JBLH-Aufstieg

Erstmals in der Günzburger JBLH-Geschichte schaffte es eine VfL-A-Jugend ohne den aller letzten Strohhalm “bundesweite Endrunde” vorzeitig in die Bundesliga und darf sich somit ab September mit den Allerbesten dieser Altersklasse messen. Die kleine schwäbische Handballhochburg Günzburg verwirklicht diesen Jugendhandballer-Traum in sechs Jahren zum vierten Mal – eine bundesweit beachtete Leistung, wenn man bedenkt, dass sich die 1. Männermannschaft vor ein paar Jahren noch in der BOL tummelte und der Begriff “JBLH” nur Nico Jensen etwas sagte..

Der Druck war dieses Jahr am größten. Der Kader ist in seiner Leistungsdichte breit, mit Frieder Bandlow verfügt das Team über einen richtigen Günzburger Nationalspieler und der umworbene Devin Ugur kehrte nach Lehrjahren im Großwallstädter Handballinternat und bei der HG Erlangen zu seinen Freunden zurück. Das Schaffen-Müssen lähmte, wie so oft musste viel zu spät mit der Quali-Vorbereitung begonnen werden. Während sich die Konkurrenz oft ein Jahr vorher vorbereitete; blieb dem VfL eine gute Woche. Darum wackelte die A-Jugend in den Anfangswochen auch arg. Herr Hofmeister wirkte sehr angespannt.

In Kleinbottwar startete das Dreierturnier mit der Begegnung SG Köndringen/Teningen gegen die JSG  HABO Bottwartal: Denkbar knapp gewannen die Gastgeber mit 19:20. Sie konnten nun, unterstützt durch ein begeistertes Heimpublikum, im nachfolgenden Spiel gegen den VfL alles klar machen. Doch der VfL war diesmal hoch konzentriert und sehr entschlossen. Von Anfang an nahmen die Schützlinge von Sandro Jooß  das Heft des Handels in der Hand und bauten ihre Führung nach und nach aus. Starken Anteil an der Spielentwicklung hatte Keeper Fabio Bruno, der nicht nur vier Siebenmeter hielt. Ganz am Ende wurde das Spiel noch einmal enger. Näher als auf zweit Tore sollten die Spieler aus dem weinseligen Bottwartal allerdings nie kommen. Der Günzburger 16:14-Erfolg war mehr als gerecht.

Bis zum nächsten Spiel hatten die VfL-Talente knapp 35 Minuten Zeit. Das stellt hohe Anforderungen an Ernährung, Regeneration (u.a. die bewährten VfL-Eistonnen); aber auch an Informationsverarbeitung. Physio Hans-Peter Beer hatte wie immer alles sorgsam im Blick und gab den Spielern jede Menge Hilfen, während die Trainer bei der Spielvorbereitung auf konsequentes Job-Sharing setzten, um die knappe Zeit nicht “voll zu quatschen”.

Erreicht war vor der Köndringen-Begegnung zwar noch nichts, eine Niederlage hätte auch “Bayernliga” bedeuten können. Doch “was, wäre wenn …” spielte diesmal keine Rolle. Die Günzburger waren im Aufstiegstunnel.. Es ging voll gerade aus Richtung JBLH. Die Südbadener, die mit einem dünnen Kader angereist waren, gerieten schnell ins Hintertreffen. Schon zur Halbzeit war das Spiel vorentschieden. Am Ende stand ein phänomenaler 29:18 auf dem Spielbericht.

Die vielen mitgereisten Eltern, die das JBLH-Projekt n den letzten Wochen sehr tatkräftig unterstützen feierten dann ihre Jungs völlig zu recht..

Seit September ist die Mannschaft nun ununterbrochen im Wettkampf. Nächste Woche wird noch zweimal locker trainiert und der Jahresplan entwickelt, dann stehen zweieinhalb Wochen wohl verdiente Handballpause an. Cheftrainer Hofmeister hat vorsorglich schon einmal das  Wort “Urlaub” gegoogelt.