JBLH-MA: JSG BALINGEN-WEILSTETTEN – VFL GÜNZBURG 36:29 (16:16)

Trotz einer top Leistung der “relativen Spielstammformation” unterlag der VfL Günzburg bei der JSG Balingen/Weilstetten am Ende vielleicht ein wenig zu hoch mit 36:29 (16:16). Es ist beim VfL Günzburg unüblich über Personalsituationen zu jammern, diesmal war es aber wirklich eng: Mit Frieder Bandlow, Louis Dück, Adam Czako und Marius Waldmann fehlten alle Auswahlspieler im Rückraum und der einzige Drittliga-Kreisläufer. Dennoch freute sich die Mannschaft auf das Spiel und wollte die JBLH-Mannschaft der Stunde in der Balinger Erstliga-Halle wenigsten ärgern und so gut wie möglich mithalten. Das gelang vorzüglich und hat Spaß gemacht..

Das Allgäuer Tier Sebastian Grabher, der es mittlerweile zu einem starken Jugendbundesliga-Kreisläufer gebracht hat, erzielte die beiden ersten Treffer der Begegnung. Die spielstarke und clevere Rückraumformation Alexander Jahn, Lukas Bär und Max Reiner, der sein bislang bestes Spiel im weinroten Trikot machen sollte und dabei sieben Treffer erzielte, wirbelte ordentlich. Bereits nach gut zwei Minuten stand es 1:3. Beider Abwehrreihen und die Torhüter bekamen zunächst gar keinen Zugriff. Beim VfL lag es auch an der Aufstellung, Alexander Jahn und Max Reiner geben zwar alles, Diplom-Halbverteidiger sind sie aber in der höchsten deutschen Spielklasse noch nicht. Der Beginn war kein Sturm im Wasserglas. Die Jugendspielgemeinschaft brauchte noch den einen Punkt um die Meisterrunde fix zu machen. Das erwies sich als Bürde, außerdem hatte der VfL richtig Handballfreude. In der 19. Minute stellte Max Reiner einen Fünf-Tore-Abstand her, selbst kurz vor der Halbzeit prangte ein 13:16-Überraschungsergebnis von der Anzeigentafel.

Das 16:16-Halbzeitergebnis schmeichelte dem ambitionierten Gastgeber. Der Favorit hatte einiges mitgemacht.

In der Halbzeit machte Trainer Hofmeister den Seinen Mut die Gunst der Handballstunde zu nutzen.

Alexander Jahn und Kilian Grimm hatten an der Idee guten Gefallen und erzielten die nächsten beiden Treffer zum 16:18. Nach dem 19:20 durch Sebastian Grabher, bekam Konstantin Pinkl eine Zeitstrafe. Wenig später leistete sich der VfL einen Wechselfehler. Doppelte Unterzahl, das nütze der Favorit zu seiner ersten Führung zum 21:20. Wer hätte es das gedacht. Nach dem 21:21 setzte es teilweise überschneidend erneute zwei Zwei-Minuten-Strafen. Besonders Lukas Bär ist über eine neue Anweisung an die Schiedsrichter sehr unglücklich, nach der wegen erhöhter Verletzungsgefahr Gegenstoß-laufende Spieler nicht mehr von der Seite bekämpft werden dürfen. Eine Entscheidungshilfe für die Schiedsrichter, auch ein Schutz vor Rüpeln. Sehr schnellen Abwehrspielern mit hohen Antizipationsfähigkeiten wird dadurch aber die Möglichkeit genommen Gegenstoßspieler fair am Torwurf zu behindern. Die Anweisung widerspricht dem Spielgedanken, in dessen Vordergrund der Kampf um den Ball steht, egal bei welcher Geschwindigkeit. Es geht nicht primär darum den Schiedsrichtern ihre schwierige Aufgabe einfach zu machen, sondern in allen Situationen fair um den Ball zu ringen. Bis letzte Saison hatten die Schiedsrichter das auch so im Griff..

Der Erstliganachwuchs ließ sich diese Chance nicht nehmen und zog auf 25:22 davon. Der VfL hielt diesen Abstand bis zur 50 Minute (28:25).

Die faire Begegnung hatte ihren unsportlichen Höhepunkt als zwischenzeitlich das Kampfgericht bei einem Wechselfehler der JSG erst zu- und dann wegschaute. Einen solchen Heimvorteil haben die Balinger bestimmt nicht nötig. Schön, dass ein aufmerksamer Schiedsrichterbeobachter in der Halle war. So könnte das ein gerechtes Nachspiel haben.

In den letzten 10 Minuten wurde der Rückstand ein wenig größer. Jacob Sperandio erhielt nun Spielanteile im Rückraum um seinen taktischen Rückstand aufzuholen. Am Ende stand ein zu hohes 36:29 auf dem elektronischen Spielbericht. Die Günzburger waren trotzdem stolz auf ihre Leistung und die Spieler aus Balingen und Weilstetten feierten freudig ihren verdienten Einzug in die Meisterrunde, Einfach war es nicht den letzten notwendigen Punkt einzutüten.

zur Statistik:

https://www.dhb.de/de/s/liveticker/?FMPID=27543