WEINACHTEN VERÄNDERT (kurz) DIE WELT

Könnten wir den Kommerz einfach abziehen, läge zumindest im veralteten Europa die Vermutung nahe, dass die christlichen Religionsgemeinschaften doch irgendwie recht haben. An Weihnachten halten wir inne, wir ziehen uns in unseren tiefsten Halt, die Familien, zurück und nehmen uns Dinge vor, die wir im unbeherrschten Tempo von Globalisierung und Digitalisierung am 27. Dezember bereits weitestgehend aus dem Sinn verloren haben. Neugeboren ja, aber nicht bis in den Alltag. Selbst einsamste Weihnachten hart arbeitend, in Krankheit, Hunger oder Krieg gewähren Momente der glücklichen Rückbesinnung oder gereichen gar zur vagen Hoffnung, wo keine ist. Diese schöne, ruhige Zeit wartet nun still und nur zu Hause auf uns.

VOR DER SCHÖNEN BESCHERUNG: DER RÜCKBLICK

Rein sportlich hilft erneut die Subtraktion, diesmal ziehen wir einfach das Gott-verdammte Virus ab und schauen mit den Augen eines Kindes in eine weinroten Schneekugel. Welch freudiger Anblick:.
2020 wäre eine Erfolgsgeschichte gewesen, auch wenn es in Wirklichkeit mal wieder nicht schneit.
Unsere 1. Männermannschaft stieg trotz größter Personalprobleme in die 3. Liga auf. Der grüne Tisch schmälert das nicht. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die Quotientenregelung das Maß für eine gerechte Durchschnittleistung über eine bereits lange Saison. Die Bayernliga-Damen erklommen als Aufsteiger nie geahnte Höhen. Was wäre das geworden? Spiele vor 1000 Zuschauern waren realistisch. “Hätte, wenn und aber”; dennoch die reduzierte sportliche Ausgangsposition. Erneut schafften es drei Jugendmannschaften in die Bayernliga. Das ist nicht alles. Geräuschlos gelang die Neubesetzung der Abteilungsleitung. Auf Armin Spengler folgte Torsten Zofka als 1. Abteilungsleiter und es kam noch besser: Der Macher der letzten Jahre blieb als sein Stellvertreter. So ein Übergang ist nicht selbstverständlich. WIR sind eine kleine Handball-Firma geworden. Wirtschaftlich war 2020 ein Höhepunkt. Etliche Sponsoren kamen dazu. Mit LIQUI-MOLY konnten wir keinen besseren neuen Hauptsponsor finden. Wieder war die gute Nachricht, dass STATIX blieb. Viel haben wir dieser Firma beim Aufstieg aus der Handball-Bedeutungslosigkeit zu verdanken. Für noch mehr Lärm bekamen wir endlich unsere neue Lautsprecheranlage. Handballfeste waren bereitet – “Hätte, wenn und aber”.

DIE HANDBALLREALITÄT 2020

Saisonabbruch – Trainingsverbot – Kleingruppentraining ohne Ball und Körperkontakt – Warten auf die Aufstiegsentscheidungen – Training in Zehnergruppen – Rückkehr in die Halle mit Lüftungspausen – Endlich wieder prügeln – Testspiele nur gegen bayrische Mannschaften – Trotz der stets strengsten Maßnahmen, keine besseren Infektionszahlen – kurzfristiger Saisonstart im Oktober – Spiele mit und ohne Alkoholverbot vor stehenden oder nur sitzenden Zuschauern – Saisonabbruch ab November – Jugendspielbetrieb insgesamt beendet – bayrisches Trainings- und Spielverbot für unser 3. Liga-Team,

Nicht alles gut nachvollziehbar

WIR haben all das als Teil der Gesellschaft akzeptiert und waren uns unser Vorbildfunktion für junge Menschen stets bewusst. WIR handelten schnell und nach dem Grundsatz: Alles was im früheren Königreich Bayern erlaubt ist, ermöglichen WIR unseren Sportlern, am besten in Echtzeit. WIR wurden von einer Bay. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in die nächste gehetzt und blieben doch stets auf dem Laufenden.

DANKBARKEIT

Dafür sind wir unseren vielen Ehrenamtlichen, Trainern und Betreuern unendlich dankbar. WIR haben uns bemüht und wie abwehrbereite und angriffslustige Handballer gekämpft. Unsere Gegner waren die Zeit und das Warten. Unser Dank gilt auch der Stadtverwaltung, die stets als unser Partner auftrat. Nur weil unsere Abteilungsleitung über Jahre gut gewirtschaftet hat und uns unsere Sponsoren gerade in dieser Zeit die Treue hielten, konnte wir das Ungemach entgangener Einnahmen aus dem Spielbetrieb bislang unbeschadet meistern, auch dafür aller herzlichsten Dank. Unvergessen unsere erfolgreiche Spendenaktion “WIR färben unsere Halle ROT”. WIR sind und bleiben eine Jugendhandballhochburg. Dank auch an unsere Dauerkarteninhaber, dass sie trotz ungewisser Aussicht unsere Aktiventeams unterstützten. WIR hätten gerne mehr Sport geboten. Unsere Fans standen in der staden Handballzeit gewohnt hinter uns. Vielfältig waren wir unterstützt.

WIR sind trotz dieses widerwärtigen kleine Virus eine wehrhafte Handballhochburg geblieben, entschlossen handlungsfähig und jeder Zeit zum Re-Start auf allen Ebenen bereit. Ohne Rechentricks und mit Covid, dem leblosen Vollidioten, da muss nichts abgezogen oder gar dividiert werden. Es ist die Handballrealität geblieben.

DARAUF DÜRFEN WIR ENDE 2020 SEHR STOLZ SEIN

WIR wünschen all unseren Handballfreunden Gesundheit und Haltung. Strahlt Fröhlichkeit und Zuversicht aus. Seid dankbar für Euer Familienglück. Es ist ein Kunstwerk, an dem gerade an Weihnachten schön gebastelt werden kann.

WIR SIND (D)EIN TEAM