Nur echte Herausforderungen bereiten dem jungen Athleten besondere Freude.

Duelle zwischen den Samstagsgegnern standen in den letzten Jahren besonders im Jugendbereich auf der Tagesordnung. Beide sind Ausbildungsvereine. Da es im Norden mit Rimpar, Coburg und Erlangen allerdings drei Bundesligastandorte gibt und die Erst- und Zweitligisten immer früher für internatsähnliche Strukturen die Talente an sich ziehen, ist es schwieriger für den Bayreuther Jugendhandball geworden.

Die dortige “Erste” spielt anders als der gemeine Bayernligist. Die einen versuchen eine möglichst hohe Deckung zu stellen, andere kaufen möglichst starke Rückraumspieler ein, manche spielen lieber zu Siebt.. Bayreuth versucht den gegnerischen Angriff zu “zerstören”. Mit einer sehr lauffreudigen, offensiven Deckung soll der Angriff früh “angegriffen” werden um ihn unter Druck zu setzen, nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und Fehler zu provozieren. Wenn das gelingt, geht die fränkische Post zum Gegenstoß ab. Auch im Angriff wird innovativ gespielt, so wurde das Günzburger Publikum letzte Saison über weite Strecken mit dem siebten Feldspieler genervt. Wenigstens behielt man damals die Punkte gegen ein allerdings stark ersatzgeschwächtes und vom Laufen müdes Team.

Personell dreht sich das Personalkarussell im Norden deutlich schneller als im vereinstreuen Süden. So ist es auch in Bayreuth.Vor Jahren profitierten die Wagnerstädter vom Drittliga-Rückzug des SV Auerbach. Dann kommen nach Bayreuth immer auch mal Spieler zurück, die auswärts in Internaten waren und diese Saison freute man sich besonders über die Rückkehr von Paul Soborowski, der es eine Saison beim Zweitligisten Eintracht Hagen versuchte und die interne Torschützenliste deutlich anführt. Auch Auswärtige werden trotz jahrelanger Jugendarbeit immer einmal verpflichtet.

Beim VfL Günzburg ist man zumindest mit der ungewohnten Deckung vertraut. Die SG Pforzheim spielt in der JBLH ähnlich und auch bei den bayrischen JBLH-Quailifikationen musste man gegen das Bayreuther Abwehrmodell immer mal ran. Der VfL-Kader ist aktuell stabil. A-Jugendliche werden zukünftig vermehrt zum Einsatz kommen. An der Verletztenliste arbeitet Physiotherapeutin Susi Schwarz fleißig. Niko Hermann begann am Donnerstag nach seinem Fingerbruch wieder mit dem Hallentraining. Ein Einsatz käme freilich noch zu früh. Selbst Torwart Patrick Rösch wird nach seinem Anriss des hinteren Kreuzbandes demnächst wieder zu Mannschaft stoßen. Im medizinischen Bereich wird Vorbildliches für einen Viertligisten geleistet.

Wie immer wird ein Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist am Samstag um 14.00 Uhr vor der Günzburger Sporthalle. Handballfreunde können sich bei Iris Groß oder Dieter Pohl anmelden. Für gute Stimmung ist auf alle Fälle gesorgt. Zur Mitfahrt haben sich gleich mehrere Alleinunterhalter mit Pfiff angekündigt. Den wichtigsten Beitrag können die Spieler selbst mit einem Überraschungssieg leisten. Mittlerweile wurde ungeachtet der gefürchteten Dritten Liga Ost schon ein ordentlicher Puffer zu den Abstiegsplätzen geschaffen, es wäre ein Befreiungsschlag nach oben. Die VfL-Fans und vielen Günzburger Handballkinder sehnen sich danach.