Bayernliga-Damen: VfL Günzburg – HC Erlangen

Am Samstag um 17:30 Uhr empfangen die Günzburger Bayernliga-Handballerinnen den aktuellen Tabellenzweiten, den HC Erlangen. Punktgleich hinter Drittliga-Absteiger HSG Würm-Mitte stehen die Gäste, beide noch ohne Punktverlust, an der Tabellenspitze.

 

Der Handballclub Erlangen ist aktuell der bayrische Vorzeigeverein und im Süden vor allem wegen des dortigen Männer- und Jugendhandballes ein Begriff. Die 1. Männermannschaft hat sich mittlerweile im Haifischbecken 1. Bundesliga etabliert, die “Zweite” spielt in der Dritten Liga, die A-Jugend gehört zum Inventar der JBLH und die jüngeren Jungenmannschaften buhlen regelmäßig um bayrische Meistertitel. Fast unauffällig emanzipiert sich dort gerade aber auch der Damen- und  Mädchenhandball, längst gehört er zur bayrischen Spitze. Alle Mädchenteams sind besetzt. Die A- und B-Jugend spielt in der Bayernliga und die Damen gehören zu den Spitzenteams der bayrischen Eliteliga. In der letzten Saison wurden sie mit 36:12-Punkten Dritter. Vieles erinnert an Frisch-Auf Göppingen. Auch dort war jahrelang nur vom “starken Geschlecht” die Rede, ehe die Damen aufholten und bis in die 1. Liga aufstiegen.

 

Als Trainer wurde mit Attila Kardos eine echte Damen-Handball-Koryphäe verpflichtet. Der erfahrene Bayrische Auswahltrainer, der noch nie eine Männermannschaft trainierte, verhalf auch schon dem Berchinger -, Winkelhaider – und Zirndorfer Damenhandball zur Weiterentwicklung und gilt als Aufstiegsexperte. Zwar stapelt man in Mittelfranken tief, viele Handballexperten trauen dem HC allerdings bereits in dieser Saison die Meisterschaft zu. Personell tat sich einiges: Zwei Spielerinnen verließen den Verein Richtung Dritte Liga, dafür kamen mit Marion Weick, Sara Ohsam, Alina Erdmann, Viktoria Birner und Verena Taenzler, sowie etlichen eigenen Nachwuchskräften aus der A-Jugend neue hungrige Spielerinnen ins Team. Die Mischung scheint zu stimmen wie die Ergebnisse zeigen.

 

Wurfgewaltige Spielerinnen werden am Samstag aufeinander treffen. Die aktuelle Torschützinnen-Liste wird von der Erlanger Werferin Franziska Peschko angeführt. 28 Mal traf sie bislang, das sind im Schnitt sage und schreibe 9,33 Treffer. Gleich danach kommt die Günzburgerin Lena Götz, die bislang 26 Tore erzielte. In der jeweiligen Vereinsstatistik folgen dann mit jeweils 15 Treffern Viktoria Peters und Linkshänderin Nina Porkert. Es dürfte also ordentlich am Torgebälk scheppern beim “Spitzenspiel” in der freilich noch sehr jungen Saison.

 

Beim VfL Günzburg sieht man der schwierigen Aufgabe gelassen entgegen. Mit zwei Siegen wurde der Beweis erbracht Liga-tauglich zu sein, wahrlich nicht selbstverständlich für einen Aufsteiger aus der Landesliga. Auch die Art und Weise macht die Trainer stolz, schließlich wurden in jeder bisherigen Begegnung auch ordentliche Spielkrisen bewältigt. Die Mannschaft wirkt geschlossen. Eigentlich wird es einfach Zeit sich jetzt gegen ein echtes Spitzenteam behaupten zu dürfen. Prima, dass das zu Hause über die Bühne geht. Der überragende Aufstieg über die Relegation hat dem Günzburger Damenhandball größeres Publikumsinteresse verschafft. Mit dem Fans im Rücken kann vielleicht auch der große Handballclub aus dem bayrischen Norden geärgert werden. Die Spielvorbereitung war auf alle Fälle top, so der Sportliche Leiter Wolfgang Behm: