BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – SV Anzing
HEIMSPIEL GEGEN DIE ANZINGER LÖWEN
Am kommenden Samstag um 19:39 empfangen die Günzburger Bayernligahandballer das Löwenrudel des SV Anzing. Obwohl sich die Gäste aktuell auf einem Abstiegsplatz befinden, wird auch das kommende Spiel den Spielern um Stephan Jahn alles abverlangen.
Die Löwen aus dem Münchner Raum sind in der aktuellen Saison wohl das Team mit dem unverständlichsten Tabellenplatz. Nachdem Anzing in der Saison 2017/2018 trotz einiger starker Spiele den Weg in die Landesliga Süd antreten mussten, schafften siein der letzten Saison den direkten Wiederaufstieg in die höchste bayerische Liga. Schon am ersten Spieltag ließen sich ordentlich aufhorchen, als sie in heimischer Halle und verletzten Leistungsträgern gegen den Absteiger und Meisterschaftsfavoriten aus Coburg lediglich mit einem Tor Unterschied verloren. Lange führten sie in diesem Spiel und lagen in der Schlussphase nie mehr als ein Tor hinten. An der Donau wurde dieses Ergebnis dann doch mit Überraschung aufgenommen, ist es doch mehr als unüblich, dass ein Aufsteiger den Favoriten an den Rand einer Niederlage bringt. Verloren wurde allerdings trotzdem. Wie ein roter Faden sollte sich diese Geschichte durch die bisherige Saison ziehen. Gegen einige Topteams der Liga schafften es die Löwen lange, den Gegner zu beherrschen, waren dann aber in der Schlussphase viel zu oft zahnlose Tiger. Lediglich gegen zwei Konkurrenten um den Nichtabstieg gelang es, die tolle Leistung der ersten 40 Minuten über die Zeit zu retten, weswegen der SV Anzing aktuell auf dem unliebsamen ersten Abstiegsplatz rangiert. Der Trainer der Gäste, Hubert Müller, kann mit diesem Zwischenstand absolut nicht zufrieden sein, spielen die kommenden Gäste dann doch qualitativ über sehr lange Strecken am oberen Leistungsniveau der Liga. Insbesondere die offensive und aggressive Abwehr dürfte eine der Besten in der bisherigen Runde sein. Besonders freudig für die Anzinger ist die Rückkehr des absoluten Leistungsträgers und Mannschaftsleaders Matthias Haberthaler im letzten Spiel gegen Lohr. Gegen Günzburg darf dann erwartet werden, dass er nach seiner langen Verletzungspause wieder eine herausragende Leistung abliefert und die Seinen mit aller Gewalt aus den Abstiegsplätzen schießen möchte.
Auch die Günzburger waren froh, nach dem Sieg in Erlangen ein spielfreies Wochenende zu haben. Zum einen konnte den geschundenen Knochen eine kleine Pause gegönnt werden, vor allem aber wurde im Trainingsbetrieb alles darangesetzt, den längeren Ausfall von Jakob Hermann zu kompensieren. Ein Problem für die Mannschaft darf die Verletzung des Sympathieträgers, so schmerzhaft sie dann auch ist, allerdings nicht darstellen. Lange genug spielt das Team an der Donau schon gemeinsam Handball, oft genug ließ Trainer Czakó auch im Spielbetrieb andere Formationen auflaufen und zwei Wochen sind zwar nicht viel aber dann eben doch ausreichend Zeit für eine kleine Systemumstellung.
Insbesondere im Abwehrverbund, dem aktuellen Juwel der Bayernligahandballer, kommt es sowieso nur partiell auf Systeme an. Hier ist vor allem die Einstellung und die Laufbereitschaft von vorrangiger Bedeutung und bislang konnte jeder Spieler bei (fast) jedem Spiel diese zwei grundlegenden Voraussetzungen eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Obschon mit Blick auf die Tabelle zwischen Günzburg und Anzing eine relativ große Lücke klafft, ist sich Trainer Czakó der Gefährlichkeit der kommenden Aufgabe mehr als bewusst. Noch nie lag die Spielweise der Gäste dem VfL. Lediglich eines aus vier Spielen in der näheren Vergangenheit konnte gegen die Löwen gewonnen werden, das letzte Spiel auf heimischen Boden ging sogar relativ deutlich verloren und mit Haberthaler und Ball sind zwei Leistungsträger aus dem Lazarett der Gäste wieder zurück auf der Platte. Alles in allem darf am Wochenende ein Spiel erwartet werden, dass viel enger wird, als die aktuelle Tabelle dies vermuten lässt. Zugunsten der Donaustädter wird es wohl nur ausgehen, wenn hinten wieder alles investiert wird und der Angriff taktische Disziplin mit einer guten Wurfquote verbinden kann.
Besonders freuen sich die Günzburger auf den Trainer der Gäste – Hübert Müller – der nicht nur als BHV-Ausbilder immer wieder auf tollen Lehrgängen die Trainer des VfL fortbildet, sondern als Zweitligaspieler für VfL auch Teil der glorreichen Günzburger Vergangenheit ist.