David ärgert Goliath und begeistert die Zuschauer

Diese Überschrift passt diesmal in mehrfacher Hinsicht zum Spiel der Günzburger gegen die Löwen

Die körperliche Dominanz der Gäste war am letzten Samstag mehr als offensichtlich. Als der Nachwuchs des deutschen Meisters Rhein-Neckar-Löwen die Rebayhalle betrat, blieb vielen Günzburgern angesichts der ankommenden Zweimeter-Riesen, regelrecht der Mund offen stehen.

Aber schon im Vorfeld eines Spiels den Kopf in den Sand zu stecken, das kennen die Günzburger Jungbundesligisten nicht. Haben sich doch alle auf diese Begegnung schon lange gefreut. Keiner der angeschlagenen Günzburger Spieler wollte sich dieses Spiel entgehen lassen. Bis zuletzt war der Einsatz von Lukas Rembold und Nico Ruchti nicht sicher. Aber die beiden bissen auf die Zähne und kämpften sich bewundernswert durch das Spiel. Leider blieb den langzeitverletzen Niclas Buck und Michael Heidecker auch dieser Einsatz verwehrt. Mit einem Einsatz der beiden, die dem Team extrem fehlen, kann frühestens ab der Rückrunde wieder gerechnet werden.

In dieser Konstellation gegen den Tabellenersten aus Kronau-Östringen mitzuhalten ist eigentlich unmöglich.

Dass die Mannschaft doch immer wieder die Möglichkeit hat mitzuhalten, ist hauptsächlich der Spielintelligenz der Spieler geschuldet. Dem  hochmotivierten Team gelingt es  Woche für Woche, die verschiedensten taktischen Vorgaben umzusetzen und die eigentlich übermächtigen Gegner aus den Kaderschmieden der Erstligisten immer wieder unter Druck zu setzen. Auch diesmal gelang dies der Mannschaft von Rudi Jahn, Volker Schmidt und Markus Guckler  über weite Strecken perfekt.

Waren in der vergangenen Woche gegen Wolfschlugen vor allem Rückraumwürfe gefragt, hieß es diesmal, mit viel Schnelligkeit und Beweglichkeit die freien Räume zu suchen. Allerdings gestalteten sich die ersten Minuten des Spiels für die Weinroten sehr schwierig. Dem heimischen Angriff stand eine regelrechte Wand der Gäste entgegen und in der Abwehr rollten die Gegner mit großer Wucht auf die Günzburger zu. Ein schneller 0:3 Rückstand ließ auf eine Klatsche schließen.

Aber die Spieler des VfL ließen sich zur Begeisterung der Zuschauer erneut nicht unterkriegen. Mit dem ersten Tor von Stephan Jahn zum 1:3 ging ein regelrechter Ruck durch die Mannschaft. Schnell wurde der Ausgleich erzielt und danach erlebten die vielen Fans auf der Tribüne ein enges und sehr spannendes Spiel der Junioren-Bundesliga. Mit einem 15:16 Halbzeitstand hatte im Vorfeld wahrlich niemand gerechnet!

Leider gab es direkt nach der Pause einen kleinen, aber wieder mal spielentscheidenden Durchhänger. Innerhalb von nur 5 Minuten nutzten die Junglöwen den einen oder anderen Ausrutscher der Günzburger im Angriff und bauten ihren Vorsprung schnell auf 4 Tore aus. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, diesen Rückstand gegen die starken Gäste aufzuholen. Die Günzburger gaben dennoch nicht auf und kämpften unermüdlich weiter. Vor allem David Pfetsch ließ die Abwehrriesen des Gegners ein ums andere Mal sehr schlecht aussehen.

So war am Ende ein ehrenhaftes 30:35 auf der Anzeigetafel zu lesen. Die Freude der Rhein-Neckar-Löwen am Spielende zeigte, wie schwer die Günzburger Jungs ihnen den Sieg gemacht haben. Die Zuschauer dankten den Günzburger Jungs ihren Einsatz und ihre tolle Leistung gegen diesen übermächtigen Gegner mit langanhaltendem Applaus.

Für den VfL spielten: Masin Chikh (1)  und Martin Freund im Tor, Frieder Bandlow (11/8), David Pfetsch (6), Louis Dück (3), Nico Ruchti (2), Johannes Rosenberger (2), Jonathan Stegmann (2), Stephan Jahn (1), Lukas Rembold (1), Tobias Pröbstle (1), Heiko Seel-Mayer, Jonas Hämmerle, Alexander Jahn

Bericht der Rhein-Neckar Löwen