JBLH-Handball: VfL Günzburg – Rhein-Neckar-Löwen

Zur allerbesten Jugendhandballzeit, am Sonntag um 17.00 Uhr, empfangen die VfL Handballer mit den Rhein-Neckar-Löwen einen Hochkaräter des Deutschen Jugendhandballs. Klassische Internatsstrukturen gelingen nicht bei allen deutschen Spitzenclubs. In Kronau, neben Östringen, der Ursprungsort des nordbadischen Handballmärchens schon. Wie selbstverständlich wird Jahr für Jahr das Jugendzertifikat der HBL erworben, nur allzu oft spielen B- und A-Jugend um die Deutsche Jugendmeisterschaft. Regelmäßig werden A-Jugendspieler in der Dritten Liga eingesetzt. Die aktuelle A-Jugend besteht aus Jugendlichen, die letzte Saison JBLH-Meister bzw. in der B-Jugend die Deutsche Vizemeisterschaft errang. Da kommt also ein richtiger Brocken.

Auch im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst Junglöwen sind nämlich schon riesig und breit. Man merkt, dass neben handballspezifischen Inhalten, besonders auf die Entwicklung der Körperlichkeit großer Wert gelegt wird. Dazu passt es, dass für den Nachwuchsbereich ein eigener Athletiktrainer eingestellt wurde. Selbst die Idee klingt für einen kleinen bayrischen Verein wie Günzburg nach Utopia. Auch der Trainer ist mit Daniel Haase neu. Er kam vom ehemaligen deutschen Meister TUSEM Essen, wo er in der Nachwuchs- und Anschlussförderung tätig war.

Für diese Saison ist das Erreichen des Deutschen Viertelfinales das erste Ziel, dazu muss man Erster oder Zweiter in der Liga werden. Das nicht zu schaffen, wäre schon eine faustdicke Überraschung. Denn der Junglöwe faucht nicht nur, er ist schon richtig gefährlich. Und so lief die Runde auch an: 6:0-Punkte lautet die makellose Bilanz. Dem ebenfalls ungeschlagenen TV Bittenfeld wird am ehesten noch zu getraut die „kleinen“ Rhein-Neckar-Löwen in die Bredouille zu bringen, falls die kleine Raubkatze mal leichtsinnig spielt.

Beim VfL Günzburg freut man sich sehr auf die Begegnung. „Fressen“ lassen will man sich nicht. Phasenweise Mithalten reicht diesmal aber leicht. In den ersten Spielen haben sich die Jungs um Frieder Bandlow selbst zu viel Druck gemacht, außerdem waren die Personalsituationen schwierig. Den notwendigen Verzicht auf Stammkräfte durch Krankheit oder Schule kann ein einfacher Bayernliganachwuchs vielleicht eine Halbzeit kompensieren, danach sehen die Spiele einfach nicht so aus wie man sich das in der Idealvorstellung wünscht. Man verliert. Einen Grund zur Unzufriedenheit mit sich selbst darf das nicht bieten, der Günzburger Handballer an sich gibt immer alles, mehr geht nicht.

Diesmal ist David gegen Goliath, da hat man nichts zu verlieren.. Kein Druck, nur Handballbegeisterung. Und wenn der Schuss wie damals im Alten Testament genau den richtigen Punkt erwischt, da kann selbst ein Riese mal ins Wanken geraten; zumindest vorübergehend.

Das Schöne an der JBLH ist, dass auch ehemalige Bundesligavereine wenigstens im Jugendbereich Spitzensport präsentieren können. Schon das rechtfertigt alle Quali-Qualen. Manchmal ist auch ein Blick in die Zukunft, selbst Uwe Gensheimer begann als Talent und Junglöwe..

Die Jungs würden sich über zahlreiche Unterstützung sehr freuen. Sie haben es an einem solchen Tag verdient.