A-Junioren holen nach sensationeller Aufholjagd ihren ersten Punkt in einem Heimspiel

Handballerleben mit allen Sinnen, war angesagt für die begeisterten  400 Fans auf der Tribüne, die ihre Spieler mit viel Engagement und lautstarker Unterstützung bis zum Schluss anfeuerten. Jugendhandball auf höchstem Niveau, dazu noch eine kaum zu überbietende Stimmung in der Halle, das war ein Erlebnis der Extraklasse für alle, die an diesem Sonntagnachmittag den Weg in die Rebayhalle gefunden hatten. Nicht zuletzt durch diese tolle Atmosphäre in der Halle gelang es den Spielern von Rudi Jahn, Volker Schmidt und Markus Guckler ein schon fast verlorengeglaubtes Spiel noch zu drehen und einen Punkt zu gewinnen.

Einfach zu gewinnende Spiele gibt es nicht in der Jugendbundesliga. Mit jedem Gegner kommt eine hochklassige Mannschaft auf die jungen Spieler des VfL zu, die es zu schlagen gilt. Die SG Pforzheim-Eutingen war dennoch ein ganz besonderes Kaliber, denn immerhin hatten die Schwarzwälder schon mit Siegen gegen Göppingen, Balingen und Echaz-Erms aufhorchen lassen und sich einen hervorragenden vierten Tabellenplatz erkämpft.

Bekanntermaßen hat die Mannschaft des VfL keine Angst vor großen Aufgaben. So gestalteten sich die ersten 10 Spielminuten bis zum 5:5 sehr ausgeglichen. Eine kurzzeitige 3-Tore Führung brachte keine frühzeitige Spielentscheidung. Vor allem die rechte Angriffsseite Pforzheims machte der heimischen Abwehr und ihrem Torwart sehr zu schaffen. Immer wieder gelang den Gästen der  Ausgleich und so gingen die Weinroten mit nur einem Tor Vorsprung beim Stand von 13:12 in die Kabine.

Auch nach der Pause sah es zunächst so aus, als ob der VfL sich absetzen könnte. Leider hatten die Weinroten in dieser Phase des Spiels auch etwas Pech. Das Husarenstück von Torwart  Masin Chikh, einen abgefangenen Ball direkt ins verwaiste gegnerische Tor zu schießen, blieb  leider zwei Mal ohne Erfolg. Statt weiter in Führung zu gehen, gelang so den Gegnern erneut der Ausgleich. Als dann beim Stand von 19:19 der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft Lukas Rembold  verletzt ausscheiden musste, galt es für die Gastgeber dieses Schockerlebnis erstmal mental zu verarbeiten. Auch wenn der an diesem Tag überragend spielende Stephan Jahn die Position des Mittelmanns übernahm und sein Team im Spiel hielt, war den jungen Spielern die Verunsicherung deutlich anzumerken. Diese Verunsicherung nutzten die Gegner prompt und zogen auf 23:26 davon. Vier Minuten vor Spielende hätte damit die Entscheidung gefallen sein können.

Aber die sonst so klare Rechnung ging an diesem Sonntag in Günzburg nicht auf. Die Zuschauer  liefen zu Höchstform auf und die Halle bebte durch das anfeuernde Trommeln, Klatschen und Rufen der vielen Fans der Günzburger Jugendbundesligaspieler.  Auch der Kampfgeist der Mannschaft war nach wie vor ungebrochen. Eine Umstellung auf eine offensive Abwehrvariante brachte die Weinroten  auf 25:26 heran. Der Handballkrimi ging in die Endphase. Drei  Spielminuten vor Spielende konnte Pforzheim konnte erneut zwei Mal zum 25:28 einnetzen. Getragen von einem unbezwingbaren Kampfgeist und dem unermüdlichen Anfeuern von der Tribüne gelang es Frieder Bandlow und Stephan Jahn den Anschluss zum 27:28 zu erzielen. Als dann Masin Chikh sensationell in der 59. Minute eine hundertprozentige Chance der Gegner hielt, tobte die Halle. Ein letzter Angriff für Günzburg wird vom Gegner gestoppt, die Schiedsrichter entscheiden auf Freiwurf. Drei Sekunden vor Schluss nutzt Frieder Bandlow die Möglichkeit, steigt hoch und verwandelt durch den massierten Abwehrblock der Gegner unhaltbar zum Entstand von 28:28 unentschieden.

Dieser unglaubliche Kampfgeist und Siegeswille, das ist das, was diese super  Mannschaft  auszeichnet und die tolle Moral der Jungs ein ums andere Mal so deutlich spüren lässt.

Ein Sonderlob der Trainer verdiente an diesem Spieltag einmal mehr die hervorragende Abwehrarbeit um ihren Chef Heiko Seel-Mayer, die es den Gegnern sehr schwer machte, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen.

Stehender Applaus eines begeisterten Publikums – gibt es einen besseren Lohn für so ein tolles Spiel

Für den VfL spielten: Masin Chikh und Martin Freund im Tor, Stephan Jahn (9), Frieder Bandlow (7/3), Lukas Rembold (4), Nico Ruchti (3), Jonathan Stegmann (3), Johannes Rosenberger (1), Heiko Seel-Mayer (1), David Pfetsch, Louis Dück, Marco Steck, Tobias Pröbstle, Jonas Hämmerle