JBLH-Quali – die neue A-Jugend

Die “neue” A-Jugend nimmt den Quali-Marathon auf

Ein wenig Bammel hatte A-Jugend-Manager Siggi Walburger schon vor der Südbayrischen-JBLH-Quali am vergangenen Sonntag in Allach. Es war nicht die harte Lehre vom Internationalen Biberacher Jugendturnier als man mal wieder nur ein Spiel gewinnen konnte. Dort spielen einfach nur Spitzenhandballteams, die im Schnitt ein bis zwei Jahre älter sind. Nein, dieses Stahlbad gehört mittlerweile  zum harten “Günzburger Weg”, am schlimmsten war, dass der BHV wegen Termindruckes des DHB die Quali noch einmal vorverlegte. Ganze zwei Wochen hatte Cheftrainer Hofmeister Zeit um taktische Mindestabsprachen zu treffen, während andere Teams teilweise ein ganzes Jahr auf eine JBLH-Quali hinarbeiten.

Mit 22 Spielern ist der Kader riesig, erstmals ist eine zweite A-Jugend in Planung, damit jeder zu Spieleinsätzen kommt. Trotz heftiger Abwerbeversuche besonders vom HC Erlangen konnten alle Talente aus der eigenen A- und B-Jugend gehalten werden. Dabei hilft übrigens auch die Qualität des bayrischen Abitures. Ein Nationalspieler wie Frieder Bandlow hat viele Angebote aus ganz Deutschland, ein bayrisches Abitur gibt es aber am Dossenberger Gymnasium. Ganz neu kamen Tim Sailer, der beim BHC Königsbrunn sein Handball-Einmaleins erlernte und zuletzt beim TuS Fürstenfeldbruck auf Torejagd ging und Tim Hafner, ein Laupheimer, dazu, der zuletzt bei der TSG Söflingen spielte. Sein Vater Thomas Hafner dürfte den älteren Handballfreunden noch in bester Erinnerung sein, er spielte in der aller letzten Zweitliga-Mannschaft unter Manager Wilfried Läbe und Trainer Achim Ursinus, später sogar in der 1. Liga bei Tusem Essen. Ganz weinrot sind nun Lukas Bär, eine richtige Maschine in der Abwehr und Adam Czako,  Sie liefen letzte Saison noch im Trikot der  TSG Söflingen und nur mit Zweitspielrecht beim VfL auf. Da Beide noch jung sind, stimmt also auch die Perspektive für das nächste Jahr.

Riesig war die Freude, dass Devin Ugur nach langem Überlegen doch noch zurückkehrte zu seinen Handballfreunden. Das kreative Talent lernte das Handball-Einmaleins beim SC ichenhausen, kam dann zum VfL und wurde dort Leistungsträger und Bayernauswahlspieler. Dann führte es den Allrounder ins Handballinternat nach Großwallstadt. Letzte Saison wechselte er zur HC Erlangen, wo er nicht nur in der JBLH; sondern auch in der Dritten Liga Ost schon Spielanteile erhielt. Der HC hätte Devin auch gerne weiterbehalten. Letztendlich entschied er sich dann aber für seine Freunde und das ehrgeizige Günzburger Handballprojekt, das freilich ganz klein neben dem Gesamtkomplex HC Erlangen dasteht, aber eben viel schwäbischen Reiz versprüht. Wenn sich in Schwaben Spitzenhandball entwickeln soll, dann müssen Schwäbische Spieler das in die Wurfhand nehmen, auswärts helfen sie der schönen Handballheimat nicht. Dritte Liga kann der VfL hinbekommen.

Der erste Auftritt in Allach gegen den ESV Regensburg verlief trotz all der guten Einzelspieler zäh, wenn es auch ein ungefährdeter 24:17 (12:6)-Sieg wurde.  Nach einer deutlichen Leistungssteigerung wurden die Talente des TSV Allach mit 18:13 (11:6) in die Schranken verwiesen. Noch am Freitagabend bestritt diese  Mannschaft ein Spiel um das deutsche B-Jugend-Achtelfinale in Leipzig. Eine unzumutbare Terminbelastung der Verbands-Obersten. Da die Handballakademie Bayern ihre Spiele ebenfalls gewonnen hat, waren beide Teams bereits für die Endrunde, die am kommenden Sonntag in Günzburg stattfindet, qualifiziert. Im abschließenden Spiel trennten sich die Akademie und der VfL mit 20:20 (11:9). Allach war ein sehr freundlicher Gastgeber, man fühlte sich wohl. Handball in Bayern macht Spaß.