BAYERNLIGA-HANDBALL: VFL GÜNZBURG – SV Anzing

Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die VfL-Handballer zum vorletzten Heimspieltag den Anzinger SV. Für die Günzburger Fans auch noch einmal die Gelegenheit das Gesamtpaket des Aktiven-Leistungshandballes anzuschauen, denn das Vorspiel bestreiten die Damen gegen den TSV Schleißheim.

Was zunächst als Versehen oder Tabellenlaune gar nicht so laut ausgesprochen wurde, ist zur schwierigen, aber nicht unmöglichen Aufgabe geworden: Der VfL berührt die Vizemeisterschaft, immer noch ungläubig, aber schon ein paar Spieltag. Mittlerweile darf er aus den letzten vier Begegnungen sogar ein Spiel verlieren. Unfassbar eigentlich! Leicht sind die Abschlussaufgaben nicht. Am letzten Spieltag geht es zu den Friedberger Riesen, zu Hause muss das Derby gegen den TSV Ottobeuren bewältigt werden und zweimal kommen die Spieler um Kapitän Leix noch mit dem Abstiegskampf in Berührung, einmal in Unterhaching und jetzt eben gegen die Anzinger Löwen.

Der Nichtabstiegskampf in der Bayernliga ist ein ungewisses Geschäft. Das der HSC Coburg ii und die HC Bad Neustadt aktuell das Tabellenende der 3. Liga Ost trist zieren, könnten aus der bayrischen Eliteliga vier Teams absteigen. Der Anzinger SV wäre dann trotz seines fulminanten 30:18- Auswärtssieges vom Ostersamstag bei der launischen Diva der Liga Rimpar 2 als Viertletzter aktuell auf einem Abstiegsplatz, freilich sind die Teams darüber in Reichweite. Ein oder zwei Tore mehr als der Gegner in den jeweils letzten vier Begegnungen könnten leicht genügen. Dabei will der VfL allerdings nicht mitspielen. Trainiert wurde ordentlich. “Es wurde auch wieder” – zum letzten Mal in der Saison 17/18 –  “in den Ausdauerbereich zurückgekehrt”, wie Trainer Hofmeister die Schinderei im Intervall viel zu freundlich nennt. Körperlich Fitness sind das “A&O” in dieser ziemlich kunstfreien Männerliga.

Grundsätzlich hegen die Schwaben Sympathien für die Oberbayern. Allein das Löwengebrüll beim Einlaufen in der SV-Halle, die urige Aufmachung der Anzinger Heimspiele – da ist der Versuch zu erkennen mitten im Herzen Fußball-Deutschlands, der Heimat der Bayern-Legende Sepp Maier, dem Handball sehr eigenen Stil zu verleihen. Dann ist da noch Hubert Müller. Zu Günzburger Regionalligazeiten war das Trainerdenkmal drei Jahre starker Linksaußen, aber auch Damentrainer. Noch heute erinnert man sich gerne an den damaligen besten Linksaußen Bayerns.

Sechzig Minuten wird allerdings auch diese Freundschaft in der VfL-Chronik gelassen. Denn am Samstag geht es um Punkte. Die VfL-Spieler wissen was sie ihren Fans schulden. Nicht nur die vielen Punkte sind es in dieser Saison, sondern vor allem der jahrelange bedingungslose Einsatz dieser Handball-Glücksgeneration, der den VfL-Handball zu dem Zuschauermagneten der Liga entwickelte.

Wieder mit an Bord Stefan Knittl, nach einem Monat Aufbautraining, kann der Allrounder nun wieder “drehen, bolzen und legen” um nur einen Teil seiner  Würfe zu beschreiben. Mit Verletzten wurde still und clever umgegangen. Nie wurde gejammert, das schadet nur dem Rest, der dann in erschwerter Situation auch noch die Kohlen aus dem Feuer holen sollen. Ihm gegenüber ist es respektlos.

Jetzt wo alles überstanden ist, darf man aber schon einmal schreiben, dass die Hinrunde ohne Patrick Rösch und Daniel Jäger genauso schwierig war wie die Rückrunde, in der mit Pascal Buck und Stefan Knittl die besten Torschützen der Hinrunde fehlten. Nur Jammern hilft halt nicht (…). Wir setzen auf bedingungslosen Einsatz, gerade an einem vorletzten Heimspieltag. Schließlich hört der Samstagabend-Spaß bald auf.