BAYERNLIGA-MÄNNER: TG Landshut – VfL Günzburg
Der Saisonauftakt des VfL Günzburg ist eine Strafe. Nachdem es letzte Woche zum Meisterschaftsfavoriten DJK Waldbüttelbrunn ging, führt er an diesem Wochenende zum letztjährigen Tabellenzweiten nach Landshut. Immerhin: Danach sind die zwei schwersten Spiele der Runde erledigt und es steht ein relativ harmonischer Wechsel zwischen Heim- und Auswärtsspielen an. Auch keine Selbstverständlichkeit, denn im Dezember, Januar und Februar bleiben dem VfL-Handball wegen Hallenfußballturnieren nur als echte Ausnahmen Wochenendtermine für den Punktspielbetrieb.
In der niederbayrischen Landeshauptstadt hängen die Trauben arg hoch. Die Landshuter spielen einen körperlich robusten Handball, suchen jede Eins-gegen-Eins-Situation und haben als Prunkstück eine ebenso hohe wie massive 6:0-Deckung. Zum Saisonauftakt verloren die Schützlinge von Milan Sedevic mit 22:25 beim Mitfavoriten HaSpo Bayreuth. Lange wähnten sie sich auf der Siegerstraße. Zur Halbzeit führte die Turngemeinde noch, ehe sie in der Schlussphase bitter die Punkte verloren. Zufrieden war man trotzdem: Insgesamt verließen vier Akteure den Samstagsgastgeber, darunter die eingespielten Rückraumachse Dominik Abeitshauser und Stefan Axthaler. Etwa gleich viele Neuzugänge kamen, darunter der Trainersohn. Trotz der knappen Niederlage war zu erkennen. Das Team harmoniert und wird auch in dieser Runde oben dabei sein.
Auch im schwäbischen Barockwinkel war man mit dem Eröffnungsspiel sehr zufrieden. Die DJK Waldbüttelbrunn ist noch stärker besetzt als letzte Runde und hat den letztjährigen Fast-Absteiger vielleicht ein wenig unterschätzt. Das dürfte am Samstag nicht passieren, denn letzte Saison errangen die Schützlinge um Torwart Patrick Bieber ausgerechnet an der Isar ihren einzigen Auswärtspunkt der Hinrunde. Grausam rächten sie sich die Landshuter in der Rückrunde mit einem 22:33 in der Rebayhalle. Rein körperlich trennten die Teams damals Welten, zumindest das ist nicht zu erwarten, die jungen VfL-Spieler haben sich an das raue Bayernliga-Klima angepasst.
Die Schützlinge von Trainer Hofmeister freuen sich nach ihrem Auswärtscoup sehr auf die kommende Aufgabe und können mit der gleichen Besetzung in den bayrischen Süd-Osten fahren wie letzte Saison. Das liest sich auf den ersten Blick prima. Dem aufmerksamen Leser dürfte allerdings nicht entgangen sein, dass Daniel Jäger, Dreh- und Angelpunkt des VfL-Spieles in Franken fehlte. Normal ist das ja wirklich nicht.
Daniel Jäger, ein ganzes Indusriegebiet, fällt lange aus
Ziemlich unspektakulär fiel er nach einer aufopferungsvollen Saisonvorbereitung am Freitag, direkt vor dem Waldbüttelbrunn-Spiel, auf das Knie. Eigentlich gab der beste Athlet im Team schon Entwarnung und wollte am nächsten Tag auflaufen. Doch das Knie schwoll stark an. Zunächst stand ein Kreuzbandriss, eine Verletzung die Handballer wegen ihrer Langwierigkeit hassen wie der Teufel das Weihwasser, vage im Raum. Seit Mittwoch herrscht Gewissheit: Ruptur des hinteren Kreuzbandes; jäh, unverdient, willkürlich (…).
Die Therapie steht noch nicht. Meist wird das hintere Kreuzband nicht operiert, in einigen Fällen schon. Je nach Vorgehen dauert die Reha.
Das Bayernligateam wird auf alle Fälle lange ohne seinen Haupttorschützen und cleversten Abwehrspieler auskommen müssen. Schwierig für die Mannschaft, noch härter für einen jungen, ehrgeizigen Athleten, der sein Leben dem Sport untergeordnet hat. Einen Tag vor Saisonbeginn (!) – jeder Leistungssportler bekommt schon bei dem Gedanken Gänsehaut. Die Anteilnahme im Verein ist groß, trösten kann das noch nicht.
Egal wie: In Waldbüttelbrunn ist die Mannschaft über sich hinausgewachsen. Wenn sie 2017/2018 erfolgreich agieren möchte, dann gilt es diese Leistung so schnell wie möglich zu bestätigen. Das schwere Spiel in Landshut bietet dafür die erste und damit allerbeste Gelegenheit. Axel Leix wird erneut für Drei spielen, schließlich fällt mit Niko Hermann noch für etwas drei Wochen der zweite Kreisläufer aus. Weitere Alternativen auf der Position des Jägers sind Michael Jahn und Jakob Hermann.
Erneut wird ein Fanbus eingesetzt. Anmeldung wie immer bei Familie Groß oder Dieter Pohl. Abfahrt ist um 16.15 Uhr an der Rebayhalle. Die DJs Tino und Leo sind auf vielfachen Wunsch bei der Rückfahrt wieder an Bord um für Stimmung zu sorgen. Auf eine Überraschung muss man vorbereitet sein.