BAYERNLIGA-DAMEN: TSV EBE Forst United – VFL GÜNZBURG

Die Bayernliga-Damen des VfL Günzburg treten am Samstag um 18.00 Uhr zum zweiten Mal hintereinander auswärts an. Diesmal geht es zum TSV EBE Forst United. Das liegt nicht in England und die Mannschaft scheidet im Falle des Brexit auch nicht aus dem Spielbetrieb aus. Hinter EBE verbirgt sich Ebersberg, 33 Kilometer östlich von München gelegen. Der Ebersberger Forst, das größte Waldgebiet um München prägt das Landschaftsbild und verbindet die Region.”Forst United” eben, daher der Name.

Der TSV schreibt gerade Handballgeschichte und mischt den bayrischen Damenhandball richtig auf. Noch im Jahr 2016 spielte die 1. Damenmannschaft in der Bezirksliga. Drei Mal hintereinander stiegen sie auf. “Was für ein Drei-Jahresplan”, schwärmt Günzburgs Trainerdenkmal Stephan Hofmeister und räumt ein in der Vergangenheit zu zurückhaltend agiert zu haben. Damit aber nicht genug: Auch der dortige Mädchenhandball ist prachtvoll entwickelt. A-; B- und C-Jugend spielen in der Bayernliga und stehen alle samt auf Platz 1. Das gibt es nur rund um den Ebersberger Forst. In dessen Schatten entwickelt sich aktuell eine bayrische Damen-Handball-Hochburg. Die Euphorie ist gewaltig. Bis zu 400 Zuschauer feuern ihre Schönen in der dortigen Dr. Wintrich-Halle an. Ein VIP-Bereich ist bei Heimspielen eingerichtet. Promo-Videos werden eingespielt. Männerhandball gibt es übrigens auch. Alle männlichen Jugendmannschaften sind besetzt, die 1. Herrenmannschaft spielt in der BOL.

Am vergangenen Wochenende verloren die “Forst-Ladies” mit 34:21 in Zirndorf. Insgesamt stehen nur 2:8-Punkte auf dem Konto. Jedes Jahr eine neue Liga, das könnte irgendwann zu viel sein, darf der Handballlaie vermuten. Doch Damentrainer Jürgen Kees ist sich sicher. “Der TSV wird am Ende der Runde gut da stehen und muss sich um den Klassenerhalt nicht sorgen”. Das Auftaktprogramm war schlicht der Hammer. Bislang musste gegen die beiden Aufstiegsfavoriten TSV Würm-Mitte und HC Erlangen gespielt werden, außerdem ging es zweimal in Hallen mit Kleber-Verbot. Für Spielerinnen, bei denen das Harz quasi zum namensgebenden Forst gehört, ein arge Bürde.

Dennoch die Oberbayerinnen stehen am Samstag ordentlich unter Druck. Ein schwieriges Auftaktprogramm erklärt manches, helfen tut es gar nicht, es zählen im Handball nur Punkte. “Wenn nicht zu Hause in der eigenen Hochburg und dann auch noch gegen einen Aufsteiger, wann dann?”, wird sich ambitionierte TSV-Fan für den kommenden Spieltag erhoffen.

Die Günzburger Damen dürfen also mit Gegnerinnen rechnen, die bereit sind eigene Grenzen zu überschreiten um weiter auf der schönen Welle des Erfolges zu surfen. Siegerinnen gefallen, nirgendwo weiß man das besser als bei den Ebersbergerinnen. Auf solche Kontrahenten sind die VfL-Spielerinnen in dieser Runde schon öfters gestoßen und jedes Mal behielten sie die Nerven. Auf die mentale Stärke der Seinen vertraut Peter Kees auch am Samstag. Mit 6:4-Punkten und zwei Auswärtssiegen im Rücken entspannt ostwärts auf der A8 hinfahren, bei Ankunft Sinne und Focus schärfen und dann nach und nach die kleinen, mittleren und hohen Hürden eines bayrischen Spitzenspieles nehmen, dann können vielleicht auch wieder Punkte für die Rückreise eingepackt werden. Das Team ist sich selbst Vorbild geworden.Trotz allem Respekt eine beruhigende Vorstellung.

Ein Fanbus wird dieses Mal nicht eingesetzt. Das Team reist in Kleinbussen. Danach kann man immer noch gemeinsam weggehen.