Landesliga-Damen: VfL Günzburg – HCD Gröbenzell II

Gegen die Bundesligareserve des HCD Gröbenzell unterlagen die Günzburger Landesliga-Damen am Ende ein wenig  zu hoch mit 26:35 (13:16). Die jungen Trainer Stephan Volmering und Reini Müller, die so sehr auf ihr Team bauen, taten sich danach schwer mit einer Analyse. Zu enttäuscht waren sie von der Darbietung. Entlocken ließen sie sich immerhin, dass viel zu viele technische Fehler gemacht wurden. Achtzehn Mal wurde der Ball durch einen technische Unfertigkeit in die Hände der flinken Gegenspielerinnen vertändelt und nur 45 Prozent der Würfe fanden ihr Ziel. So kann man ein Landesliga-Spiel nicht gewinnen. Viel könnte an der schlechten Vorbereitung gelegen haben. Hier schwang bei Stephan Volmering leise Enttäuschung mit, schwach war der Trainingsbesuch in der Vorbereitungswoche. Die Weihnachtspause war zu üppig ausgefallen.

Es lag aber auch am Gegner: HCD Gröbenzell trat überhaupt nicht wie ein Tabellenachter auf, sondern wie eine stolze Bundesligareserve. Immer einen Tick schneller, voller Handball- und Lauffreude. Marie Graf mit sieben Toren und Verena Oßwald, aus dem Bundesligakader, mit zehn Treffern waren nie zu bändigen.

Das erste Tor erzielte Michaela Müller zum 1:0 für die Gäste. Keiner der vielen treuen Günzburger Damen-Handballfans hat zu diesem Zeitpunkt ahnen können, dass der VfL in diesem Spiel kein einziges Mal führen sollte. Bis zum 3:3 bekämpften sich beide Teams erst einmal Ergebnis-offen. Dann zeigten die Oberbayerinnen ihre Überlegenheit und zogen auf 3:7 davon. Gewohnt kampfstark erkannten die VfL-Spielerinnen dadurch schnell, dass sie es hier keineswegs mit irgendeinem Team aus dem Mittelfeld zu tun hatten. Auf gab erst einmal niemand. Es wurden die richtigen Schlüsse gezogen. Alena Harder gelang mit ihrem 6:8 die Tuchfühlung in der 15. Minute. Erneut zogen die Gröbenzellerinnen an: 6:11!

Dank großem Einsatz und trotz etlicher Fehler kamen die VfL-Spielerinnen wieder ran: Sina Schütte erzielte mit einem Siebenmeter das 10:12, ehe die entschlossene Alena Harder zum 11:12 traf. Mit 13:16 wurden die Seiten getauscht.

Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten. Die Gäste stellten an diesem Tag das bessere Team, die Volmering-Schützlinge versuchten das mit Kampf auszugleichen und machten dabei zu viele Fehler. Eine Zeitstrafe gegen Lea Walter nützen die Spielerinnen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck um 15:18 auf 15 :20 davonzuziehen. In immer ungefähr diesem Abstand plätscherte die Partie bis zur 53. Minute dahin (Spielstand: 24:29).  Dann erlahmte die schwäbische Kampfkraft, den konsequenten Gästen gelang zum Spielschluss ein unangenehmer 7:2-Lauf. So prangte nach Spielende eine zu hohe 26:35-Niederlage von der Anzeigentafel der Rebayhalle.

Der VfL ist damit mit 15:11-Punkten Fünfter, weit weg von früheren Aufstiegsambitionen. Zu dominant sind in dieser Saison die beiden Tabellenführer Haunstetten II (ein Minuspunkt) und TSV Vaterstetten (fünf Minuspunkte). Die neue Aufgabe “möglichst gut abzuschneiden”, endlich aber auch einmal ohne den Druck einer kleinen Aufstiegsmöglichkeit befreit aufspielen zu können, muss in den nächsten Wochen offen und mit Freude angenommen werden, dann steht trotz der Heimniederlage einer bomben Rückrunde nichts im Weg.

Es spielten: Gremmelspacher, Hoffmann, A. Harder (6), C. Harder (4), Schütte (4/4), Kubasta, Stoll (5), Kovacs (1), Mengele, Jahn (2), Jorga (2), Walter (1) und Deutschenbauer (1).