Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – TSV Lohr

Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die Günzburger Handballer den TSV Lohr. Die Mainfranken sind mit dem VfL vor drei Jahren in die bayrische Eliteliga aufgestiegen. Zunächst waren sie aufgrund ihrer vielen erfahrenen ausländischen Spielern den Günzburger Youngstern arg überlegen. Letzte Saison wandte sich das Blatt. Der TSV, der vor etlichen Jahren zum Inventar der Regionalliga gehörte, spielt seither hart gegen den Abstieg, während sich der VfL im oberen Tabellendrittel zu etablieren scheint.

So hart wie nie ist der Abstiegskampf in der Bayernliga. Da TV Erlangen/Bruck und HSC Coburg II in der Schicksalsliga Dritte Liga Ost arg schwächeln, könnte es dieses Jahr vier Absteiger in die Landesligen geben. Die HSG Würm-Mitte, der Eichenauer SV und TV Rothenburg 2000 sind schon ein wenig abgeschlagen. Auf dem viertletzten Platz dann punktgleich der TSV Haunstetten und der Samstagsgast aus Lohr. Selbst ein “guter Siebter” wie die Regensburger Adler dürfen nicht zufrieden kreisen, bei gerade einmal zwei Pluspunkten Vorsprung auf den Viertletzten besteht selbst für Könige der Lüfte akute Absturzgefahr.

Doch Vorsicht die Tabelle täuscht, zumindest was die Lohrer angeht. Da kommt kein nervenschwacher Abstiegskandidat, der körperlich am Ende ist. Im Gegenteil:Seit der Verpflichtung von Mirko Pesic, der schon letzte Saison beim TSV Friedberg hervorragende Arbeit leistete, ging es nach verkorkster Hinrunde steil bergauf. Mit 10:4-Punkten steht man auf Platz drei der Rückrundentabelle. Während Bad Neustadt eh schon in einer anderen Liga spielt, hat gerade einmal der VfL noch einen Pluspunkt mehr erkämpft als der stärkste Abstiegskandidat seit Jahren. Da kommt ein Gegner auf Augenhöhe, zuletzt wurden “very big Points” gegen die Nichtabstiegskonkurrenten aus Regensburg und Haunstetten errungen, kein Spieler ist verletzt und beim Personal wurde aufgestockt. Neu im Team, Ivan Majic; ein 1.97 hoher kroatischer Kreisläufer, der zuletzt beim slowenischen Erstligisten Rk Dobova auf Torjagd ging und von einer Profi-Karriere im deutschen Spitzenhandball träumt. Auf so eine Idee würde Stephan Hofmeister gar nicht kommen, sondern einfach ein paar A-Jugendliche aufstellen, wenn Not am Team ist.

Die Günzburger sind also gewarnt, die Teams aus Eichenau und Würm, gegen die zuletzt souverän gewinnen konnte, waren bei allem Wollen schlicht körperlich unterlegen. Aus Lohr reisen breite, sehr erfahrene Hünen an, die an der Erfolgslunte gerochen haben und die Mission Klassenerhalt im Herzen tragen. Äußerlich, in Höhe und Breite, kommen da Riesen, von denen es im Fränkischen viele zu geben scheint, auch in Waldbüttelbrunn, Bad Neustadt und Rothenburg tummeln sie sich bekanntermaßen: Nicht nur vom Main kommen sie daher, sondern aus ganz Europa. Während der Schwabe, außer in Friedberg eher auf kleine, einheimische Lösungen setzt..

Abteilungsleiter Armin Spengler freute sich sehr, dass die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt gegen Bad Neustadt gleich wieder auf die Erfolgsspur zurück kehrte. Keine leichte Übung für ein junges, arg ehrgeiziges Team. Für den Fall des Heimsieges hat Trainer Hofmeister einen freien Trainings-Montag ausgelobt. Die Saison ist lang und der Kader trotz einer JBLH-Jugend im Rücken dünn, das merkt man aktuell. Da täte ein Tag Pause gut, vorher muss aber noch einmal Alles rausgehauen werden.

Die Mannschaft hofft auf lautstarke und zahlreiche Unterstützung, schließlich geht es nicht nur gegen den TSV Lohr, sondern nach guter Rückrunde auch um Platz drei in der Abschlusstabelle.