mA-JBLH: VfL Günzburg – HG Oftersheim/Schwetzingen 25:28 (12:15)

Vor 450 Zuschauern verlor der VfL Günzburg seine Auftaktbegegnung in der A-Jugend-Bundesliga mit 25:28 (12:15). Erwartungsgemäß war es ein Spiel auf Augenhöhe. Die HG Oftersheim/Schwetzingen nutzte zwei Schwächephasen kurz vor der Halbzeit und ab der 44: Minute um davonzuziehen. Insgesamt verloren die Nord-Badener im Gegensatz zum VfL nie den Spielfaden, wirkten konsequenter und besser eingespielt.

Beide Teams waren gut aufeinander eingestellt, im Vorfeld wurden Videos aus ganz Deutschland zusammengetragen. Der erste Treffer gelang dem sehr starken Gäste-Rückraumlinks Jacob Clarius zum 0:1. Frieder Bandlow, für den die 1. Männermannschaft einvernehmlich Priorität in dieser Saison hat, spielte das erste Mal seit vielen Wochen wieder mit seinen Jugend-Handballfreunden und glich gut gelaunt postwendend zum 1:1 aus. Überhaupt ging es in der temporeichen Begegnung anfangs Schlag auf Schlag. Wie bei JBLH-Spielen üblich bekamen die Abwehrreihen anfangs überhaupt keinen Zugriff auf die wendigen Angriffsspieler. Gerade die Torleute konnten einem anfangs leid tun.

Beim 3:2 durch Louis Dück, der vom Vortag ein Drittliga-Spiel in den Beinen hatte und wie immer alles gab, gingen die Weinroten erstmals in Führung. Das Geschehen wog ausgeglichen hin und her. Ungünstig wirkte sich gleich zu Beginn aus, dass Adam Czako, der auffälligste VfL-Akteur der Saisonvorbereitung sich am Knie verletzte und nicht gewohnt dynamisch agieren konnte. Das Spiel war auch deswegen arg rechtslastig und Louis Dück, der mit seiner körperlichen Präsenz und Fanstärke eigentlich immer zwei Mann bindet, wurde oftmals viel zu früh angespielt anstelle die Situation bis zum taktischen Ende auszukosten. Nachdem der größte Angriffselan verpufft war, dominierten die Abwehrreihen. Besonders Lukas Bär machte gegen den starken Gäste-Spielmacher Steven Beck ein überragendes Deckungsspiel. Auch Torwart Moritz Fieger steigerte sich in seinem ersten JBLH-Spiel enorm. In der 26. Minute stand es ausgeglichen 11:12. Ausgerechnet in dieser psychologisch wichtigen Phase gelang den HG-Spielern ein Dreierpack. Mit einem sehenswerten Rückraumknaller erzielte Alexander Jahn den letzten Treffer vor dem Halbzeitpfiff zum 12:15: Halbzeit war da leider noch nicht ganz, erst erhielt Frieder Bandlow noch eine Zwei-Minuten-Strafe: Es war seine zweite. Fortan schleppte die Mannschaft die Furcht vor einer Disqualifikation mit. Kein gutes Ende der ersten 30 Minuten

Die Mannschaft blieb cool und steckte die Spielkrise erst einmal mit viel Kampfkraft weg. Machte aber auch etliche Fehler. Gerade beim Über- und Unterzahlspiel merkte man, dass die Mannschaft nicht so eingespielt ist wie das letzte Jahr. Auch in diesen Bereichen waren die Gäste deutlich reifer. Der VfL-Angriff stockte nach dem Ergebnis-offenen 19:21. Die Handballspielgemeinschaft aus Oftersheim und Schwetzingen hatte nun in der Abwehr ihre stärkste Phase. Anstelle geduldig und sauber zu spielen, wurde das Wurf- und Anspielrisiko erhöht. Die Weinroten gerieten in die Gegenstoßfalle. Ein unangenehmer Fünferpack in vier Minuten war die unbarmherzige Quittung. 19:26 prangte es kalt für den VfL-Fan von der Anzeigentafel.

Auf gab sich die Mannschaft nicht, der Wille alles zu geben war immer da. Doch der Rückstand gegen diese sehr geschlossene Mannschaft war zu hoch. Beim 24:27 und eigenem Ballbesitz war die Mannschaft um den vierfachen Sebastian Grabher, der auf der für einen Rechtshänder schwierigen Rechtsaußenposition ein gutes Spiel machte noch einmal in Reichweite. Doch die HG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Sie blieben ruhig, auch lautstark von ihren tollen Fans unterstützt. Das 25:28 war ein leistungsgerechtes Endergebnis.

Die Günzburger A-Jugend hatte in all den Jahren davor das Privileg, dass immer alle Spieler im Training zur Verfügung stehen. Durch viele Doppelspielrechte und Verpflichtungen auch in anderen Verein ist das erstmals nicht der Fall. Das ist nicht nur Nachteil, da Jugendspieler im Erwachsenentraining natürlich Wichtiges lernen und für einen A-Jugendlichen immer die Anschlussförderung im Vordergrund stehen sollte. Es ist aber neu, damit muss man erst umgehen lernen. Diese Woche wird erst einmal viel Video geschaut. Manche Fehler sollten allein durch Inaugenscheinnahme für die nahe Zukunft vermeidbar sein. Nächste Woche geht es zum südbayrischen Derby nach Allach. Darauf darf man sich freuen.

 

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