BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSG FICHTELGEBIRGE 30:26 (15:16)

Mit 30:26 (15:16) besiegten die Damen des VfL Günzburg die HSG Fichtelgebirge zu Hause und kehrten damit auf die Erfolgsspur zurück. Da der unmittelbare VfL-Tabellenkonkurrent HSV Bergtheim in Ismaning verlor, teilen sich die Schwäbinnen Platz 3 und 4 nun wieder mit dem HSV. Obwohl die HSG Fichtelgebirge, besonders in der ersten Halbzeit den Einheimischen alles abverlangte, war es für sie am Ende ein “gebrauchter Tag”; da ihre direkte Konkurrenz um die Nichabstiegsplätze, der TSV Haunstetten II und EBE Forst United auch noch gewannen. Am Ende eines sehr langen Handball-Samstages stand damit trotz großem Kampf und sehr weiter Anreise der vorletzte Tabellenplatz fest. Manchmal ist Sport eine bittere Pille.

Die Vorzeichen standen für die Weinroten schlecht. Wochenlang reiste ein voller VfL-Kader durch die Bayernliga. In dieser Woche schlug dafür das Verletzungs- und Krankheitspech umso gandenloser zu. Als Erstes überbrachte Handball-Hiob die Botschaft, dass Torjägerin Lena Götz wegen eines Außenbandrisses im Knie ein paar Wochen fehlen wird. Das war noch gar nicht verdaut, dann brach sich Svenja Engelmann am Dienstag im Training den Finger. Schließlich wurde Sina Schütte krank. Als Handball-Hiob endlich Ruhe gab, kam frohe Kunde von Martina Jahns Orthopäden. Sie konnte nach einer Schleimbeutelverletzung wieder “mitrackern”; das tat der Günzburger Damen-Handball-Seele gut.

Martina Jahn erzielte das 1:0. Es war wichtig, dass sie gleich wieder gut ins Spiel kam. Ausgeglichen, fetzig und “ohne Abwehr” ging es dann hin und her. Bis zum 7:7 in der achten (!!) Minute war es fünfmal unentschieden gestanden. Dem fachkundigen Zuschauern fiel ein Prognose schwer. Das ungewohnte Personal-Hin-und-Her der letzten beiden Woche, hatte die Harmonie gestört. Im Abwehr-Miteinander fällt dies immer am meisten auf. Dann folgte die stärkste Phase der Fränkinnen. Ein Viererpack und ruck-zuck stand es 7:11. Trotz Auszeit blieb die HSG am Drücker. Am 8:13 war der höchste Rückstand erreicht. Dann ging ein Ruck durch das Günzburger Damen-Team. Die Abwehrreihe wurde dichter und die ungewohnte Formation fand zueinander. Nina Porkert, die wieder ein riesen Spiel absolvierte, Sonja Christel und Patricia Kubasta ließen ihre Farben mit 11:13 wieder auf Handballschlagdistanz herankommen. In der 28. Minute stand es 14:15. Beim 15:16 wurde gewechselt. Wer das schnelle Spiel miterlebte, konnte in der Pause über eine starke Mannschaft aus dem Fichtelgebirge und eine tolle Aufholjagd diskutieren. Wie das wohl ausgehen sollte, fragten sich nicht nur sorgenvolle Handballmamas und -papas?

Die Antwort kam schnell: Die Abwehr steigerte sich nämlich weiter und was in dieser Phase auf das Tor kam entschärfte Lisa Gremmelspacher. Dem Gast gelang vorübergehend kein Tor mehr. Anders die VfL-Schönen, angetrieben von einer überragenden Alena Harder gelangen sechs Treffer hintereinander. Gut für die einen, jäh für die anderen: Beim 21:16 war das Spiel komplett gedreht. Die Vorentscheidung war das noch nicht. Die Handballspielgemeinschaft verkürzte auf 21:18. Das ist im Handball Tuchfühlung. Der Vfl blieb entschlossen, wieder ein Viererpack: 25: 18. Das war die Vorentscheidung. Zwar wog das Geschehen nun wieder auf Augenhöhe hin und her, doch die Kees-Schützlinge behaupteten den Vorsprung. In der 57. Minute prangte ein 30:24 von der Anzeigentafel. Lena Gluth und Katharina Schlegel verkürzten zum gerechten 30:26-Endstand.

Die Heim-Mannschaft und ihre Fans jubelten zurecht. Den Trainern fiel ein Stein vom Herzen, weil viele Personalfragen gut beantwortet wurden. Das war ein echtes Team am Handball-Werk. Aus einem offenen Scheunentor war ein Abwehr-Bollwerk geworden.

zur Statistik:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508272&etag=ab6a96c8-e04a-4df1-8139-0c0d4ea9ae0b