BAYERNLIGA-MÄNNER: VFL GÜNZBURG – SG DJK RIMPAR II 22:22 (13:11)

Bericht der Günzburger Zeitung

Die Günzburger Unbekümmertheit ist weg

Nach zähem Kampf gibt’s einen Punkt für die Weinroten. Ein Torwart feiert ein starkes Comeback. Und die Schiedsrichter haben Grund zum Feiern.

Es spricht für die Günzburger Handballer, dass sie sich mit einem Unentschieden nicht zufrieden geben. Nach dem 22:22 (13:11) gegen die Reserve des Zweitligisten SG DJK Rimpar appellierte am Sonntagabend aber sogar Trainer Stephan Hofmeister an seine Jungs, nicht mit dem Ergebnis zu hadern. Es war einfach ein faires Resultat nach 60 Minuten, die viel mehr furchtbare Kämpferei denn sehenswerten Bayernliga-Handball geboten hatten. So weit es sein Team betraf, war das aus Sicht des Coaches sogar erklärbar. „In den zweieinhalb Jahren Bayernliga-Knochenarbeit scheint uns ein wenig die jugendliche Unbekümmertheit und Lockerheit verloren gegangen zu sein“, sagte er unmittelbar nach Spielende.

Kein Bruch nach dem angekündigten Trainer-Rücktritt
Immerhin: Ein Bruch im Team der Weinroten war im ersten Spiel nach dem angekündigten Rückzug des Trainers zum Saisonende nicht einmal ansatzweise zu erkennen. Die diesmal nur 350 Zuschauer gingen vielmehr mit dem Eindruck nach Hause, dass dieses Team noch enger zusammengerückt sein könnte. Dieser Gedanke stimmt die Fans ebenso zuversichtlich wie einige Personalien. So feierte Torwart Patrick Rösch nach langer Verletzungspause (unter anderem wegen eines Anrisses des hinteren Kreuzbandes) ein wirklich tolles Comeback. In einigen Phasen der Partie fischte er minutenlang buchstäblich alles weg. Außenspieler Stefan Knittl setzte mit technisch feinen Würfen schmucke Akzente inmitten der Ringerei. Daniel Jäger schließlich wurde über weite Strecken entweder mit einem Torerfolg oder mit einem Siebenmeterpfiff für seinen nimmermüden Einsatz am Kreis belohnt.

Spielerisch gab’s nicht viel. In den Anfangsminuten deutete sich noch ein zuschauerfreundliches Torfestival an, bald aber stockten die Angriffe auf beiden Seiten mehr, als sie flossen. Härten kamen auf; Höhepunkt war die gerechtfertigte Rote Karte gegen Gästespieler Bernhard Huber, der Pascal Buck knackig gefällt hatte (41.). Der Endstand war in der 55. Minute erreicht – das sagt einiges über Versagensängste, Wurfkünste oder, in diesem Fall vielleicht am ehesten, starke Torhüterleistungen.

Premiere für einen A-Jugendlichen
Zu seinem ersten Einsatz im Bayernliga-Team des VfL kam der A-Jugendliche David Pfetsch. Er hatte sich diese Belohnung durch seine Trainingseinsätze verdient und war auf der Außenposition auch wichtig, als Knittl zwischenzeitlich verletzungsbedingt passen musste.

Ihren 1000. Einsatz als Schiedsrichter hatten gestern Harald Schweizer und Herbert Vornehm. Beide besitzen übrigens eine sportliche Günzburger Vergangenheit: Schweizer war zu großen Zeiten des VfL-Handballs Spieler und zeitweise sogar Kapitän, Vornehm wurde bei einem Schülerturnier in Günzburg „entdeckt“.