BAYERNLIGA-HERREN: DJK Waldbüttelbrunn – VFL GÜNZBURG

LETZTES SPIEL IN EINEM ERFOLGREICHEN HANDBALLJAHR

Saisonübergreifend gesehen, war das Jahr 2019 das erfolgreichste seit dem Bundesligarückzug des VfL Günzburg. Lediglich drei Spiele wurden bislang verloren und ein Mal gab es ein Unentschieden. Am kommenden Samstag geht es für die Spieler von Trainer Czakó ein letztes Mal in diesem Jahr in den fernen Würzburger Raum. Gegen die DjK Waldbüttelbrunn kann das junge Erfolgsteam seine Spitzenposition verteidigen und so den Grundstein für ein Topspiel als Auftakt in das neue Jahr legen.

Die „Sumpfler“ aus dem Norden Würzburgs sind ein wahres Urgestein in der Bayernliga. Lange Jahr spielten sie immer ganz oben mit und insbesondere die taktische Finesse gepaart mit schnellen Angriffsspielern und einer stabilen Abwehr brachte am Ende der Saison meist einen Spitzenplatz. So auch in der letzten Saison, als die DjK Waldbüttelbrunn lange Zeit der einzige ernstzunehmende Verfolger von Meister Bad Neustadt war und die in der Bayernliga so wertlose Vizemeisterschaft gewinnen konnte.
In der aktuellen Saison sind die Gastgeber vom Samstag personell genauso gut aufgestellt, wie die Jahre davor. Trotzdem stehen sie mit einem ausgeglichenen Punktekonto nur im Mittelfeld der Liga. Ein Blick auf die bisherigen Spiele offenbart dann auch, wie unverdient diese Position eigentlich ist. Gegen Tabellenführer Bayreuth und gegen Erlangen-Bruck konnten die Sumpfler jeweils Unentschieden erzielen, während andere Spiele gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte mit einem oder zwei Toren Unterschied verloren worden. Die Gastgeber am Samstag dürfen wohl zurecht mit ihrer aktuellen Position hadern, allerdings nicht mit ihrer Spielweise. Auch dieses Jahr überzeugen die Franken mit taktisch ausgeklügeltem Handball, einer massiven Abwehr und tollen Angriffsspielern.

Anders auf der Günzburger Seite. Mittlerweile kann gesagt werden, dass der Trainerwechsel von Stephan Hofmeister auf Gábor Czakó erfolgreich vollzogen wurde. Insbesondere von der merkwürdigen Schwäche des Angriffs zu Beginn der Saison ist mittlerweile nichts mehr zu sehen. In den letzten drei Spielen wurde eher sogar jedes Mal ein Angriffsfeuerwerk abgefeuert. Auch führt ein Trainerwechsel oftmals zu Turbulenzen innerhalb einer eingespielten und erfolgreichen Mannschaft. Neue Vorgaben müssen umgesetzt werden, neue taktische Systeme verstanden und erlernt werden und teilweise muss sich auch eine neue Philosophie angeeignet werden. Auch diesbezüglich kann Abteilungsleiter Armin Spengler durchaus zufrieden sein. Auch wenn es für manchen Beteiligten zu Beginn noch ungewohnt war, mittlerweile wurde alles angenommen und das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder. Darüberhinaus kann fast jeden Samstag eine Mannschaft beobachtet werden, deren Akteure fast ausschließlich aus der eigenen Jugend kommen und die freundschaftliche Bande verbinden, die teilweise über 20 Jahre wachsen konnten. Eine solche Teamdynamik ist an der Grenze zwischen Amateur- und Leistungssport doch eine absolute Rarität und Czakó hat diese Besonderheit gekonnt eingesetzt, um jeden Samstag eine Einheit auf dem Hallenboden kämpfen zu sehen, in der jeder für seinen Nebenmann einsteht.

Am kommenden Samstag haben die Spieler um Torwart Dennis Mendle nun die Chance, ein herausragendes Kalenderjahr mit einem Sieg abzuschließen und damit punktgleich an der Spitze der Tabelle zu überwintern. Gegen die taktisch vielleicht beste Mannschaft der Liga dürfte das allerdings nur gelingen, wenn an die Leistung der vergangenen Wochen angeknüpft werden kann und jeder einzelne Spieler ein letztes Mal vor der Pause alle Reserven mobilisiert, damit seine Farben am Ende ein Tor mehr haben, als die sympathischen Gastgeber aus Franken.
Hierfür ist auch wieder jede Unterstützung durch unsere Fans notwendig. Einfach war es noch nie, im Frankenland zu siegen.