Herren I: Schwaben-Derby in Haunstetten

Am Samstag um 20.00 Uhr treten die Günzburger Handballer zum Schwaben-Derby beim TSV Haunstetten an. Heimlich, still und leise hat sich der TSV zu Nummer 1 auf allen Ebenen des Bezirkes entwickelt. Die Damen spielen in der Zweiten Bundesliga, alle Jugendteams sind mindestens einfach besetzt, die männliche A-Jugend gewann die Bayernliga-Meisterschaft und als Fünfter steht auch die 1. Männermannschaft von den vier Schwaben in der Bayernliga mittlerweile am besten da. Dazu war allerdings am vergangenen Wochenende ein Derbysieg in Friedberg notwendig. Erst durch den 28:26- Auswärtserfolg gegen den TSV Friedberg, der mit so hohen Ambitionen in die Meisterschaft gestartet war konnte der langjährige Platzhirsch im schwäbischen Männerhandball, mit einem Punkt mehr, auf Platz 6 verwiesen werden. Stolzer Fünfter sind die Haustettener nun.

 

Gestartet war die Mannschaft schwach in die Runde. Das hatte einen einfachen Grund: Mit Stefan Tischinger fehlte verletzungsbedingt einer der besten Abwehrspieler der Liga. Als der Langarmige ins Team zurückkehrte, wurde erst einmal das freche Abstiegsgespenst verjagt. Dann kam die Sicherheit zurück und zuletzt folgte ein fulminanter 15:1-Lauf. Völlig zurecht räumte der Landshuter Trainer Milan Sedivec nach seiner überraschenden Niederlage als damaliger Zweiter in der Haunstettener Halle dem TSV Chancen auf die Vize-Meisterschaft ein. Herausragend bei dem Samstags-Gastgeber die Horner-Brüder Max und Alexander, die deutlich schnellkräftiger veranlagt sind als der Bayernliga-Durchschnittsspieler, ein umsichtiger Spielmacher Max Schnitzlein und schon erwähnter Angriffs-Störenfried Stefan Tischinger im Abwehrzentrum. Wenn der Rest seine Rolle im Team gefunden hat, auf Experimente und untaugliche Wurfversuche verzichtet wird, dann genügt das für eine gute Platzierung in der Bayernliga.

 

Zu wenige der jungen Günzburger Spieler haben genau dieses innere Gleichgewicht aus Verantwortung-Übernehmen und Verzicht verinnerlicht. Nach dem Sieg des TSV Lohr in Rimpar und zwei enttäuschenden Günzburger Spielen scheinen die letzten vier Plätze in der Bayernliga einbetoniert. Fünf Punkte Rückstand haben „Jäger&Co“ mittlerweile auf den viertletzten Rang: Die Entscheidung über den Abstieg dürfte weniger in der Bayernliga selbst fallen. Es muss in die vierte Liga geschaut werden. Aktuell würden weiter nur zwei Bayernligisten absteigen, doch im Osten schwächelt die HSG Coburg II seit vielen Wochen und ist nach Punkten mittlerweile gleich mit dem ersten Absteiger. Auch Fürstenfeldbruck tut sich im Süden nach Punktabzügen arg schwer. Solche Punktabzüge bleiben leider auch in der Bayernliga aktuell. Das Berufungsgericht hat das Urteil der 1. Instanz verworfen und dem TV Erlangen-Bruck erneut Punkte abgezogen. Hier wird es nun in die Revision gehen. Eine Auswirkung auf die Tabelle ist erfreulicherweise nicht zu befürchten.