Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – HaSpo Bayreuth

Am Samstag um 19.30 Uhr kommt es in der Günzburger Sporthalle an der Rebaystraße zum Spitzenspiel der Bayernliga, wenn der heimische VfL als aktueller Dritter HaSpo Bayreuth als Sechsten empfängt. Um die Meisterschaft geht es zwar nicht mehr, die konnte Chrischa Hannawald am vergangenen Wochenende in Bad Neustadt vorzeitig und ausgiebig feiern, aber um die Ehre von Mannschaft und Vereinsfarbe.

Der Bayreuther Handball, der schon Nationalspieler herausbrachte und eine Vergangenheit in der dritten Liga vorweisen kann, muss sich in Franken gegen die Bayrischen Handballschwergewichte aus Erlangen; Coburg und Rimpar behaupten. Selbst engagierte Jugendarbeit wird einem im bayrischen Norden schwer gemacht, weil die Bundesligisten die Talente immer früher für sich zu gewinnen suchen. Dennoch schaffen es die Wagnerstädter immer wieder tollte Jugendmannschaften auszubilden. Viele interessante Gefechte bis zur JBLH-Quali gab es in den letzten Jahren mit den Günzburgern. Neben der eigenen Jugendarbeit profitieren die Bayreuther von einem sehr attraktiven Studienstandort. Viele der Spieler sind Studenten. Markenzeichen des HaSpo-Handballes ist eine ungewöhnliche, sehr offensive Deckung. Während die sportliche Maxime der anderen fränkischen Viertligisiten zumeist lautet: “Groß (in Höhe und Menge) einkaufen und sich dann hinten reinstellen”, greifen die Bayreuther Ballwerfer ihre Gegner oftmals schon bei 15 Metern an und können so zu Recht als “Angreifer-Angreifer” bezeichnet werden, viel Zeit gibt es da nicht für eine freie Entfaltung der oft verdutzten Offensiv-Reihen.

Erfreulich, dass man selbst im Krafthandball der bayrischen Eliteliga mit solch einer guten Abwehridee für Furore sorgen kann. Der Respekt geht sogar soweit, dass die Schützlinge von Trainer Michael Werner Jahr für Jahr zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten gerechnet werden. Nach Abschluss der Vorrundentabelle wurden die Spieler aus der Wagnerstadt den Vorschusslorbeeren als guter Vierter auch gerecht. Danach schlug das Verletzungspech erbarmungslos zu. 2:10-Punkte waren die eiskalte Bilanz im Januar und Februar. Ein harter Winter! Selbst einer der Trainer spielte mit, was VfL-Trainer Hofmeister für sich im übrigens auch in Notsituationen ausschließt. Mittlerweile hat sich das Lazarett gelichtet. Die Ergebnisse werden wieder zur Erfolgsgeschichte. Zwar wurde vor zwei Spieltagen in Regensburg verloren, davor gelang aber ein enger Derbysieg gegen Rimpar, das tut immer gut und am vergangenen Wochenende konnten die anderen Defensivspezialisten aus Haunstetten knapp mit 32:29 gewinnen. Leider verletzte sich auch dabei wieder ein Spieler. Diesmal erwischte es Spielmacher Fabio Nicola am Fuß. Doch die Bank war voll, sehr voll.

Die Gäste werden also mit Alternativen anreisen. Die Fans dürfen sich auf ein spannendes Spiel freuen. Beim VfL gibt es bei Pascal Buck immer noch keine genaue Diagnose. Physio Hans-Peter Beer hofft allerdings, dass es keine sehr schwere Verletzung ist. Fast immer hat der Erfahrene recht. Seit Donnerstag ist immerhin Axel Leix wieder im Aufbautraining. Er hofft, dass er die letzten Rundenspiele noch bestreiten kann.

Die Mannschaft freut sich auf die harte Abwehrnuss. Nach vielen JBLH-Jahren, in denen Sonder-Deckungsformationen auf der Tagesordnung standen und der dritten Bayernliga-Saison kommt immerhin nichts Überraschendes, wobei man sich vielleciht auch da nicht zu sicher sein sollte.