BAYERNLIGA-HANDBALL: TSV Haunstetten – VfL Günzburg

Am Samstag um 18.00 Uhr treten die VfL-Handballer beim TSV Haunstetten zum Schwabenderby an. Auch wenn die Damen des TSV letzte Runde aus der 2. Bundesliga abstiegen, bilden Haunstettener Männer- und Damen gesamt betrachtet Schwabens Nummer 1. Seit vielen Jahren spielen die Schützlinge von Stefan Ebert und Michael Rothfischer in der bayrischen Eliteliga, meist im Schatten der noch erfolgreicheren Damen. Obwohl nur der Klassenerhalt das Ziel war, kämpften sie sich letzte Saison in den Vordergrund als sie nach Anfangsschwierigkeiten in der Rückrunde 20:6-Punkte erkämpften. Ein noch besseres Teilergebnis erzielte lediglich die Übermannschaft der HC Erlangen.

Die Samstagsgastgeber verfügen über einen ausgeglichenen, seit Jahren eingespielten Kader. In der Abwehr ist die groß gewachsene “Krake” Stefan Tischinger der langarmige Mittelpunkt. Er steht weit vorgezogen und scheint die gegnerischen Abspiele magisch anzuziehen. Immer wieder gelingt es ihm den Spielaufbau zu stören oder gar Bälle zu “klauen”. Leichte Gegenstoßtore sind die unangenehme Folge. Im Angriff kam der Aufschwung mit den Horner-Brüdern. Um in der vierten Liga spielen zu können muss man ein sehr guter Sportler sein, Alexander und Max Horner gehören darüber hinaus zu seltenen Kategorie “besonders schnellkräftig”. Ansatzlos sind ihre Würfe und überraschend die Körpertäuschungen. Kein Wunder, dass diese Drei auch im Focus anderer Vereine stehen. Lange hielt sich das Gerücht Max Horner wechsle zum Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck.

Die Vorbereitung lief durchwachsen, auf klare Vorbereitungssiege folgten auch Packungen. Im Pokal schied der Turn- und Sportverein gegen den Lokalrivalen TSV Friedberg aus. Obwohl der BHV-Pokal selten ernst genommen wird, das will kein Mensch in der schmucken Handballhochburg. Zum Saisonstart galten die Augsburger nach ihrem letztjährigen Rückrundenauftritt als der Geheimfavorit. Fulminant war dann der 26:32-Start beim heimstarken TSV Ottobeuren. Keine Chance hatte der heimstarke Aufsteiger. Es folgte zu Hause schon wieder gegen den TSV Friedberg eine “28:32-Watsch´n”, ein echter Stimmungskeller. Und danach wunderte die hohe 21:28-Niederlage bei der sehr starken DJK Waldbüttelbrunn eher nicht.

Der VfL Günzburg hat aus seiner misslichen Personalsituation das beste gemacht und bereits fünf ganz wichtige Punkte auf der Habenseite. Die Verletzungsprobleme entzerren sich nur langsam. Daniel Jäger wird 2017 ganz sicher nicht mehr eingreifen. Das hintere Kreuzband wird konservativ behandelt und wächst von selbst wieder zusammen. Das dauert. Niko Hermann braucht noch vier bis fünf Wochen. Entwarnung gab es bei Patrick Rösch. Immerhin kann er seine Torwartkarriere fortsetzen. Die Beinmuskulatur muss allerdings ganz langsam wieder aufgebaut werden.

Auf das Schwabenderby freuen sich die VfL-Spieler sehr. Zwar ist der VfL trotz des überraschenden Saisonstartes in der Bayernliga nur bei ganz wenigen Heimspielen Favorit, und reist als klarer Außenseiter in die Lechstadt. Der TSV Haunstetten muss gewinnen. Leicht gerät man in dieser ausgeglichenen Liga ins Hintertreffen. Nach den Punkten greifen wollen Axel Leix und sein Team trotzdem. Schließlich sind die Weinroten voller Kampfesfreude, sehr nervenstark und körperlich top-fit. Außerdem scheinen die Handballgötter gewogen. Auch das Auswärtsspiel der letzten Rückrunde schürt leise Hoffnungen: Trotz des damaligen Haunstettener Laufs gelang ein Unentschieden. Hätte damals auch niemand gedacht, so wie so oft bei dieser Mannschaft.

Ein Fanbus wird dieses Wochenende nicht eingesetzt, schließlich ist die Bezirks-Hauptstadt ja nur um die Ecke.