BAYERNLIGA-HERREN: TSV Lohr -VFL GÜNZBURG

AUF NACH LOHR

Am kommenden Samstag um 19:30 geht es für die Handballer des VfL Günzburg gegen die mittlerweile guten Bekannten vom TSV Lohr. Erwarten dürfen die Jungs um Kapitän Patrick Bieber ein heißes Spiel, in dem die Gastgeber alles daransetzen dürften, ihre kleine Negativserie zu beenden.

Ähnlich wie in Günzburg, hat der Handball in Lohr einen sehr großen Stellenwert. Auch die Gastgeber können auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken und gehören in ihrem vierten Bayernligajahr zum Spielplan schon mit dazu. Selbstverständlich ist das nicht, konkurrierten sie letzte Saison doch unglaublich knapp mit dem TSV Haunstetten um den letzten Nichtabstiegsplatz in der Bayernliga. Viel spannender hätten die beiden Mannschaften es auch nicht machen können. Punktgleich am letzten Spieltag machte genau ein Tor im direkten Vergleich den entscheidenden Unterschied, der am Ende den Ausschlag für die Lohrer gegeben hat.

Diese Saison will es der TSV nicht so eng machen. Mit zwei Siegen gegen Friedberg und Heidingsfeld wurde ein Start nach Maß erwischt, der allerdings durch zwei darauffolgende Niederlagen umgehend egalisiert wurde. Mit der SG Regensburg und der TG Landshut wurde allerdings auch gegen zwei Mannshaften verloren, die vor Rundenbeginn zu den Aufstiegsfavoriten zählten. Mit 4:4 Punkten steht der TSV somit durchaus solide im Mittelfeld der höchsten bayerischen Liga.

Ähnlich wie der VfL erfahren die Lohrer eine unglaubliche Unterstützung von den handballbegeisterten Mainfranken. Immer eng sind die Rennen um die innoffizielle Meisterschaft der höchsten Zuschauerzahl. Knapp hatte Günzburg die Nase vorne, aber auch Lohr kann jedes Heimspiel mit einer unglaublichen Zuschauerkulisse punkten. Nicht erst seit vergangener Woche wissen die Donauhandballer, dass die Unterstützung von der Tribüne nicht nur „geil“ ist, sondern auch das ein oder andere Spiel entscheidend zu Gunsten der Heimmannschaft mitprägen kann. Am Samstag ist es nun an den Schützlingen von Trainer Czakó zu beweisen, dass man auch vor einer vollen gegnerischen Halle bestehen und mit zwei Punkten an die Donau heimkehren kann.

Die Grundlage hierfür muss wieder in der Abwehr erarbeitet werden. Aktuell ist Günzburg die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren. Auch die beiden Spiele gegen München und Regensburg konnten gewonnen werden, weil vergleichsweise sehr wenige Tore im eigenen Netz zappelten. Auf Dauer ist das allerdings gefährlich und die Niederlage gegen Heidingsfeld zeigte, dass eine Abwehr eben auch mal nicht funktionieren kann. Folglich muss der Angriff endlich auch so gut funktionieren, wie die Abwehr. Im mittlerweile fünften Spiel der noch jungen Saison darf von jedem Weinroten erwartet werden, dass er das neue Spielsystem von Czakó verstanden hat. Nun geht es darum, dass es endlich auch verinnerlicht und umgesetzt wird. Insbesondere im Rückraum werden andere Anforderungen an die Spieler gestellt, als unter Trainer Hofmeister. Selbstverständlich darf diese Umstellung ein wenig dauern. Wenn der VfL den Anschluss nach oben nicht schon früh in der Saison verlieren möchte, ist es jetzt eben an der Zeit, die Umstellung erfolgreich zu vollziehen. Die individuellen Voraussetzungen sind jedenfalls vorhanden und die Trainingsleistung Woche für Woche zeigt in die richtige Richtung. Nun muss es halt noch auf die Platte gebracht werden und das eher früher, als später.

Am Samstag lohnt sich die Fahrt nach Lohr für die Zuschauer ohne Frage. Neben der schönen Stadt Lohr an sich und dem guten fränkischen Wein, wird die Spessartsporthalle ein echter Hexenkessel, in dem der VfL jede Unterstützung gebrauchen kann. Es wird im Gegenzug auch mit der Günzburger Spezialität – dem Bier der Radbrauerei – im Fanbus aufgewartet. Langweilig wird der Ausflug an den Main auf keinen Fall.

Abfahrt des Fanbusses ist am Samstag um 14:15 an der Rebayhalle.