Bayernliga-Männer: VfL Günzburg – DJK Waldbüttelbrunn

Bereits am kommenden Samstag um 19.30 Uhr müssen sich die VfL-Handballer in der Hochzeit des Hallenhandballes für sage und schreibe acht Wochen von ihren Fans verabschieden. Ursache dafür ist ein zweiwöchiges Spielverbot durch den Dachverband wegen der Handball-WM im eigenen Land und weit ausgeuferter Hallenfußball in der Rebayhalle. Dabei betont Cheftrainer Hofmeister das ausgezeichnete Verhältnis zu den umliegenden Fußballvereinen: „Nur muss ein Konsens möglich sein, dass im Dezember und Januar wenigstens ein ganzes Wochenende und ein Samstag für den Handballspielbetrieb außerhalb der Ferien zur Verfügung stehen muss. Ein harmonischer Spielplan mit regelmäßigem Wechsel zwischen Heim- und Auswärtsspielen trägt schließlich zum Erfolg bei.“ Ansonsten sollen natürlich auch die Freunde des Hallenfußballes zu ihrem Recht kommen. Streit ist dabei keiner geplant, sondern gelebtes gegenseitiges Verständnis.

Zum frühen Jahresabschluss kommt mit der DJK Waldbüttelbrunn ein Hochkaräter. Der vielfache Vizemeister, in der letzten Saison Dritter, befindet sich auch in dieser Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit nur zwei Minuspunkten sind die Schützlinge von Dusan Suchy aktuell einzig ernst zu nehmender Verfolger der verlustpunktfreien Überflieger aus Bad Neustadt. Die „Macht vom Sumpfler“ wie sich die Franken stolz nennen verfügen über ein hünenhaftes Team, das Jahr für Jahr punktuell verstärkt wird. Neben der Riesen-Abwehr ragt der spielstarke Rückraum um Regisseur Manuel Feitz heraus. Der Gymnasiallehrer kommt besonders gerne nach Günzburg, da er seinen sportlichen Wurzeln im nahen württembergischen Geislingen hat, wo er für den TV Altenstadt auf Torejagd ging. Eine Anreise in die eigene Handballvergangenheit wird es auch für Torwart Luka Orsolic, der lange dritter Torwart bei der TSG Söflingen war und in der letzten Saison mit der SG Herbrechtingen-Bolheim unter Trainer Sandro Jooß den Klassenerhalt in der Württembergliga feiern konnte.

Am vergangenen Wochenende gelang den Sumpflern ein knapper 29:28-Erfolg gegen die tapferen Kämpfer aus Haunstetten. Bereits sieben Tore war der haushohe Favorit enteilt, ehe es am Ende noch einmal richtig eng wurde. Die einzige Saisonniederlage setzte es mit 16:22 bei den Defensivkünstlern in Bayreuth, wo der VfL zuletzt eine Gala-Vorstellung ablieferte. Nur iese zwei Minuspunkte beflecken die ansonsten blütenweiße Weste.

Zwar sehen sich die VfL-Spieler endlich mal wieder in der Außenseiterrolle, das mag der Günzburger Handballer, dennoch wollen sich „Axel Leix & Co“ unbedingt mit einem Sieg von ihren vielen Handballfreunden verabschieden. Wegen eines Arbeitsunfalles wird Dennis Mendle sicher ausfallen, alle anderen Spieler sind allerdings an Bord. Selbst die Dauerverletzten Patrick Rösch und Niko Hermann sind diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Nur Jonas Guckler muss sich noch ein wenig gedulden, trotz bester Reha-Möglichkeiten bei Physiotherapeutin Susi Schwarz dauert ein vorderes Kreuzband halt.

Das Spiel soll ein Fest werden. Die heimischen Fans werden gebeten in „rot“ zu kommen. Wer mit Nikolausmütze anfeuert bekommt ein Freigetränk. Pünktlich zum 1. Advent gibt es Glühwein und köstliche Lebkuchen erstmals mit VfL-Emblem. Besinnlich wird es also im Foyer, in der Halle hingegen soll es ganz nach dem Geschmack der Fans ordentlich scheppern. Die VfL-Trommler werden diesmal von der Band „Pimento“ unterstützt, die mit ihrem Brazil-Beat zuletzt bei der Günzburger Sternenacht ordentlich einheizte. Und nach 60 Minuten fetzigen Handball lädt dann die 1. Männermannschaft Freunde, Fans und Gönner zur Handball-Party in die Jahnhalle ein. Das Motto „Rot kommen – Blau gehen“ passt zu einem zufriedenen und fröhlichen Handballverein. Das Fest sieht Abteilungsleiter Armin Spengler nicht als Ablenkung, es erzeuge hingegen zusätzlichen Leistungsdruck, der jungen Menschen nie schaden kann, denn nur ein Sieg sorgt für schwungvollen Gesprächsstoff und gute Laune in einer sehr lange Heimspielnacht.