Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – HaSpo Bayreuth

Wenn am Samstag um 19.30 Uhr der VfL Günzburg bei seinem Kampf um Platz 2 die HaSpo Bayreuth empfängt, riecht es arg nach Zuschauerrekord für 2017/18. Es ist wegen des letzten JBLH-Heimspieles schon der letzte Spitzensport-Heimspieltag, an dem sich alle drei Leistungssporteams (A-Jugend, Damen I und Männer I) präsentieren. Dann haben die Günzburger Bayernligahandballer einen richtigen Lauf und am vergangenen Wochenende den Tabellenersten TV Erlangen-Bruck aus der eigenen Halle gefegt. Eine bessere Werbung konnte sich die Abteilungsleitung nicht wünschen. Außerdem soll das Wetter richtig schlecht werden. Da bleibt dem braven, traditionsbewussten Günzburger nur der Weg in die Halle. Und an Günzburger Schulen und – Vereinen wurden Freikarten verteilt. Da der VfL ein guter Gastgeber sein möchte, wird vorsorglich erstmals eine dritte mobIle Theke installiert. Rad-Bier vom Fass wird kredenzt.

Mit HaSpo Bayreuh kommt auch ein attraktiver Gegner an die Donau. Unvergessen die vielen Duelle im Jugendbereich in den letzten Jahren. Aktuell sind die Franken Fünfter. Schon wieder also ein Spitzenspiel. Ganz zufrieden werden die HaSpo-Verantwortlichen nicht sein, sahen sie sich doch beim Trainergespräch nach der sehr unglücklichen 24:25-Auswärtsniederlage der Günzburger im Hinspiel als der Aufstiegskandidat neben dem TV Erlangen -Bruck. Unglaubliches Verletzungspech gilt nun erster Erklärungsversuch für die bislang schwächere Rückrunde. Wie bei den Bayreuther Jugendmannschaften spielt auch beim „Bayernligateam“ die Abwehr eine dominierende Rolle. Die HaSpo-Defensive reagiert nicht, sie agiert. Die Abwerhspieler sind Angreifer, sie greifen den Angreifer an, setzen ihn unter Druck um Undiszipliertheiten zu provzieren oder ungenaue Abspiele herauszufangen. Hier tun die Erfahrungen in der Jugend-Bundesliga und die vielen Testspiele gegen württembergische Teams gut. Während nämlich in ganz Bayern auf defensiven 6:0-Beton gesetzt wird, deckt man ein paar Kilometer westlich deutlich offensiver. Das wurde also in der Vorbereitung hinlänglich geübt. Da die Spieler aus der Wagner-Stadt eine erfolgreiche Drittliga-Vergangenheit haben, konnten sie auf ihre Personalprobleme mittlerweile reagieren und reaktivierten mit dem 40 jährigen Spielmacher Thomas Bader einen echten Könner, der wesentlichen Anteil daran hatte, dass die Niederlage gegen die wiedererstarkte DJK Waldbüttelbrunn mit 24:26 nur knapp ausfiel. Stärkster Angreifer ist Yannik Meyer-Siebert mit gut sechs Treffern im Schnitt. Als Außenseiter kommen die Oberfanken nicht. Verletzungsprobleme haben zum Saisonende schließlich alle Teams, der Bayreuther Rückraum mit Bader, Meyer-Siebert und dem wurfgewaltigen Linkshänder Stephan Klenk gehört immer noch zum stärksten der Liga.

Die erste Männermannschaft freut sich sehr auf das kommende Heimspiel. Vielleicht kommt Pascal Buck schon zu einem ersten Kurzeinsatz. Wie Mannschaftskapitän Axel Leix erklärte, möchte der wurfgewaltige Linkshänder zumindest in der Halbzeit am Frisbee-Spiel teilnehmen, wenn er schon im Punktspiel nicht mitwirken darf. Die Preise stellt nämlich dieses Mal die VfL-Abteilung zur Verfügung, da ist jeder besonders gespannt, was es zu gewinnen gibt. Anfangs dachte jeder der „zweite Platz“ ist eine Art Handballzufall, eine Laune der Liga, weil Bruck eh nicht mehr abgefangen werden kann und es auf gut bayrisch „eh wurscht“ ist. Mittlerweile ist es schon ein Ziel der Günzburger Mannschaft geworden. Erfolg macht Spaß, da kamen zuletzt ordentliche Samstag für junge Handballhelden zusammen.

Zu Unterstützung wird diesmal nicht nur auf viele Einzelne, sondern auch auf eine „Rote Wand“ gehofft. Fans der Mannschaft mögen bitte oben „rot“ kommen, so Vizekapitän Nicolai Jensen, „die Farbe ist toll und es motiviert zusätzlich“: