Handballkrimi in der Rebayhalle beim Spiel der Damen gegen Laim

Günzburger Damen erkämpfen sich nach einem 8-Tore Rückstand ein 30:30 Unentschieden

Von Anfang taten sich die Spielerinnen von Stephan Volmering und Reinhard Müller schwer gegen die Münchner Vorstädterinnen. Die Abwehr der Weinroten stand zwar gut, aber vor allem über die Außenpositionen mussten sie einige unnötige Treffer der Gegnerinnen kassieren. Der normalerweise sehr durchschlagkräftige Günzburger Angriff kam durch ebenfalls unnötige technische Fehler viel zu selten zum Abschluss. So plätscherte das Spiel bis zum 13:14 kurz vor der Halbzeit. Leider klappte in den letzten fünf  Minuten der ersten Spielhälfte bei den Günzburgerinnen gar nichts mehr und so stand ein schwaches 14:17 zur Pause auf der Anzeigentafel.

Wer gedacht hatte, dass nach der Halbzeitpause ein Ruck durch das Günzburger Team gehen würde, sah sich zunächst getäuscht. Die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs verliefen wie die letzten fünf  Minuten vor der Pause. Viele technische Fehler, die ihre Ursache nicht zuletzt in der harten gegnerischen Abwehr hatten, gepaart mit einer zu wenig aggressiven Abwehr auf der eigenen Seite, brachten den Gästen einen Lauf bis zum 16:24 in der 42. Minute. Keiner in der Halle hätte in dieser Phase des Spiels noch einen Pfifferling auf die Günzburger Mädels gewettet. Das Spiel schien gelaufen zu sein.

Aber ein Handballspiel dauert bekanntermaßen 60 Minuten. Eine Umstellung in der Abwehr der Weinroten brachte die Gegnerinnen aus dem Konzept und auf einmal löste sich auch im Angriff der Knoten bei den Günzburgerinnen.  Angeführt von Martina Jahn und Alena Harder, die in dieser Phase je drei Mal erfolgreich den Ball im gegnerischen Tor versenkten,  wurde eine sensationelle Aufholjagd eingeleitet. Auch die Torhüterin Lisa Gremmelspacher nahm den Faden auf und vernagelte fortan ihren Kasten nach allen Regeln der Handballkunst und so kamen die Gegnerinnen in den letzten zehn 10 Spielminuten nur noch zwei Mal zum erfolgreichen Abschluss. Der  Günzburger Angriff lief wie geschmiert auf Hochtouren und ehe sich die Münchnerinnen versahen, erzielte Réka Kovács mit zwei schnellen Treffern hintereinander den Ausgleich in der 56. Spielminute.

Obwohl körperlich nun völlig am Ende kämpften die Günzburgerinnen mit aller Kraft um jeden Hallenmeter. Die letzten Spielminuten gestalteten sich sehr hektisch. Ein Rückraumtreffer der Gäste in der 59. Spielminute konnte die Moral der Weinroten nicht brechen. Als Martina Jahn 10 Sekunden vor Spielende mit einem tollen Hüftwurf den erneuten Ausgleich erzielte, sollte dieses sehr kuriose Spiel jedoch immer noch nicht zu Ende sein.

Zwei Sekunden vor dem Abpfiff wurde eine Laimerin bei 9-Meter im Angriff gestoppt. Eine umstrittene Disqualifikation von Patricia Kubasta und ein direkter Freiwurf nach Ablauf der regulären Spielzeit war die Entscheidung der Schiedsrichter. Hektik kam auf, als die beiden Unparteiischen beim ersten Versuch des Freiwurfes das verbotene Antäuschen der ausführenden Schützin nicht zur Kenntnis nahmen, sondern auf Wiederholung des Freiwurfes wegen nicht eingehaltenem Abstand und Hinausstellung von Judith Deutschenbauer entschieden.  Daniela Stoll entschärfte diesen  Knickwurf  der Gegnerinnen –  dass sie bei dieser Aktion den Ball dafür ins Gesicht bekam, sorgte für zusätzliche Aufregung auf dem Spielfeld.

So endete dieses Spiel mit einem für beide Seiten unbefriedigendem Unentschieden.

Im Laufe der Woche gilt es nun die Wogen zu glätten und die Weichen für das nächste  Auswärtsspiel in Vaterstetten zu stellen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Martina Jahn (9/2), Alena Harder (5), Tanja Stoll (4), Judith Deutschenbauer (3), Lea Walter (2), Evelyn Jorga (2), Réka Kovács (2), Annelie Galgenmüller (1), Patricia Kubasta (1), Daniela Stoll (1), Sina Schütte, Isabelle Mengele