JBLH: Frisch Auf Göppingen – VfL Günzburg

JBLH-Spiele gegen Frisch-Auf Göppingen sind für die Günzburger Handballfans immer auch ein Reise in die Vergangenheit. Unvergessen die Erstligaduelle in den 80er Jahren als die Handballlegende Jerzy Klempel für den früheren Rekordmeister in der Rebayhalle einbombte. Nicht nur auf dem Spielfeld wurde damals mit Haken und Ösen gekämpft, sondern auch die engagierten Fanclubs schonten sich auf den Tribünen nicht. Es waren rassige Derbys. Rudi Jahn langjähriger Trainer der heutigen A-Jugendbundesligamannschaft trug später das Trikot der Grün-Weißen als Zdravko Miljak, viele Jahre Torjäger beim VfL Günzburg, Trainer im nahen Württemberg war.

Für die neue Generation sind das alte, gern gehört Handballgeschichten. Etwas Besonderes sind die Spiele gegen Frisch-Auf dennoch auch für die aufstrebende heutige Günzburger Handballjugend. Besonders die Heimspiele. Der gute Name der Göppinger ließ schon einmal über 1000 Jugendhandballfans in die Günzburger Sporthalle pilgern. Anfangs war das Duell auch Sinnbild des Underdogs, der VfL spielte in den ersten beiden Duellen Bezriksoberliga, gegen einen der Riesen, denn Frisch-Auf kämpft wie ein unverwüstliches Denkmal auch heute noch in der 1. Liga um Punkte und Europapokalplätze.

Mit einer vollen Halle ist am Samstag um 14.00 Uhr nicht zu rechnen. Die Fans werden sich in der früheren Hohenstaufenhalle, die heute fein renoviert EWS-Arena heißt schon ein wenig verlieren. Viele Zuschauer hat der Frisch-Auf-Nachwuchs leider nicht. Zu groß ist das Angebot: Damen und Herren spielen in den höchsten deutschen Ligen. Doch die Aussicht Erstligaspieler zu werden lockt die Talente der Region und so haben die Göppinger auch diese Saison ein bärenstarkes Team. Mit 11:7-Punkten stehen die Schützlinge von Gerd Römer auf einem fünften Platz. Nach Niederlagen zu Saisonbeginn gegen die Übermannschaften aus Kronau und Bittenfeld fand der Samstagsgastgeber langsam auf die Erfolgsspur, doch zuletzt lief es. 11:7 Punkte stehen auf dem Punktekonto. Platz 6, der zum Klassenerhalt berechtigt, scheint ein sicheres Unternehmen.

Mit 8:12-Punkten auf dem siebten Platz träumt man an der Donau natürlich auch ganz leise vom Nichtabstieg, keiner Quali, freien Oster- und Pfingstferien. Dazu fehlt nach starken Heimauftritten natürlich vor allem eines: Der allererste Auswärtssieg. Am engsten war es ausgerechnet bei den Spitzenmannschaften in Bittenfeld und Pforzheim. Geklappt hat es allerdings noch nicht in dieser ausgeglichenen Bundesligarunde.

Wohlwissend dass die Trauben in Göppingen besonders hoch hängen, wollen die Schützlinge von Sandro Jooß am Samstagnachmittag den nächsten Anlauf nehmen. Vielleicht ist die Nähe zu Günzburg ja ein gutes Omen.

Ein Wiedersehen wird es unter dem Hohenstaufen mit Tim Kaulitz geben. Der ehrgeizige Ottobeurer spielte in der B-Jugend beim VfL Günzburg und wechselte letzte Saison zum Erstliga-Nachwuchs, wo er seither erfolgreich auf Linksaußen auf Torejagd geht. Günzburger Handballfreund ist er natürlich geblieben.