Herren I: Niederlage in Erlangen Bruck

Mit 23:34 (7:17) kamen die VfL-Handballer beim Turnverein Erlangen gehörig unter die Räder. Während der Woche und auch auf der Hinfahrt war gerade bei den JBLH-erfahrenen Spielern deutlich zu spüren, dass sie den Schwung aus dem herrlichen Waldbüttelbrunn-Spiel und die nachhaltigen Hilfen von Motivationstrainer Stefan Sillmann mit in die fränkische Universitätsstadt nehmen wollten. Viel hatten einige dafür investiert, ein zusätzliches Wurftraining wurde absolviert. Noch im Bus schaute Abwehrchef Niko Hermann eifrig Video. Andere schliefen – schon da. Ganz Wenige stoßen umgekehrt auch an ihre Grenzen: Viermal Training, Videoschauen, weite Auswärtsfahrten,  – das erfordert die Fähigkeit zum Verzicht und ein leitungssportgerechtes Leben. Ein Nichtabstiegskampf lässt ihnen ihr Aufwandsleid noch schwerer ertragen. Das Team  als Motivationsgemeinschaft definiert sich über das schwächste Glied.

Auch so stand das Spiel unter keinem guten Stern, das weinrote Industriegebiet Jäger bemerkte gleich beim Einlaufen arges Schulterzwicken. Mit viel Einsatz bekam Physio Hans -Peter Beer, der erneut bester Mann beim VfL Günzburg war, das Ungemach in den Griff. Das 1:0 für die Heimfarben erzielte ihr Tempobolzer Philipp Hirning. Die Deckung war von Anfang zu langsam, der Schlaf im Bus also immerhin nachhaltig. Bereits nach dem 1:5-Rückstand musste gewechselt werden, da besonders der Brucker Rückraumlinks überhaupt nicht in den Griff zu kriegen war. Ohne sich in der Defensive wirklich zu verbessern, kamen die Schwaben im Angriff nun besser ins Spiel. Beim 7:4 hofften auf der Anzeigentafel hofften die wenigen mitgereisten Fans auf die Wende. Doch es kam anders, bereits nach 15 Minuten, in denen an normalen Tagen die ersten Auswechslungen aus energetischen Gründen vorgenommen werden, musste Trainer Hofmeister eine Auszeit nehmen. Und es kam viel schlimmer: Daniel Jäger erhielt über dem Auge einen “cut”: Das kann der VfL-Handball nun überhaupt nicht gebrauchen. Der Turm aller Günzburger Handballschlachten  der letzten Jahre fiel bis zur Halbzeitpause aus. Als er die Halle wieder betrat ,bekam er noch das deprimierende 17:7-Halbzeitergebnis für die “Handball-geilen” Mittelfranken mit.

In der zweiten Hälfte war die Messe dann schnell gelesen. Die Schützlinge von Trainer Ben Ljevar freuten sich nach einer Grippewelle endlich wieder Vollgas geben zu können . Es war ihnen wichtig nach zuletzt 0:4-Punkten bei 17 Minustoren ihre wenigen Fans mit einer starken Leistung zu zeigen, was in ihnen steckt. Das gelang eindrucksvoll: Beim 23:10 war der Abstand am größten. Die Begegnung wurde nun ausgeglichener und Patrick Rösch – beide Torhüter konnten einem leid tun – hielt im letzten Viertel ein paar völlig Freie. Erfreulich dass Julian Nief nach überstandener Wadenverletzung mit drei “Hämmern” ins Team zurückkehrte. Am Ende stand es hart und gerecht 34:23. Vermutlich wäre es besser gewesen ein, zwei Handball-hungrige A-Jugendlich mitzunehmen. Ihnen wäre es – wie den meisten –  eine große Ehre gewesen ein Viertliga-Spiel zu bestreiten und sich entsprechend darauf vorzubereiten..

Gute Nachrichten gab es dann nach Mitternacht. Daniel Jäger musste mit zwei Stichen im Günzburger Krankenhaus genäht werden. Sein Einsatz beim wichtigen Heimspiel gegen die HC Sulzbach-Rosenberg ist  aktuell nicht gefährdet.

Ess spielten: Rösch, Bieber; Knittl (2), Jahn (5), Konopa (1), Buck, Leix, Braun (2), Groß (1), Jensen (2), Lehr (2), Hermann (2), Jäger (3) und Nief (3).