JBLH-MA: HG OFTERSHEIM/SCHWETZINGEN – VFL GÜNZBURG 30:21 (15:9)
Eigentlich standen die Voraussetzungen für die Begegnung günstig: Der Aufwärtstrend vor der Spielplanungsspause war klar erkenntlich, Frieder Bandlow hatte am Samstag Bayernliga-frei, endlich konnte Adam Czako wieder mitwirken und Lukas Bär hatte seine Schulterverletzung gerade noch rechtzeitig auskuriert. Die HG Oftersheim/Schwetzingen hingegen musste das knappe Scheitern an der Meisterrunde verdauen und die Mannschaftsaufstellung begann formell erst einmal mit einem Streichkonzert.
Die Wahrheit liegt dann aber auf dem Spielfeld. Schon die Einwärumg klappte nicht, viel zu früh waren die unnötig selbst sicheren VfL-A-Jugendlichen fertig. Wenn schon die Wettkampfroutine nicht stimmt, ist nichts Gutes zu erwarten. Spielerisch war anfangs alles in Ordnung. Jede Menge beherrschbare Wurfsituationen wurden herausgespielt. Doch der Gastgeberkeeper hatte vorher viel Video geschaut. Er kannte die „Hausecken“ der Günzburger Rückraumwerfer und entschärfte gleich reihenweise Großchancen. Immerhin erzielte Alexander Jahn in der dritten Minute den 2:1-Anschlusstreffer. Da viele Fehlwürfe naturgemäß in die Gegenstoßfalle führen, stand es in der 11. Minute bereits 6:1.
Die überheblichen VfL-Spieler wurden dadurch unzufrieden und haderten mit ihrem Handballschicksal. Viel wurde sich mit den Schiedsrichtern beschäftigt, die für die vielen „Fahrkarten“, dem einzigen Anfangsprobelm, wirklich wenig konnten. Bis zur 15. Minute schien sich die Begegnung beim 8:4 durch Frieder Bandlow zu normalisieren, in dieser Phase war es ein Hin- und Her auf Augenhöhe. Doch die viele Ablenkung hatte ein Opfer, die eigene Abwehr. Plötzlich stand nicht mehr nur der HG-Torwart mittlerweile auch von Außen und vom Kreis im Weg, sondern hinten wurde die Abwehr zum schwäbischen Scheunentor. Der Spielfaden ging schon da komplett verloren. Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam auf als der starke Gästespielmacher Steven Beck in der 23. Minute eine Rote Karte durch die unsicheren Schiedsrichter erhielt. Bereits 11:4 war es zu dem Zeitpunkt gestanden. Torwartwechsel und zwei Auszeiten konnten die sichtlich übermüdeten Günzburger Sonntagmittags nicht wecken. Über ein schwaches Zwischenhoch beim 11:6, als immerhin einmal zwei Treffer hintereinander gelangen, ging es mit 15:9 in die Halbzeit.
Wieder wurde viel geredet, Handballtaten folgten keine. Die Nordbadener bestimmten gegen „keine Abwehr“ und einen individualisierten Angriff weiterhin das Spielgeschehen und lösten ihre Personalprobleme vorbildlichst über das Team. Beim 24:14 durch Aslan Onur bahnte sich vor sechs tapferen Zuschauern ein Debakel an. Trainer Hofmeister nutzte das Spiel ab diesem Zeitpunkt um auch den Spielern, die nicht in der Anfangsformation standen, verdiente Spielanteile zu gewähren. Ein wenig besser wurde es dann, auch weil der Oftersheimer Trainer im Gefühl des sicheren Sieges ebenfalls fleißig Spieler tauschte. Leon Guckler setzte mit vollen Körpereinsatz bei einem Wurf von Linksaußen den Schlusspunkt zum 30:21 in einem chancenlosen Spiel.
Die VfL-A-Jugend ist an diesem Sonntag ihrer Vorbildsituation für die anderen Kinder- und Jugendmannschaften der Weinroten nicht gerecht geworden. Sonntagmittagsspiele werden auch in der Nacht davor entschieden. Genügend Schlaf und ein gesundes Frühstück bestimmen Ergebnisse im Leistungssport mit, besonders am Sonntagmittag.
Die Trainingswoche wird unangenehm