BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSG FREISING-NEUFAHRN 36:19 (15:10)

Mit einem in der Höhe nie erwarteten 36:19-Sieg (Halbzeit: 15:10) gegen die HSG Freising-Neufahrn schrieben die VfL-Damen ein neues Kapitel in ihrem eigenen Aufstiegsmärchen. Das verwöhnte Günzburger Handballpublikum honoriert dies gerecht: 300 begeisterte Zuschauer säumten am vergangenen frühen Samstagabend die Nordtribüne der Rebayhalle.

Damit setzt sich die Mannschaft in der oberen Hälfte einer interessanten zwei geteilten Tabelle fest. Der obere Teil geht von der HSG Würm-Mitte mit einem Minuspunkt bis hinunter zum Achten HaSpo Bayreuth mit 8:10 Punkten. Der VfL mit vier Minuspunkten verfolgt in dieser Wohlfühlzone der Tabelle die Spitzenreiter. Der Neunte, die HSG Fichtelgebirge, führt die Gruppe der Abstiegskämpferinnen mit 4:12-Punkten an. Sie reicht bis zum 14., dem TSV Haunstetten.

Der gesamte bisherige Saisonverlauf und der Samstagsauftritt lassen sehr optimistisch in die Zukunft des Günzburger Damenhandballes blicken.

Dabei begann das Spiel erst einmal zäh. Die Gäste warteten mit einer ganz defensiven Deckung auf. Die VfL-Spielerinnen vom Fernwurf-Dienst Martina Jahn und Lena Götz hatten anfangs ihr Visier noch nicht genau genug eingestellt und scheiterten ein paar Mal. Das nutzte die HSG zu einer umkämpften Anfangsviertelstunde. Das 5:5 durch Sophie Raupach dokumentiert das auf dem Spielbericht. Dann kam Alena Harder auf das Feld. Der kleine Wirbelwind brachte Schwung in das Angriffsspiel und markierte selbst die 9:6-Führung. Da auch Selina Schlund mit insgesamt vierzehn Torwartparaden immer noch besser ins Spiel kam, begannen die Schwäbinnen mehr und mehr Spielvorteile zu erlangen. Die Seiten wurden bei einem gerechten 15:10 gewechselt.

Gewohnt sachlich verlief das Halbzeitgespräch. Weniges musst nachjustiert werden. Viel Lust auf Heimsieg war zu spüren.

Ehe sich die Oberbayerinnen versahen, gerieten sie voll in die Günzburger Angriffsmaschine. Es sollte noch schlimmer werden, hinten ward mittlerweile schwäbischer Handballbeton angemischt, gar nichts erinnerte mehr an die schwächere Abwehrleistung vor Wochenfrist im Schwabenderby. Ruck-zuck ging nun alles. Mal schepperte es vorne, mal stand hinten die Mauer, dann wurde wieder jemand überrannt. Innerhalb von sieben Minuten jagten die die VfL-Handballsprinterinnen zu einem 22:12.

Das war nicht nur ein deutlicher Vorsprung, sondern auch ein schwerer Wirkungstreffer. Die Spielerinnen aus Freising und Neufahrn wirkten konsterniert, es war die Vorentscheidung. Aus den Wurfproblemen der Anfangsviertelstunde waren die richtigen Schlüsse und Schüsse gezogen. Martina Jahn sollte insgesamt sieben Mal treffen, Lena Götz gar zehn Mal. Herrlich war alles anzuschauen. Damen-Handball begeistert in der schwäbischen Handballhochburg neuerdings. Die HSG spielte nur noch mit und schien das Ende herbeizusehnen. Christina Schredl gelang das 32:18. Doch das VfL-Team blieb Handball- und selbstbegeistert. Die beeindruckende schwäbische Messe war noch nicht gelesen. Selbst die letzten Minuten gehörten der Heimmannschaft. Dreimal Nina Porkert und einmal Tanja Stoll bescherten noch vor dem Advent ein 4:1.

Nicht wenige schüttelten beim Blick auf die nagelneue Anzeigentafel, von der ein 36:19 prangte ungläubig den Kopf. Die Mannschaft ist ja noch sehr jung. Wozu soll all das noch führen?

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=BHV+2019%2F20&group=246457