Bayernliga-Männer: VfL Günzburg – Eichenauer SV 30:21 (14:10)
Vor 450 begeisterten Zuschauern spielte der VfL Günzburg wie aus einem Guss und gewann gegen den Aufsteiger Eichenauer SV auch in der Höhe verdient mit 30:21 (14:10). Diesmal gab es keinen Einbruch, bei jeder Ein- und Auswechslung blieb alles im Spielfluss und das Ergebnis entwickelte sich dank einer stabilen Abwehr und einem starken Torwart Patrick Bieber kontinuierlich zum VfL-Guten.
Den Torreigen eröffnete Jonas Lehr, da konnte der VfL-Fan noch nicht wissen, dass der trickreiche Rechtsaußen mit acht Treffern bei acht Versuchen aus spitzem Winkel bester Spieler einer homogenen Mannschaft werden sollte. Allein seine Würfe waren das Eintrittsgeld wert. Eine Hunderprozent-Wurfquote blieb ihm nur deswegen verwehrt, weil er mit einem trickreich geworfenen Siebenmeter knapp über dem Torwartkopf scheiterte. In der Abwehr kam es vor allem darauf an die Riemschneider Brüder, der eine Spielmacher, der andere Kreisläufer in den Griff zu bekommen. Zwar fehlte mit Niko Hermann ein wichtiger Spieler wegen Fingerbruchs im Abwehrzentrum, doch der kompakte Rest löste die Aufgabe insgesamt gut. Beide kamen trotzdem auf insgesamt 10 Tore, noch mehr wurde allerdings aktionsschnell und ebenso fair unterbunden: Die guten Schiedsrichter Johannes und Maximilian Frosch honorierten dies mit nur drei Zeitstrafen, wobei auch keine möglich gewesen wäre. Bestnoten im Defensivtumult verdiente sich Axel Leix mit selten zu sehender Abwehrfreude, die ihn zu einem der besten Defensivkünstler der Liga macht.
Mit hohem Tempo und gutem Blick für freie Spieler in der Nahwurfzone lagen die Vorteile von Anfang an beim VfL: Den ersten Drei-Tore-Vorsprung zum 9:6 erzielte der gewohnt schlaue Manuel Scholz. Die Gäste schenkten nichts her, das 14:10 zur Halbzeit liest sich auf dem Spielprotokoll leicht und locker, dahinter steckte harte Handballarbeit.
In der zweiten Halbzeit drängten die Weinroten mit hohem Tempo um die Entscheidung. In der 40 Minute sorgte ein Dreierpack für ein 20:14. Das war schon eine kleine Vorentscheidung. Man spürte, dass die Günzburger aus vielen Lektionen gelernt haben und nichts mehr anbrennen lassen würden. Die Auswechslungen stärkten noch einmal die Defensive. Michael Jahn und Pascal Buck brachten Frische und neue Abwehrlust in die drohende Ergebnisverwaltung. Ein Viererpack vom 24:18 auf 28:18 durch Buck, Jensen, Lehr und Jakob Hermann beschrieben die entwickelten Kräfteverhältnisse auf dem Feld. Die Spieler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wussten allerdings was sie ihren sympathischen Fans schuldeten und ließen keinen größeren Tore-Abstand mehr zu. Die zweite Hälfte waren auch die dreißig Minuten der Youngster. Jakob Hermann, das einzige Sprungwunder im Team hämmerte ordentlich ein: Nur das Tornetz hielt. Und Stephan Jahn erhielt endlich größere Spielanteile und erzielte nach dem die Siebenmeterexperten im Team diesmal versemmelten ein cleveres Strafwurftor.
Nach 60 Minuten hieß es dann gerecht 30:21. Die Günzburger Handballlieblinge hatten ordentlich Werbung in eigener Sache gemacht und freuen sich jetzt auf das Auswärtsspiel beim aktuellen Klassenprimus HSC Bad Neustadt. Noch lange blieben die Fans in der Halle beim Apres-Handball, der beliebten dritten VfL-Halbzeit.
zur Statistik: