Bayernliga-Männer: VfL Günzburg – SG DJK Rimpar II
Zur ungewohnten Zeit, am Sonntag um 16.30 Uhr empfangen die Günzburger Handballer die SG DJK Rimpar II. Wegen Hallenfußball und einem WM-Spielverbot flog der Bayernliga-Handball seit dem 01.12.18 nicht mehr durch die Sporthalle an der Rebaystraße. Damals setzte es in einem temperamentvollen Handballspiel eine ganz bittere Ein-Tore-Niederlage gegen die DJK Waldbüttelbrunn. Damit verabschiedete sich die Mannschaft um den rührigen Betreuer Lies Pohl von den Spitzenplätzen. Immerhin hat die deutsche Handballnationalmannschaft in der Zwischenzeit allerbeste Werbung für ihre temperamentvolle Sportart gemacht. Auch der WM-Standort München war ein voller Erfolg. Die schwäbischen Handballhochburg Günzburg hofft davon zu profitieren, so Abteilungsleiter Armin Spengler.
Rimpar ist ein kleines ruhiges fränkischen Städtchen, das für das Bilderbuch gemalt sein könnte. Im sportlichen Zentrum der verträumten Kleinodes steht der Handball. Phänomenal was dort im letzten Jahrzehnt passiert ist. Vor nicht allzu langer Zeit klopften die Wölfe, wie sich das Zweitligateam nennt, laut an das Tor zur 1. Liga. Auch der Unterbau stimmt. Sehr strukturiert wird die Jugendarbeit betrieben, immer kreuzen VfL- und DJK-Teams in den höchsten Ligen die Klingen. Und anders als beim VfL gehört auch die Reservemannschaft, die Jungwölfe, unser Sonntagsgast zur Erfolgsgeschichte und mittlerweile zum Inventar der bayrischen Eliteliga.
Mit dem Dreh- und Angelpunkt der letzten Jahre Philpp Meyer verließ der Haupttorjäger die Mannschaft Richtung eigenes Zweitligateam, das gelingt nicht an vielen Standorten. Auch andere gingen, doch Trainer Janko Skrbic gelang es aus ein paar Neuzugängen und Spielern der eigenen Jugend ein schlagkräftiges Team zu bilden. Ein toller dritter Platz ist der gerechte Lohn für das sehr durchdachte Vorgehen. Mit Felix Karle (5,7 Treffer im Schnitt) und Nicolas Gräsl (4,8 Treffer im Schnitt) befinden sich die Haupttorschützen auf Platz 4 und 12 im Ligenvergleich. Bester Günzburger Schütze ist im übrigens aktuell der ewig junge Manuel Scholz mit 4,4 Toren pro Spiel.
Im Hinspiel setzte es eine 30:26-Auswärtsniederlage. Damals reiste der VfL nach den Ergebnissen des Vorjahres als Favorit an. Zog aber daraus die falschen Schlüsse und verpasste die erste Halbzeit. Hart wurde danach gerungen, doch die Wende sollte im zweiten Spielabschnitt gegen einen cleveren Gegner nicht mehr gelingen. Nachteilig wirkte sich dabei aus, dass die Schwaben von der Zusammensetzung und auch der ganz anderen Spielweise als im Vorjahr komplett überrascht wurden. Zumindest das kann nur in einem ersten Saisonspiel passieren.
In der Pause wurde fleißig trainiert und gegen die TSG Söflingen und den Anzinger SV getestet. Patrick Rösch ist wieder voll einsatzfähig. Dafür fällt Dennis Mendle wegen eines Arbeitsunfalles länger aus. Niko Hermann gehört vorerst nicht mehr zum Kader, weil er aktuell im Rahmen seiner Physiotherapeuten-Ausbildung viel lernen muss.
Die Mannschaft freut sich sehr endlich wieder loslegen zu dürfen. Schließlich ist das Spielen vor dem eigenen Publikum der Lohn für die vielen Trainingsmühen. Unruhe wegen der Umbauarbeiten im Trainerbereich gibt es überhaupt keine; schließlich wurde von Abteilungsleiter Armin Spengler alles besonnen im Hintergrund vorbereitet. Natürlich freut sich die Mannschaft sehr auf Gabor Czako, möchte sich aber zunächst voll auf die Rückrunde konzentrieren. Diesmal als Außenseiter, möchte man den Franken zeigen, dass auch in schwäbischen Kleinoden erfolgreicher Handball gespielt werden kann.